
Die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sind anwaltlich bestätigt ein Paar. Der frühere CSU-Star, der als Lobbyist sein Geld verdient und auch Wirecard zu Diensten war, sitzt also wieder mit am Kabinettstisch – natürlich nur im übertragenen Sinne. „A Gschmäckle hat’s scho…“, würden böse bayerische Zungen sagen.
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Es gibt in der Hauptstadt-Blase zwei eitle Selbstdarsteller, die sich blendend verstehen. Weitergehende begriffliche Assoziationen – Stichwort blendend – müssen aus juristischen Gründen versagt bleiben. Beide sehen sich fast zum Verwechseln ähnlich. Beide lieben verspielte Armbändchen. Glatt könnte man auf die Idee kommen, dass sie denselben Frisör haben.
Um den einen, den ehemaligen Kohl- und Welcome-Aktivisten Kai Diekmann ist es seit seinem Abgang bei „Bild“ vor acht Jahren relativ still geworden – mal abgesehen von seiner zwischenzeitlichen autobiografischen Selbstbeweihräucherung.
Der andere, Karl-Theodor zu Guttenberg, ist aus der Plagiats-Versenkung zurück. Die einstige CSU-Kanzlerhoffnung war 2011 aus der Politik ausgeschieden, als herauskam, dass Guttenberg seine Doktorarbeit weitgehend abgeschrieben hatte.
Inzwischen sitzt der 53-Jährige wieder heimlich mit am Kabinettstisch – im übertragenen Sinne. Denn Guttenberg ist der Lebensgefährte der neuen Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (51/CDU). Die Klatschpresse hat also endlich wieder ein Glamourpaar!
Dass Reiche und der zwei Jahre ältere, kürzlich geschiedene Guttenberg ein Paar sind, bestätigt ihr gemeinsamer Anwalt Christian Schertz – ein bei Prominenten beliebter Advokat, der fix mit Unterlassungserklärungen zur Hand ist.
Das sogenannte People-Magazin „Gala“ sülzt: „Kennengelernt haben sich die zwei bereits vor Jahren – damals waren die Rollen genau umgekehrt. Sie war neu im Bundestag, machte stetig Karriere als Parlamentarische Staatssekretärin. Er war der schillernde CSU-Star. Gemeinsame Bilder aus dieser Zeit zeigen: Die zwei scheinen sich schon damals gemocht haben – rein platonisch.“
Pikant: Laut Wikipedia ist Guttenberg als Unternehmensberater und Lobbyist tätig. Als Lobbyist war er einst auch für Wirecard unterwegs, mischte bis zur Pleite des betrügerischen Ex-Finanzdienstleisters in dessen China-Geschäft mit. Heute ist der ehemalige CSU-Politiker u.a. im internationalen Beirat des Minen-Giganten Barrick Gold.
Guttenberg gibt als Berufstätigkeit „Unternehmer“ an. Viel Genaueres über seine „Unternehmungen“ ist nicht bekannt. Böse bayerische Zungen würden vor diesem Hintergrund vielleicht raunen: „A Gschmäckle hat’s scho…“ – jetzt, da Guttenbergs Liaison mit der neuen Bundeswirtschaftsministerin offiziell ist.
Derzeit macht das CSU-Mitglied, außer mit seiner neuen Liebesbeziehung, von sich reden, weil Guttenberg für eine vermeintliche Annäherung an die AfD plädiert. Ein nur allzu durchsichtiges Spiel, um die Partei zu spalten. Tatsächlich will er denn auch an der „faktischen Brandmauer“ nicht rütteln! (oys)