
In Deutschland war Aldi der erste Supermarkt nach dem Zweiten Weltkrieg, in Amerika scheint man Aldi gerade erst zu entdecken: In den vergangenen zwei Jahren eröffnete Aldi in den USA mehr Filialen als jede andere Supermarktkette.
Aldis Umsätze in Amerika stiegen zwischen 2019 und 2023 um über 53 Prozent auf 48 Milliarden Dollar, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus. Aktuelle Daten zeigen im April 2025 einen Umsatzanstieg von 5,6 Prozent. Im selben Monat stieg auch der Marktanteil von Aldi: Datenanalysen zufolge hatte das Unternehmen einen Marktanteil von 11 Prozent am Lebensmittelmarkt. Seit 2011 hat sich die Zahl der Aldi-Filialen mehr als verdoppelt: von 1.140 auf 2.356 im vergangenen Jahr. Bis 2028 sind weitere 800 Eröffnungen geplant.
Amerika scheint im Aldi-Fieber, plötzlich ist der Discounter cool: Zahlreiche US-Medien berichten über Aldis wöchentliche Angebote – von Wirtschaftszeitungen über Finanzplattformen bis hin zu Portalen für Kochrezepte und Wohnmagazinen für Einrichtung, Garten und Design. „Aldis stylische Weintaschen sind zurück und für 10 Dollar der Renner“, lautete eine Schlagzeile von Home and Garden. Das Kochmagazin EatingWell listete „11 Aldi-Imitate, die besser als ihr Original sind“ auf und der Wirtschaftssender MSN verkündete: „Aldis schicke klappbare Glastische verkaufen sich schnell für 13 Dollar.“
Rapper Kanye West.
US-Promis outen sich als Aldi-Fans: Der populäre TV-Moderator Andy Cohen betont wiederholt, im Sommer am liebsten Rosé-Wein von Aldi zu trinken. Celebrity-Chefkoch Kasim Hardaway benutzt in Kochsendungen Salsa und Käse von Aldi. Auch der in Verruf geratene Rapper Kanye West erwähnt seine Vorliebe für Aldi gleich zweimal in seinem neuen Song „Problematic“.
Vergangene Woche scherzte Late Night Comedian Jimmy Fallon über eine Gerichtsklage gegen den deutschen Discounter: „Der Lebensmittelriese Nabisco klagt jetzt, weil Aldi Keks-Verpackungen denen von Oreo Cookies und Chips Ahoy zu ähnlich sähen. Aldi entschuldigt sich und schickte Nabisco als Friedensangebot eine Packung seiner köstlichen Prongles-Chips.“
Moderator und Entertainer Jimmy Fallon.
In sozialen Netzwerken reagierte Aldis Social-Media-Team mit eigenen Witzen über Fallons Sketch und postete Fotos von „Pringles-Chips“-ähnelnden Verpackungen mit dem Text: „Dies ist kein echtes Produkt. Aldi verkauft es nicht. Gegen dieses vollkommen erfundene Produkt kann nicht geklagt werden. Also bitte nicht auf dumme Gedanken kommen.“ Follower waren begeistert. Ein User auf der Plattform Reditt: „Jetzt liebe ich Aldi noch mehr.“
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