Putins Konter auf Trumps U-Boot-Drohung: Neue Hyperschallrakete an NATO-Grenze

vor etwa 4 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Moskau habe mit der Produktion der neuen Hyperschallrakete „Oreschnik“ begonnen, erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit russischen Staatsmedien. Die Waffe soll noch in diesem Jahr, an der Grenze zur NATO, in Weißrussland stationiert werden. Putins Ankündigung erfolgte während eines Treffens mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko im orthodoxen Kloster Walaam, nahe St. Petersburg. „Die Produktionslinien laufen bereits, wir haben mit der Fertigung der ersten Oreschnik-Systeme begonnen“, so Putin. Russische und weißrussische Streitkräfte hätten auch schon konkrete Abschussbasen auf weißrussischem Gebiet ausgewählt.

Weißrussland gilt als treuer Verbündeter des Kremls und spielte eine Schlüsselrolle beim Krieg gegen die Ukraine. Von weißrussischem Boden aus wurden mehrfach Raketenangriffe auf ukrainisches Territorium geführt. Auch gemeinsame Militärmanöver gehören mittlerweile zur Routine.

Die Oreschnik-Rakete, deren Reichweite und Geschwindigkeit bislang nicht offiziell bestätigt wurden, soll laut russischen Angaben westliche Abwehrsysteme überfordern können. Westliche Militärexperten werten Putins Schritt als bewusste Machtdemonstration, zumal er mit einer amerikanischen Provokation korrespondiert.

Nur wenige Stunden zuvor hatte US-Präsident Donald Trump mehrere nuklear bewaffnete U-Boote in Richtung russischer Seegrenzen beordert. Die Botschaft war unmissverständlich. Washington wollte auf Kriegsdrohungen aus Moskau mit Stärke reagieren, was zu einem neuen Höhepunkt der nuklearen Muskelspiele zwischen den beiden Großmächten führen könnte. Eine Situation, die an die Kuba-Krise 1962 erinnert.

Ob die Stationierung der Oreschnik-Raketen tatsächlich wie angekündigt noch in diesem Jahr erfolgen wird, ist noch offen. Doch der geopolitische Schlagabtausch zwischen Washington und Moskau hat damit eine weitere brisante Eskalationsstufe erreicht.

Und das sind die technischen Daten der neuen Oreschnik-Rakete:

Mit der „Oreschnik“ (deutsch: „Haselnuss“) bringt Russland eine neue Hyperschallrakete in Stellung, die westliche Sicherheitsexperten alarmiert.

Die Oreschnik soll Geschwindigkeiten von Mach 9 bis Mach 12 (über 11.000 km/h) erreichen und dabei eine agile Manövrierfähigkeit besitzen. Dies würde es westlichen Luftabwehrsystemen wie dem US-Patriot oder dem Aegis-System nahezu unmöglich machen, die Rakete abzufangen.

Russische Quellen deuten an, dass die Oreschnik über einen Scramjet-Antrieb (Überschallbrennkammer) verfügt, der sie über längere Distanzen im Hyperschallbereich manövrierfähig hält. Die Reichweite wird auf 2.000 bis 3.000 Kilometer geschätzt. Damit wäre fast das gesamte NATO-Gebiet in Mitteleuropa in Reichweite.

Die Oreschnik ist als Dual-Use-Waffe konzipiert. Sie kann sowohl mit einem nuklearen Sprengkopf (bis 500 Kilotonnen) als auch mit einem konventionellen Gefechtskopf ausgerüstet werden. Ihre Flexibilität im Einsatz macht sie zu einem strategischen Joker für den Kreml.

Starten soll die Oreschnik sowohl von mobilen Abschussrampen (MAZ-Fahrzeugen) als auch aus stationären Silos in Belarus. Diese Mobilität erschwert Satelliten- und Aufklärungsdrohnen eine rechtzeitige Erkennung vor einem möglichen Raketenstart.

Mit der Oreschnik treibt Russland seine Hyperschallrüstung weiter voran. Bereits im Einsatz sind die luftgestützte Kinzhal und die gleitende Avangard-Hyperschallgleitwaffe. Experten sehen in der Oreschnik eine Fortentwicklung dieser Systeme. Der Fokus liegt auf kürzeren Reaktionszeiten und dem Einsatz in möglichen europäischen Kriegsgebieten.

Westliche Militärkreise warnen, dass die Oreschnik keine bloße Machtdemonstration wäre. Sie sei ein taktisches Angriffssystem, das den Sicherheitsabstand der NATO-Staaten zur russischen Grenze faktisch eliminiert.

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