Nur noch 24 Prozent, AfD gleichauf: Die Ideen des Merz reißen die CDU nach unten

vor 20 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Es ist ein historischer Moment in der politischen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Zum ersten Mal steht die AfD in den Umfragen ganz oben, zum ersten Mal ist die Union nicht mehr die alleinige stärkste Kraft rechts der Mitte.

Die aktuelle Folge „Achtung, Reichelt!“ sehen Sie hier:

Zum ersten Mal in ihrer kurzen Existenz ist die AfD gleichgezogen mit der Partei von Adenauer, Erhard und Kohl, die die Geschicke des Landes geprägt hat wie keine andere. Und glauben Sie mir, es ist nur eine Frage von Tagen, bis die AfD allein auf Platz 1 und vor der Union steht. Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel hat es noch am Wahlabend genau so prophezeit, wie es nun gekommen ist:

Friedrich Merz hatte 2018 angekündigt, die AfD zu halbieren. Nun, sieben Jahre später, hat er nicht nur die Verdoppelung der AfD vollendet, sondern sie zur stärksten Partei im Land gemacht.

2018 hatte Merz noch vollmundig erklärt, die AfD halbieren zu können.

Hier noch einmal Friedrich Merz zur Erinnerung, passenderweise im Gespräch mit dem absoluten Rekordhalter der journalistischen Falschprognose und Fehleinschätzung, Nikolaus (Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen!) Blome:

Das war Friedrich Merz vor sieben Jahren, und hier sind die Fakten von heute:

Laut Meinungsforschungsinstitut INSA stehen AfD und CDU nun gleichauf bei 24 Prozent. Die CDU verliert zwei Prozentpunkte und fällt auf 24. Die AfD gewinnt einen Punkt hinzu und steigt auf 24.

CDU und SPD haben nach dieser Umfrage ihre gemeinsame Mehrheit im Parlament verloren, bevor sie überhaupt angefangen haben, zu regieren.

Gerade mal sechs Wochen nach der Bundestagswahl hat die Union damit fast zwanzig Prozent ihrer Wähler verscheucht. Ein historischer Absturz innerhalb so kurzer Zeit, das gab es noch nie zwischen Wahl und Regierungsbildung.

Friedrich Merz und die Union stehen damit auf dem historischen Tiefststand von Armin Laschet bei der Wahl 2021.

Natürlich können wir nicht in die Zukunft blicken, aber nirgendwo in der westlichen Welt hat sich eine konservative Volkspartei noch erholen und zu alter Stärke zurückfinden können, wenn sie von einer neuen Partei erst einmal eingeholt oder überholt war. Auch in einer neuen INSA-Umfrage vom heutigen Montag herrscht nun Gleichstand: 24,5 zu 24,5.

Julius Cäsar wurde in der Mitte des Monats März, in den sogenannten IDEN des März erdolcht. Seitdem, seit über 2000 Jahren, stehen diese mittleren Tage, die Iden des März für drohendes politisches Unheil. Wenn Friedrich Merz so weitermacht wie bisher, wird man diese Redewendung bald in die Ideen des Merz umbenennen. Die Ideen des Merz sind:

Man kann nach der Wahl das Gegenteil von dem machen, was man vor der Wahl versprochen hat.

Man kann ankündigen, „Links ist vorbei“, um sich dann linker Politik zu ergeben.

Man kann sich die Kanzlerschaft mit dem Geld der Bürger kaufen.

Man kann um einen „Vertrauensvorschuss“ bitten, nur um dann sein Wort zu brechen.

Bei den Ideen des Merz droht Unheil für die Partei. Die Ideen des Merz könnten in absehbarer Zeit für den Untergang der CDU stehen.

In der Politik muss heute zum Glück niemand mehr fürchten, erdolcht zu werden (dafür ereilt dieses Schicksal immer häufiger uns normale Bürger auf der Straße). Aber wenn Friedrich Merz die Union weiter mit linker Politik und opportunistischer Unterwürfigkeit gegenüber der SPD in den Umfrageabgrund führt, dann werden sich auch unter seinen Getreuen plötzlich Verschwörer finden, die bereit sind, die Ideen des Merz zu beenden und Politik mit der bürgerlich-rechten Mehrheit im Bundestag zu machen.

Merz scheint seine Partei in die Bedeutungslosigkeit zu führen

Der Grund für diesen rasanten Niedergang ist 1,98 Meter groß und kommt aus dem Sauerland. Der Grund heißt Friedrich Merz. Friedrich Merz fehlt vollkommen das Gespür für diese turbulenten Zeiten, für ein Zeitalter, in dem die Mehrheit der Deutschen linke Politik nicht nur ablehnt, sondern fürchtet, weil sie spüren, dass diese Politik in den wirtschaftlichen Untergang führen wird.

Friedrich Merz glaubt, dass der Staat, so wie er die letzten Jahrzehnte war, grundsätzlich noch funktioniert. Aber dieser Staat funktioniert nicht mehr, er hat sich mit einem gewaltigen Apparat von über fünf Millionen Staatsbediensteten links-grüner Ideologie verschrieben, statt der Bewältigung seiner Kernaufgaben – und das ist das Ergebnis von Sozialismus in verschiedenen Farben. Schwarzer Merkel-Sozialismus, grüner Sozialismus, roter Sozialismus.

Deswegen fürchten Menschen nicht den Ruck nach Rechts, sondern den langen, schmerzhaften Abstieg nach links, der längst begonnen hat und sich inzwischen jeden Tag in Massenentlassungen und Umsatzeinbrüchen bei unseren stolzesten Unternehmen zeigt. Die Mehrheit der Menschen im Land empfindet die linkesten Sozialdemokraten der bundesdeutschen Geschichte nicht als „demokratische Mitte“, sondern als Bedrohung für Wirtschaft, Wohlstand und innere Sicherheit.

Lars Klingbeil und Saskia Esken führen die Koalitionsverhandlungen für die SPD.

Friedrich Merz hat nicht verstanden oder will nicht verstehen, dass manche CDU- und AfD-Wähler zwar vielleicht keine gemeinsame Koalition, aber ansonsten fast alle CDU- und AfD-Wähler ziemlich genau das Gleiche wollen: Weniger Sozialstaat, weniger Bürokratie, weniger Migration, weniger Abgaben, mehr Sicherheit, mehr billige Energie, mehr Atomkraft und mehr ganz normale Dinge, die einfach wieder funktionieren. Für fast 50 Prozent Abgaben können wir erwarten, dass dieser Staat seine Kernaufgaben nicht schluderig bis schlecht, sondern in Perfektion erledigt. Wenn wir für niemanden mehr tun als für den Staat, können wir erwarten, dass der Staat für niemanden mehr tut als für seine Bürger.

Merz aber ist hereingefallen auf die ewig falschen und immer aggressiveren Erzählungen des Hauptstadt-Milieus, nach denen das Land gespalten sei und nun alle zusammenstehen müssen gegen Rechts. Das Land aber ist nicht gespalten. CDU-Wähler und AfD-Wähler sind nicht gespalten. Sie sind Freunde, Familie, Kollegen, Vereinskameraden mit identischen Sorgen und identischen Hoffnungen, viele vernünftige Sozialdemokraten übrigens auch, sie mögen sich mal streiten, aber sie verachten sich nicht. Die größte Sehnsucht rechts der Mitte ist die Wiedervereinigung der Konservativen, die Wiedervereinigung der Vernünftigen.

Eine Zusammenarbeit von CDU und AfD, gemeinsam im Bundestag abzustimmen, ist in Deutschland längst zur Sehnsucht des gesunden Menschenverstands geworden.

Selbst BILD fordert das inzwischen. Chefredakteurin Marion Horn schreibt in einem Kommentar: „Merz braucht inzwischen ein politisches Wunder. Denn enttäuschte Hoffnung (Politikwechsel, Sie erinnern sich sicher) ist ein zerstörerisches Gift. Ein solches Wunder wäre es, wenn der CDU-Chef sich an eine Minderheitsregierung traut.“ Minderheitsregierung – das bedeutet übersetzt nichts anderes als eine Unionsregierung, die über den Bundeskanzler und die wichtigsten Reformen mit den Stimmen der AfD entscheidet. Friedrich Merz aber hält Millionen Menschen in diesem Land für unappetitlich und unberührbar und bezeichnet sie als Brand, weil sie ihn nicht wählen wollten:

Das Schlimme ist: Friedrich Merz glaubte hier, etwas Moderates, Ausgleichendes, Versöhnliches zu sagen, aber was er sagte, war nichts anderes als radikal, herablassend und verächtlich. Er will das Wort „Brandmauer“ meiden und macht es nur noch schlimmer. Merz sagt, es gäbe eine Mauer, die Deutschland teilt, offenkundig in West und Ost, so als wäre das vollkommen normal. Und dann sagt er, er wolle den Brand, also die Menschen hinter der Mauer bekämpfen. Der Brand hinter der Mauer. So blickt Friedrich Merz auf die Menschen, die AfD wählen. Das war auch kein Ausrutscher von Friedrich Merz. Das hat er häufiger genau so gesagt:

Diese Äußerung ist ein typischer Merz. Er wollte demonstrieren, dass er klüger ist als die, die immer nur Parolen und Kampfbegriffe nachplappern und brüllen, er wollte zeigen, wie er die Falschheit der „Brandmauer“ intellektuell durchdringt, aber dabei hat er offenbart, wie er wirklich empfindet und denkt. Die Bedauerlichen da hinter der Mauer, die bekämpft werden müssen. Merz wollte zeigen, dass er über dem parteipolitischen Konzept der Brandmauer steht, das sich bloß auf Parteien bezieht, und hat dabei die Menschen ins Visier genommen.

Merz beim Treffen des Parteivorstands in Berlin

Die Migrationspolitik, die Friedrich Merz selbst als Scherbenhaufen bezeichnet hat. Der Atomausstieg, der sinnbildlich für eine Politik steht, die unser großartiges Industrieland in die Verarmung führt. Aber vor allem ist es der Selbsthass der CDU, die Verachtung für das eigene Publikum, der gespeist wird aus den Fliehkräften des entkoppelten Berliner Hauptstadt-Milieus, die jeden nach links ziehen, der sich nicht mehr traut, entschlossen rechts, konservativ, bürgerlich zu sein. Aus der gefährlich falschen Sehnsucht, in Berliner Redaktionen und Restaurants von Linken gemocht und gelobt zu werden, hat sich die CDU gegen ihre eigenen Anhänger gewandt, die sie nun als provinziell, abgehängt und radikal betrachtet. Die CDU-Führung hat sich elitisiert, sie ist Teil einer politisch-medialen Kaste geworden, die mit dem Rest des Landes nichts mehr zu tun hat. Weil die CDU-Führung es als unfein empfindet, den politischen Kampf mit Linken zu führen, ergeben sie sich. Dabei könnten Sie alles, was sie für diesen Kampf brauchen, von Helmut Kohl lernen. Kohl wusste schon vor dreißig Jahren, wie man mit dem links-grünen politisch-medialen Milieu umzugehen hat. Niemals hätte sich Helmut Kohl die geistig-moralische Wende von einem verschwitzt-teiggesichtigen Leichtgewicht wie Lars Klingbeil wegverhandeln lassen. Und niemals hätte er vor linken Journalisten kapituliert. Hier ist der Beweis:

Helmut Kohl wurde von linken Politikern und Journalisten verachtet, aber es war ihm egal.

Das ist es, was sich verändert hat, das ist der Hauptgrund für den Niedergang der CDU und den Aufstieg der AfD. Die Führung der CDU, Friedrich Merz vorneweg, will nicht mehr beliebt sein bei den normalen Menschen im Land. Sondern bei den Leuten, die normale Menschen und deren Leben verachten.

Die AfD hat verstanden, dass es schon ausreicht, den Wählern nicht mit dieser spürbaren Verachtung für ihre Sorgen und Bedürfnisse gegenüber zu treten. Auf die Menschen nicht herabzublicken, hat nichts mit Populismus zu tun – und es könnte zur historischen Ablösung der Volkspartei CDU führen.

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