Nach Kritik an Motiven: Stadt Büren verteidigt Plakat-Kampagne

vor etwa 6 Stunden

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Bildquelle: NiUS

Die Stadt Büren wollte Kinder mit einer Sensibilisierungs-Kampagne vor Übergriffen in Bädern schützen. Ein Plakatmotiv eckt im Netz bei vielen an, da es von der Realität in Freibädern weit entfernt ist. Die Stadt verteidigt ihr Anliegen mit klaren Worten.

Die Stadt Büren verteidigt ihre Plakat-Kampagne gegen Übergriffe in Schwimmbädern. „Mit voller Überzeugung“ stelle man sich hinter das Anliegen, Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen, betont die Stadtverwaltung der ostwestfälischen Stadt. Öffentliche Kritik an einzelnen Gestaltungselementen der Kampagne nehme man gleichwohl zum Anlass für eine selbstkritische Reflexion.

Motiv aus Büren: Eine rothaarige Frau grapscht einem jungen Mann mit Holzbein an den Po

NIUS berichtete am Dienstag als erstes Medium kritisch über die Plakatmotive, welche im Anschluss in sozialen Medien für Unmut sorgten. Es zeigt eine rothaarige, weiße Frau, die einen Jungen mit schwarzer Hautfarbe und Behinderung an den Po fasst. „Stopp! Grapschen verboten“ steht als Botschaft daneben.

Bei der Gestaltung der Plakate mit mehreren unterschiedlichen Motiven sei der Versuch unternommen worden, „Vielfalt sichtbar zu machen und gezielt Stereotypen zu vermeiden“, erklärte die Stadt Büren. „Es war niemals unsere Intention, Menschen zu diskriminieren oder Schuld umzudeuten. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, möchten wir um Entschuldigung bitten“, stellte Bürgermeister Burkhard Schwuchow (CDU) klar.

Ein weiteres Motiv aus Büren zeigt eine angeblich typische Situation in der Umkleide

Zuletzt hatten mutmaßliche sexuelle Übergriffe in einem Freibad durch eine Syrer-Bande im hessischen Gelnhausen auch eine politische Debatte ausgelöst. Ermittlungen gegen vier Tatverdächtige wurden eingeleitet. Bundesweit registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) in Hallen- und Freibädern sowie an Badestellen im vergangenen Jahr 423 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Aufklärungsquote lag demnach bei rund 81 Prozent.

Statt der Plakate soll nach Angaben der Stadt Büren die Etablierung eines niedrigschwelligen Schutzmechanismus im Mittelpunkt des Projekts stehen: Mit dem entwickelten Codewort „Tiki“ soll Kindern und Jugendlichen geholfen werden, sich in Situationen, in denen sie sich unwohl oder bedroht fühlen, mitteilen zu können – und zwar auch dann, wenn sie die Situation nicht vollständig einordnen oder benennen können.

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