
Im Januar 1942 trafen sich Vertreter der SS, der NSDAP und diverser Reichsministerien am Wannsee, um die „Endlösung der Judenfrage“ zu koordinieren – eine planmäßige Vernichtungsaktion, die im industriellen Mord von sechs Millionen Juden gipfelte. Das ist der historische Kontext, der das Haus der Wannsee-Konferenz zur Gedenkstätte gemacht hat. Und heute?
Heute hängt dort ein Schild, das den moralischen Offenbarungseid einer gesamten Gedenkindustrie dokumentiert. Darauf wird allen Ernstes der Mythos eines vermeintlich verschwörerischen Sektentreffens der „Neuen Rechten“ in einer Potsdamer Villa – basierend auf den mehrfach widerlegten Recherchen des Agitations-Mediums Correctiv – in eine Linie mit der Wannsee-Konferenz gebracht. Wörtlich heißt es: „Trotz historischer Unterschiede lag die Verknüpfung der heutigen völkischen Deportationsfantasien und der historischen ‚Wannsee-Konferenz‘ nahe.“
Als erstes berichtete der Blog „Ansage!“ über diese Infotafel der Schande.
(Quelle: ansage.org)
Das ist nicht nur geschichtsvergessen, es ist eine Form der Relativierung, die sich ausgerechnet im Namen des „Nie wieder“ moralisch selbst überhöht. Eine Geschichte, die von vorn bis hinten wackelt – „AfD, Identitäre, CDU“, die bei Quiche und Schorle über Migration sprechen –, wird hier zum zweiten Wannsee hochstilisiert. Und der Holocaust zum Werkzeug für eine woke Dystopie genutzt, in der Abschiebungen bereits als Vorstufe zum Genozid gelten.
Dass es sich bei besagten „Deportationsfantasien“ um migrationspolitische Überlegungen handelt, wie sie in jedem souveränen Staat diskutiert werden dürfen – geschenkt. Dass eine Rückführung von Antisemiten, wie sie nicht wenige aus sicherer Entfernung selbst fordern, im Klartext eine Erleichterung für jüdisches Leben in Deutschland bedeuten würde – auch das wird ignoriert.
Was bleibt, ist die Selbstermächtigung einer Erinnerungsindustrie, die mit moralischer Monopolstellung jede politische Abweichung als Vorhof von Auschwitz markiert. Wer gegen offene Grenzen ist, ist ein Nazi. Wer Demografieprobleme anspricht, ein Vordenker der Endlösung. Wer jüdisches Leben tatsächlich schützen will, wird zum Feind erklärt.
Diese Industrie lebt vom Leid, aber nicht vom Gedenken – sondern von der Umdeutung. Sie hat kein Interesse an Antisemitismusbekämpfung, sondern an Antisemitismusverwertung. Sie lebt davon, dass Judenhass weiter existiert, um weiterhin Fördergelder zu kassieren, Ausstellungen zu kuratieren, Diskurse zu dominieren. Kein Wunder also, dass der Trägerverein der Gedenkstätte mit Steuergeld finanziert wird …
„Nie wieder“ müsste heute heißen: Nie wieder Erinnerungskultur in den Händen jener, die Auschwitz als Gleichnis missbrauchen, um ihre eigene Agenda zu bemänteln.
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