
Es war ein unfassbarer Skandal, der Ende der Woche für Aufsehen sorgte: Einmal mehr wurde ein ÖRR-Sender der groben Parteilichkeit überführt, als herauskam, dass das ZDF das einseitig applaudierende Publikum der Wahlsendung „Schlagabtausch“ in weiten Teilen an linken Berliner Universitäten rekrutiert hatte.
Die Rechtfertigung des ZDF: Auch die liberale Friedrich-Naumann-Stiftung und das Demographie Netzwerk e. V. seien angefragt worden. Die Stiftung stellt nun allerdings in einem Statement auf X klar: Eine solche Anfrage hat es nie gegeben.
„Das ZDF zieht seine Behauptung, die Friedrich-Naumann-Stiftung sei kontaktiert worden, um Publikum für die Sendung Schlagabtausch zu gewinnen, zurück. Eine Vertreterin des ZDF bedauerte die falsche Darstellung gegenüber der Friedrich-Naumann-Stiftung“, heißt es in einem Tweet vom Freitagnachmittag.
Der Vorstandsvorsitzende der @FNFreiheit, @KH_Paque, sagte der @FAZ_NET: „Das #ZDF hat in der Sendung ,#Schlagabtausch' sein Studiopublikum weder mit der notwendigen Professionalität noch mit der gerade jetzt gebotenen Sensibilität zusammengestellt. Unserer Stiftung mit einer…
Prof. Dr. Karl-Heinz Paque bei einer Veranstaltung im Jahr 2022.
In der Stiftung sorgt die Lüge für Ärger. In einem weiteren Tweet wird der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Paqué mit den Worten zitiert: „Unserer Stiftung mit einer obendrein falschen Behauptung im Nachhinein quasi eine Mitschuld an der Unausgewogenheit des Publikums zu geben, war dreist.“
Der Vorstandsvorsitzende der @FNFreiheit, @KH_Paque, sagte der @FAZ_NET: „Das #ZDF hat in der Sendung ,#Schlagabtausch' sein Studiopublikum weder mit der notwendigen Professionalität noch mit der gerade jetzt gebotenen Sensibilität zusammengestellt. Unserer Stiftung mit einer…
Bei der ersten großen TV-Diskussion vor der Bundestagswahl 2025, dem sogenannte „Schlagabtausch“ hatte eine Fünfer-Runde bestehend aus FDP-Chef Christian Lindner, BSW-Namensgeberin Sahra Wagenknecht, Linken-Chef Jan van Aken, Grünen-Co-Chef Felix Banaszak, AfD-Co-Chef Tino Chrupalla und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt miteinander diskutiert. Das Aufeinandertreffen entpuppte sich allerdings eher als eine Fan-Veranstaltung für linke Thesen denn als neutrale politische Debatte.
So war bereits nach 50 Sekunden klar, wohin die Reise gehen würde: Nur als die Chefs der Grünen Partei und der Linken vorgestellt wurden, klatschte das Publikum frenetisch – bei den Gästen der anderen Parteien blieben die Zuschauer im ZDF-Studio stumm. So verhielt es sich auch während der Debatte.
Beim Publikum handelte es sich in weiten Teilen um Studenten linker Berliner Universitäten. Das erklärte der ZDF-Redakteur Dominik Rzepka bei der Analyse der Sendung hinterher: „Im Publikum saßen relativ viele Zuschauer und Zuschauerinnen von der HU Berlin und der FU Berlin – also zwei eher linken Universitäten in Berlin –, die extra auch angeschrieben und eingeladen wurden.“
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