
Nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, die Militärhilfen für die USA aufzukündigen, fordern viele eine Aufrüstung in den europäischen Staaten. Nach Ansicht der CSU benötigt die Bundeswehr jedoch auch mehr Personal. Die Partei fordert deswegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht. 2011 wurde die Wehrpflicht unter dem damaligen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ausgesetzt. Die Maßnahme soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Florian Hahn, erklärte hierzu gegenüber der Bild: „Die Aussetzung der Wehrpflicht passt nicht mehr zur aktuellen Gefährdungslage.“ Und weiter: „Noch im Jahr 2025 müssen die ersten Wehrpflichtigen durch die Kasernentore schreiten. Wir können ja nicht teilnahmslos zuschauen, wie die Welt um uns unsicherer wird.“
Europa und allen voran Deutschland müssten in Sachen Abschreckung glaubwürdig sein. Die Bundeswehr steht vor erheblichen personellen Herausforderungen. Für die angestrebte Truppenstärke von 203.000 fehlen derzeit etwa 20.000 Soldaten. Besorgniserregend sei zudem die tatsächliche Einsatzbereitschaft, die nach Einschätzung von Fachleuten in vielen Einheiten lediglich bei etwa 50 Prozent liegt.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) plädierte in der Vergangenheit hingegen für ein neues Wehrdienstmodell, das sich am schwedischen System orientiert. Dieses Modell basiert primär auf Freiwilligkeit, ermöglicht jedoch auch verpflichtende Einberufungen bei Bedarf. Im Gegensatz zur klassischen Wehrpflicht sieht Pistorius‘ Vorschlag vor, dass alle jungen Männer ab 18 Jahren einen digitalen Fragebogen zu ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zum Militärdienst ausfüllen müssen. Für Frauen ist dies optional.