
Porsche-Chef Oliver Blume will wieder deutlich in eine Technologie investieren, die eigentlich als Auslaufmodell gilt: den Verbrenner. Das kündigte er in einer Telefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen mit, wie die Welt berichtet. Porsche bremst damit den Umstieg auf Elektromobilität deutlich ab. Bisher galt der Sportwagenhersteller als ein Vorreiter bei dem Umstieg einer Traditionsmarke auf Elektroantriebe. Der Gewinn bei Porsche ist im zweiten Quartal um fast 91 Prozent eingebrochen.
Der Verbrenner werde „bis weit in die 30er-Jahre hinein“ eine starke Rolle spielen, sagte Blume – also bis über das bislang angesetzte EU-Verbot für Verbrenner-Neuwagen hinaus. Insbesondere in Amerika und China erwartet Blume weiter starke Verkaufszahlen für reine Verbrenner sowie Hybride. Die Porsche-Aktie stieg nach der Ankündigung. Porsche habe sich auf Prognosen zum Hochlauf der Elektromobilität verlassen, die nicht voll eingetreten seien, gestand Blume ein.
Ein Porsche-Geschäft in Hongkong.
Der Manager will seine E-Auto-Strategie nun korrigieren und dafür erneut „erheblich“ in Verbrenner investieren. So soll der SUV-Cayenne bis in die 2030-Jahre hinein auch in Verbrenner- und Hybrid-Varianten aufgefrischt werden. Auch der zweitürige 911er, die Porsche-Ikone schlechthin, soll als Verbrenner weitere Varianten bekommen.
Die neuen Porsche-Verbrenner sollen in China als Luxusgut vermarktet werden. Dabei helfen soll etwa ein neuer Porsche-Laden in Shanghai, der die teuren zweitürigen Sportwagen in den Mittelpunkt rückt.
Mehr NIUS: Krise in der Autobranche: Gewinn bei BMW bricht um mehr als ein Viertel ein