Politico-Journalist zu 12 Jahren Haft wegen Kinderpornografie verurteilt

vor 3 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Der ehemalige „Creative Director“ des europäischen Axel-Springer-Ablegers von Politico, Tim Ball, ist in den USA wegen des Besitzes von Kinderpornografie zu 12,5 Jahren Haft verurteilt worden. Obwohl Balls öffentliche Posts auf Instagram zeigen, dass er seine Neigungen nicht besonders geschickt verbarg, gab es offenbar niemanden, der sich traute, die offensichtlichen Hinweise zu melden.

„Virgins“, zu Deutsch „Jungfrauen“ steht unter dem Instagram-Post aus August 2022. Darauf zu sehen: Kinder in Badebekleidung, die sich fröhlich in Meeresfluten stürzen.

Tim Ball, von Oktober 2015 bis Januar 2024 Art Director von Politico Europa, hatte das Bild gepostet. Der zweideutige Text mutet zunächst wie die Anspielung auf den Ort an, an dem das Bild aufgenommen wurde: den Virgin Beach in Bali. Und doch ist er ist ein klarer Hinweis auf die kranken Neigungen des Journalisten. Welchem erwachsenen Mann, der kein sexuelles Interesse an kleinen Jungs hat, würde ein derart anzüglicher Text zu einem Bild spielender Kinder einfallen?

Dieser Post ist immer noch auf Balls Instagram-Account zu finden. NIUS hat die gezeigten Kinder unkenntlich gemacht.

Auch weitere Bilder aus Bali, die einheimische Jungs in einem geschätzten Alter zwischen sieben und zehn Jahren zeigen, sind auf seinem Account zu finden.

NIUS hat die Gesichter der Kinder unkenntlich gemacht.

Die offensichtlich grenzüberschreitenden öffentlichen Posts werfen Fragen auf: Ahnten die Kollegen von Politico, einem US-Medienunternehmen, das der Axel-Springer-Konzern 2021 übernahm, etwas von Balls Neigungen? Und wenn ja: Warum traute sich niemand, die Posts zu melden? Möglicherweise aus falsch verstandener Toleranz gegenüber „queeren“ Mitarbeitern, die in vielen Medienkonzernen inzwischen vorherrscht? Ball ist bekennend schwul, trägt die Regenbogenflagge in seinem Instagram-Profil, lackiert sich die Fingernägel.

NIUS wollte vom Axel-Springer-Verlag wissen: Seit wann sind der Redaktion die Vorwürfe bekannt? Gab es im Vorfeld Beschwerden über/Hinweise auf die Taten Balls, die der Redaktion bekannt waren? Ein Sprecher verwies uns mit der Anfrage an Politico, wo man erklärte: „Im Januar 2024 wurde Politico von der US-Staatsanwaltschaft für den östlichen Bezirk von Virginia über eine strafrechtliche Untersuchung gegen einen Mitarbeiter, Tim Ball, informiert. Politico trennte sich in Übereinstimmung mit belgischem Recht sofort von Herrn Ball.“

150 Monate wegen Besitzes von Kinderpornografie

150 Monate – das sind 12,5 Jahre – muss der Journalist absitzen. So steht es im Urteil, das der United States Eastern District of Virginia Court am 8. Januar 2025 wegen des Besitzes von Kinderpornografie gegen Ball sprach.

Als Ball im Dezember 2023 aus Kopenhagen kommend am Dulles International Airport in Washington festgenommen wurde, beschlagnahmten die Behörden mehrere seiner elektronischen Geräte, wie Mobiltelefone, sein Tablet und Notebooks.

Darauf fanden sie eine Vielzahl von Fotos mit eindeutigen Darstellungen: Anal- und Oralverkehr zwischen erwachsenen Männern und Minderjährigen sowie Minderjährigen untereinander. Ein Foto zeigt Ball mit entblößtem Penis auf einem Spielplatz in Charlottesville, Virginia.

Auch eine Chat-Nachricht mit einem Minderjährigen, den Ball auf Grindr kennengelernt hatte, fanden die Behörden. Im Gesprächsverlauf wird über sexuelle Themen geschrieben, es werden Penis-Fotos ausgetauscht, Ball bietet dem Kind an, es mit dem Auto abzuholen.

In einer nicht öffentlichen Notiz vom November 2022 beschreibt der Journalist seine Anziehung zu Minderjährigen: „Mein ganzes Leben dreht sich um meine unstillbare Anziehungskraft auf vorpubertäre Jungen, und ich lebe jeden Moment eines jeden Tages auf der Suche nach meinem nächsten Opfer. Ich bin die Art von Mann, vor dem Eltern ihre Kinder warnen. Bei Spielen der Little League oder bei Schwimmwettkämpfen ernte ich schmutzige Blicke von Eltern, die genau wissen, warum ich dort bin, ich folge Jungen in öffentliche Toiletten, ich dränge sie in die Enge, wenn wir allein in einer Umkleidekabine im Schwimmbad sind, und ich mache Fotos von ihnen, wenn sie in der Umkleidekabine neben mir im Supermarkt sind. Ich weiß, welche Familien in meiner Nachbarschaft kleine Söhne haben und welche ihrer Schlafzimmer sich im Erdgeschoss befinden.

Ich möchte von anderen Pädophilen hören, für die dies NICHT nur eine Fantasie oder eine „Marotte“ ist. Es ist eine Orientierung, eine Lebensweise. Schicken Sie mir also bitte eine Nachricht an alle anderen Kinderschänder, Sexualstraftäter und Kindervergewaltiger. Wenn auch Sie eine Gefahr sind, ein Raubtier, das im Verborgenen lauert, aber niemand würde es je vermuten, dann lassen Sie uns reden.“

Diese Notizen sind Beweismittel im Verfahren gegen Tim Ball.

Ball wird in eine Datenbank für Sexualstraftäter aufgenommen, steht lebenslang unter Beobachtung, muss Drogentests machen und an einem Programm gegen häusliche Gewalt teilnehmen. Kindern unter 18 Jahren darf er sich nicht absichtlich nähern und auch keinen Kontakt zu ihnen aufsuchen.

Mehr NIUS: „Kink ist Pride – und Kinder sollen das sehen“: Portal Queer.de begrüßt Lack und Leder, Tiermasken und Fetische auf dem CSD

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