
Laut SIPRI wurden Anfang 2025 weltweit 12.241 nukleare Sprengköpfe gezählt. Davon befanden sich 9614 in einsatzbereiten militärischen Lagerbeständen. Besonders besorgniserregend: Etwa 2.100 Sprengköpfe waren bereits in hoher Alarmbereitschaft – stationiert auf ballistischen Raketen, vor allem in den Arsenalen der USA und Russlands.
Während sich der Fokus in den letzten drei Jahrzehnten auf die Reduktion und Kontrolle von Nuklearwaffen richtete, beobachten die Forscher nun eine Rückkehr zu atomarer Hochrüstung, begleitet von aggressiver Rhetorik und dem Verfall internationaler Rüstungskontrollverträge, berichtet aktuell n-tv. „Die Ära der nuklearen Abrüstung nach dem Kalten Krieg ist vorbei“, heißt es im SIPRI-Bericht. „Stattdessen dominieren Expansion, Modernisierung und nukleare Drohkulissen.“
Zu den offiziell oder de facto atomar bewaffneten Staaten zählen:
• USA • Russland • China • Frankreich • Großbritannien • Indien • Pakistan • Israel • Nordkorea
Alle neun Staaten investieren laut SIPRI verstärkt in den Ausbau oder die Modernisierung ihrer Nuklearstreitkräfte – getrieben von geopolitischen Spannungen, strategischem Misstrauen und sicherheitspolitischer Unsicherheit. Besonders Russland und die USA, die zusammen rund 90 Prozent der weltweiten Nuklearwaffen besitzen, halten ihre Arsenale zwar derzeit stabil, führen jedoch umfassende Modernisierungsprogramme durch, die eine spätere Ausweitung ermöglichen könnten.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der Volksrepublik China, die als dynamischster Aufrüster unter den Atommächten gilt. SIPRI zufolge hat China sein Arsenal im vergangenen Jahr um etwa 100 neue Sprengköpfe erweitert – und dieser Trend könnte sich fortsetzen.
Aktuell verfügt Peking über etwa 600 Sprengköpfe, während Russland und die USA jeweils mehr als 5.000 besitzen. Doch China strebt laut SIPRI offenbar danach, bis zum Ende des Jahrzehnts gleichzuziehen – zumindest hinsichtlich der Anzahl interkontinentaler ballistischer Raketen (ICBMs).
Ein weiterer besorgniserregender Befund des Berichts ist der fortschreitende Rückbau internationaler Rüstungskontrollmechanismen. Zahlreiche Abrüstungsabkommen, die in der Vergangenheit zur Stabilität beigetragen haben – darunter INF-Vertrag und Open-Skies-Abkommen – wurden entweder aufgekündigt oder ausgesetzt. Neue Vereinbarungen sind nicht in Sicht.