
Wenn Trump nach Saudi-Arabien kommt, ist es das Mindeste, dass er von F-15-Kampfjets der royalen saudischen Luftwaffe eskortiert wird. So geschah es. Nicht aus Sicherheitsgründen, sie nannten es „Ehreneskorte“.
US Präsident Trump wurde von den Saudis mit F-15-Kampfjets der royalen saudischen Luftwaffe ebenbürtig empfangen.
Riad, die Hauptstadt des neuen Königreichs von „Tausend und eine Nacht“, war die erste Station des US-Präsidenten. Und das aus gutem Grund: Kein Land im Nahen Osten ist so mächtig, so wichtig, so reich wie Saudi-Arabien. Es ist das sagenhafte Land, wo Milch und Honig fließen. Am neuen, mächtigen Saudi-Arabien kommt keiner vorbei. Trump wurde am King Khalid International Airport herzlich empfangen vom De-facto-Herrscher des Ölstaats, Kronprinz Mohammed bin Salman. Er ist 39 Jahre alt. Es gab traditionellen arabischen Kaffee. Trump murmelte: „Ich glaube, wir mögen uns sehr.“
Die Skyline von Riad.
Es ist nicht lange her, da wurde Kronprinz Mohammed bin Salman international geächtet. Es galt als bewiesen, dass er den Auftragsmord an dem Dissidenten Jamal Khashoggi befohlen hatte. Von Ächtung war bei Trumps Besuch nichts mehr zu spüren. Unterzeichnet wurden bilaterale Geschäfts- und Militärdeals. Bereits zuvor hatte bin Salman Investitionen in den USA im Wert von 600 Milliarden Dollar beschlossen. Trump sagte scherzhaft: „Eine Billion wären noch besser.“ Der erste Lunch fand statt im „Royal Court at Al Yamamah“- Palast statt: verschnörkelte Decken, riesige Kristalllüster, zentimeterdicke Teppiche – eine Welt, wie Donald Trump sie mag.
Saudi-Arabiens Herrscher, Kronprinz Mohammed bin Salman.
Saudi-Arabien war bis vor kurzem noch eine Art „No-go-Area“. Touristen waren nicht willkommen, für Ausländer war es schwer, ein Visum zu bekommen. Das hat sich alles geändert – mit einer großen, klugen PR-Initiative des Kronprinzen. Früher fragten Vielreisende: Was soll ich in Saudi-Arabien?
Unter den vielen Angeboten für Touristen befindet sich auch die größte Fontaine der Welt in Dschiddah.
Heute gibt jeder Reiseführer Antworten: atemberaubende Wüstenlandschaften, die historischen Städte wie Al-Ula und Dschidda, die kulturellen Schätze wie das Masmak Fort in Riad und die Al-Ula-Oase. Dann Taíf (Stadt der Rosen), bekannt für den Rosenanbau in den Bergen, die Farasan-Inseln, ein Archipel mit unberührten Stränden und einer vielfältigen Tierwelt. Oder, wer es traditionell mag: Madaìn Salih, die Ruinen der antiken Stadt Hegra, ein UNESCO-Weltkulturerbe mit Nabatäer-Gräbern. Oh, wie schön ist Saudi-Arabien!
Touristen besuchen die Al-Ula Oase.
Sichtbarste Veränderung der neuen Politik unter Kronprinz Mohammed Bin Salman (MBS) ist ein Megaprojekt namens „Neom“, das 500 Milliarden US-Dollar kosten soll und eine ganz Region im Nordwesten des Landes umgestaltet.
Das Megaprojekt namens „Neom“, das 500 Milliarden US-Dollar kosten soll und eine ganz Region im Nordwesten des Landes umgestaltet.
Als Kernstück wurde eine Metropole namens „The Line“ präsentiert, die 170 Kilometer lang, 500 Meter hoch und 200 Meter breit sein soll und für neun Millionen Menschen ausgelegt ist. Außerdem plant der Kronprinz Investitionen in Tourismus und in die Transportinfrastruktur – mit neuen Flughafenprojekten und einer neuen Fluggesellschaft. Hinzu kommt der Ausbau der petrochemischen Industrie und des Bergbaus und der Ausbau einer eigenen Rüstungsindustrie. Es ist eben alles immer etwas größer in Saudi-Arabien.
Zwar ist noch längst nicht ausgemacht, ob und wann die Ziele der Vision 2030 tatsächlich verwirklicht werden, doch die geplanten Investitionen haben weltweit großes Interesse geweckt. Und das hat sich jetzt noch gesteigert – Trump machte es möglich.