Pfarrer Meurer: „Ich habe AfD-Plakate aus demokratischen Gründen abgehängt“

vor etwa 10 Stunden

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„katholisch.de“ ist das offizielle Internetportal der katholischen Bischofskonferenz und damit das offizielle Sprachrohr der katholischen Kirche in Deutschland. Dieses Portal veröffentlichte diese Woche (3.9.2025) folgenden Artikel: „Pfarrer Meurer: Habe AfD-Plakate aus demokratischen Gründen abgehängt“. Will „katholisch.de“ vor der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen am 14.9.2025 dazu aufrufen, in großer Widerstandattitüde ebenfalls AfD-Plakate abzuhängen? Ruft die katholische Kirche indirekt zum Rechtsbruch auf?

Der Kölner Priester Franz Meurer (74) war vor einigen Jahren bei einer Kommunalwahl auf die Leiter gestiegen und brüstet sich noch heute damit, die hoch an Laternenmasten angebrachten AfD-Wahl-Plakate abgenommen zu haben. „Dann blieb mir nichts anderes übrig (!), als mal ein Signal zu setzen und die Plakate selbstverständlich abzuhängen. Und dann musste ich selbstverständlich vor Gericht und habe schön Strafe bezahlt, es war ja Diebstahl. Wenn Sie so wollen, können Sie das mit dem fünften Buch der Nikomachischen Ethik wieder glattbügeln. Manchmal muss man, um dem Gesetz und der Gerechtigkeit zu genügen, gegen das Gesetz handeln.“

Franz Meurer scheint eimerweise vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen zu haben. Darum kann er ohne jegliche Bedenken und Selbstkritik in die Rolle des obersten Richters schlüpfen. Diese Anmaßung wird von „katholische.de“ in keiner Weise hinterfragt:

Richterpriester Meurer sieht die Diakonie als Fundament der Kirche. Er ist in Köln bekannt, weil er unter einer Kirche in den Kellerräumen einen riesigen Lagerraum für Lebensmittel, Kleider und Fährräder für notleidende Menschen eingerichtet hat. Das ist beeindruckend und vorbildhaft. Doch selbst die beste diakonische Arbeit bekommt ein negatives Vorzeichen, wenn sie in einem rechtsstaatzerstörenden Kontext geschieht. Suppenküchen dürfen nicht zu Keimzellen der Zerstörung der Demokratie pervertieren. Der christliche Glaube betont darum immer die Gottesbeziehung als Grundlage aller Diakonie, damit die gute Tat nicht zu einem gutmenschlichen Herrenmenschentum führt, wie es bei dem Richterpriester Meurer der Fall ist.

„katholisch.de“ hat beim Thema AfD ein katholisches Signal gesetzt für Selbstjustiz und gegen einen zivilisiertes und rechtsstaatliches Miteinander in einer pluralistischen Gesellschaft. Falls logischerweise viele Menschen, die sich durch die AfD zumindest in Teilen repräsentiert fühlen, aus der Kirche austreten, hat der Richterpriester Meurer vermeintlich noch einen weiteren Grund, über die AfD zu Gericht zu sitzen. Selbstverständlich wird er das selbstgerecht tun im Namen der Liebe, der Toleranz, der Vielfalt, der Gerechtigkeit, des Friedens und der Demokratie. Das Böse liebt es, sich lieblich zu maskieren. Und vielleicht wird auch die „Nikomachische Ethik“ von Aristoteles nicht fehlen, mit der Meurer meint, Unrecht so wunderbar „glattbügeln“ zu können.

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