Stärkung der Verteidigungsfähigkeit: Pflichtdienst für fitte Senioren?

vor 12 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Die Idee, dass Menschen nach Jahrzehnten der Arbeit nur noch reisen oder sich ins Private zurückziehen, greife angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen zu kurz, meint der Soziologe, der selbst 81 Jahre alt ist: „Es ist nicht gerecht, wenn wir allein von jungen Menschen erwarten, das Land im Ernstfall zu verteidigen“, sagte der Generationenforscher im Gespräch mit dem Spiegel. Stattdessen fordert Hurrelmann einen generationenübergreifenden sozialen Pflichtdienst – ausdrücklich auch für Seniorinnen und Senioren nach dem Erwerbsleben.

Die Diskussion um Wehrpflicht und gesellschaftlichen Pflichtdienst wird aktuell wieder emotionaler geführt. Seit 2011 ist die Wehrpflicht ausgesetzt – eine einfache Parlamentsmehrheit könnte sie jedoch wieder aktivieren. Für eine allgemeine Dienstpflicht für Männer und Frauen wäre allerdings eine Grundgesetzänderung nötig.

Auch politische Stimmen unterstützen eine neue Debatte: Zuletzt regte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) einen Bürgerrat zur Frage der Wehrpflicht an. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist ebenfalls klar für die Wiedereinführung der Wehrpflicht: „Die Bundeswehr muss zurück in die Mitte unserer Gesellschaft. Es war ein Fehler – wie wir spätestens heute wissen – die Wehrpflicht auszusetzen.“

Hurrelmanns Vorstoß verleiht der Diskussion nun eine neue Wendung: Die Verantwortung für Staat und Gesellschaft soll nicht mehr primär bei den Jüngeren liegen, sondern generationenübergreifend geteilt werden: „Wir brauchen ein neues Konzept von Engagement im Alter.“ Seine Forderung: eine Debatte über sinnvolle Aufgaben für gesunde ältere Menschen. Nicht nur im sozialen Bereich, sondern auch zur Stärkung der zivilen Verteidigungsfähigkeit.

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