Queere Tiere, „Wir schaffen das“ und Zutritt für weiße Kinder verboten: Der NIUS-Report vom irren Kirchentag

vor 2 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Der evangelische Kirchentag ist eines der größten links-grünen Happenings der Republik. Die christliche Großveranstaltung, die schon 2023 durch die Abschlusspredigt des LGBTQ-Pfarrers Quinton Caesar und seinen bekannten Satz „Gott ist queer“ für Aufsehen gesorgt hatte, war auch in diesem Jahr wieder durch politische Forderungen und allerlei Skurrilitäten geprägt.

Von Gottesdiensten mit Namen wie „Queere Tiere auf der Arche“ oder „Fünf Jahre United4Rescue“, Veranstaltungen, bei denen wahlweise Menschen wegen ihrer weißen Hautfarbe oder ihres männlichen Geschlechts ausgeschlossen wurden, und zahlreichen politischen Events, bei denen über die Gefahr des Rechtsextremismus, der US-amerikanischen Politik oder des Klimawandels gesprochen wurde, war bei diesem evangelischen Kirchentag alles dabei.

NIUS war vor Ort und dokumentierte die „Highlights“ des Evangelischen Kirchentags 2025.

Schon vor Beginn des diesjährigen evangelischen Kirchentags ließ sich aus dem früh veröffentlichten Programm des christlichen Happenings erahnen, worauf bei der alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltungsreihe dieses Mal besonderes Augenmerk gelegt wurde. Der politische Charakter des in diesem Jahr unter dem Motto „mutig, stark, beherzt“ stattfindenden Kirchentags zeigte sich dabei in Veranstaltungsnamen wie „Eine Drag Queen erzählt aus ihrem Leben“, „Fünf Jahre United4Rescue“, „Politisches Nachtgebet zur Seenotrettung“ oder „Wem kann ich heute noch glauben? Desinformation und soziale Medien“ mit linken Charakteren wie dem Correctiv-Chefredakteur Justus von Daniels oder der Grünen-Politikerin Ricarda Lang.

Auf dem Kirchentag 2025 fanden ca. 1500 Veranstaltungen statt. Viele davon waren identitätspolitisch geprägt.

Während sich die Meinungsbeiträge am ersten Tag des Kirchentages noch zurückhielten und es vor allem um Licht, Liebe und Liturgie ging, änderte sich der Inhalt des Kirchentags einen Tag nach dem Eröffnungsdienst schlagartig. Während Menschen zuvor noch fröhlich versammelt bei ca. 25 °C auf dem Platz der Menschenrechte in Hannover dem christlichen Rapper Noah Tendai lauschten und zu den Zeilen seines Liedes „Sonnengelb“ mitsangen und tanzten, zeigte sich bereits am nächsten Tag die volle identitätspolitische Breitseite des evangelischen Kirchentags.

Angefangen mit einer Bibelarbeit der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihren berühmt-berüchtigten „Wir schaffen das!“-Satz wiederholte und das Publikum daran erinnerte, dass es stolz sein solle, während der Flüchtlingskrise „geholfen zu haben“, nahm das Thema Asylpolitik auch im Laufe des Tages eine große Rolle ein. Freilich jubelten die Besucher des Kirchentages frenetisch über Merkels Worte.

Beim „politischen Nachtgebet zur Seenotrettung“ sprachen die Berliner Pfarrerinnen Christina Biere und Lioba Diez mit Gästen verschiedener „Seenotrettungsorganisationen“ darüber, wie man Migranten in Seenot effektiver nach Europa bringen könne.

Beim „politischen Nachtgebet zur Seenotrettung“, das eine der begleitenden Pfarrerinnen, Christina Biere, als „Gottesdienst, in dem Raum ist für politische Informationen und für Gebet aber auch für das eigene Aktivwerden“ definierte, wurde zu Beginn des Gottesdienstes ein Nachbau eines „United4Rescue“-Rettungsbootes aus Pappe in den Raum getragen und betont, dass die Organisation den Gottesdienst mitorganisiert hat.

United4Rescue ist ein Bündnis aus verschiedenen Asyl-Lobbyorganisationen, die es sich zum Ziel gemacht haben, Migranten von der Küste Afrikas aufzulesen und nach Europa zu bringen – und somit zum Erfüllungsgehilfen von kriminellen Schleppern werden.

Kritiker werfen „United4Rescue“ vor, ein klarer Pull-Faktor für die Flucht von Migranten ins offene Meer zu sein, denn die Schiffe der Organisation warten oft an der Zwölf-Seemeilen-Grenze vor der Küste Nordafrikas, wo Migranten, mit dem Traum nach Europa zu kommen, auf sie warten.

Auch die Gründungsgeschichte von „United4Rescue“ ist verblüffend: Im Juni 2019 wurde auf dem Kirchentag die „nach wie vor größte und erfolgreichste Resolution des Kirchentags“ beschlossen: „Wir schicken ein Schiff“, in der sich die evangelische Kirche dazu entschied, an der Rettung von Migranten aus dem Mittelmeer mitzuwirken. Schon im November 2019 wurde „United4Rescue“ gegründet, wie die Vorständin und Gründungsmitglied Prof. Dr. Sandra Bils auf dem Seenotrettungsgottesdienst stolz erklärte. „Man hat sich zusammengesetzt mit Seawatch, mit Sea-Eye, mit all den Organisationen und die EKD hat unterstützt“, betonte sie.

Sandra Bils ist nicht nur Vorständin in der Asylorganisation „United4Rescue“ sondern spielte auch beim „politischen Nachtgebet zur Seenotrettung“ eine große Rolle.

Statt um Gott ging es in dem Gottesdienst vor allem um eines: Kritik an der aktuellen Politik, die laut den anwesenden Vertretern von Asyl-Lobbyorganisationen wie Prof. Dr. Bils oder dem flüchtlingspolitischen Sprecher von „Pro Asyl“ Tareq Alaows nicht „gerecht“ genug sei.

Dieser sagte in seiner Rede auf dem Gottesdienst unter anderem: „Ich will, dass Europa, dass Griechenland für das Nicht-Retten, für das Sterben-Lassen von Menschen bestraft wird“. Und auch Sandra Bils gab sich trotz der Spenden an „United4Rescue“ von „8,5 Millionen Euro seit der Gründung“ nicht zufrieden. Stattdessen bat sie die Gottesdienstbesucher am Ende noch einmal um Spenden für die Asylorganisation und predigte später „Barmherziger Gott, wir bitten dich für alle, die feindselig gegen Geflüchtete sind, die sich innerlich und äußerlich abschotten wollen“.

Sehen Sie das skandalöse „Politische Nachtgebet zur Seenotrettung“ hier:

Dass beim 39. Evangelischen Kirchentag nicht mit identitätspolitischen Themen geknausert wurde, zeigte sich auch an der Anzahl „queerer“ Veranstaltungen auf dem Event. Ganze 39 Veranstaltungen hatten das Wort „queer“ im Namen, dazu zählten Veranstaltungen mit Titeln wie „Queere, feministische, gendersensible Liturgie“ oder auch „Von Schnabeltieren und genderqueeren Heiligen“.

Die Veranstaltung „Queere Tiere auf der Arche“ fand im Haus der Jugend in Hannover statt und richtete sich vor allem an Familien.

Für besondere gesellschaftliche Aufregung sorgte dabei eine Veranstaltung namens „Queere Tiere auf der Arche“, über die mehrere Medienoutlets aufgrund ihres skurrilen Namens schon im Vorhinein berichteten. Die Veranstaltung fand am 2. Mai im Haus der Jugend in Hannover statt – einer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, die verschiedene Sport-, Kultur und Beschäftigungsangebote für Kinder anbietet. Obwohl die Einrichtung staatlich finanziert ist, arbeitete sie für die Veranstaltung mit dem „befreiungstheologischen Netzwerk“ zusammen, einer Gruppierung innerhalb der Kirche, die sich selbst als linkspolitisch sieht und Teil des Netzwerks „antifaschistische Kirchen“ ist.

Bemerkenswert an der Veranstaltung war nicht nur die Zusammenarbeit mit vermeintlich „antifaschistischen“ Kräften oder dass im Gegensatz zu den anderen Kirchentagsveranstaltungen fast keine Journalisten anwesend waren, da ein striktes Filmverbot herrschte. Auch die Message hinter dem von einer großen Anzahl von Kleinkindern besuchten Gottesdienst war bizarr.

Macht mittlerweile politischen Kinderrap: die linksextreme Musikerin „Sookee“.

Die Kinder in der Veranstaltung wurden darauf aufmerksam gemacht, dass es Tiere ohne Geschlecht gibt, und später wurde ein Rapsong der linksextremen Musikerin „Sookee“ namens „Regenbogenhaus“ abgespielt, in dem es unter anderem hieß:

„Ich finde, wir sollten erstmal einen Eindruck von der Welt gewinnen,

dann zu einem freigewählten Zeitpunkt selbst bestimmen,

ob wir Mädchen, Junge, beides oder keins von beidem sind,

in die rosa-blaue Falle tappt tatsächlich manches Kind.“

Auch das Thema AfD nahm auf dem 39. Evangelischen Kirchentag eine zentrale Rolle ein. Egal ob bei Grünen-Politikerin Ricarda Lang, dem ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff oder bei dem CDU-Politiker Philipp Amthor. Immer wieder ging es darum, wie man in einem demokratischen System die AfD „bekämpfen“ könnte. Die Wortwahl der Politiker war dabei teilweise auffällig ähnlich.

So sprach der ehemalige Bundestagspräsident Christian Wulff davon, dass man die AfD „und bestimmte Strömungen in Amerika“ bekämpfen müsse, „und zwar zu Wasser, zu Lande, zu Luft“.

Bei Philipp Amthor klang dies ähnlich. Auch er konkludierte auf der Bühne: „Diese Partei ist gesichert rechtsextrem und solche Parteien dürfen in Deutschland keine Verantwortung übernehmen.“ Und weiter: „Deswegen ist es auch eine wichtige Verantwortung diese Partei zu bekämpfen.“

Auf der Veranstaltung „Wem kann ich heute noch glauben? Desinformation und soziale Medien“ mit der Grünen-Politikerin Ricarda Lang, dem CDUler Philipp Amthor und dem Correctiv-Chefredakteur Justus von Daniels – der mitverantwortlich für die Potsdam-Recherche war, die gerichtlich bestätigte Falschaussagen enthielt – wurde die Finanzierung des selbsternannten „Faktenchecker“-Portals kritisch hinterfragt.

Im Februar dieses Jahres stellte die CDU einen Fragenkatalog mit 551-Fragen zur Finanzierung verschiedener sogenannter „Nichtregierungsorganisationen“ (NGOs) an die Bundesregierung, um die Finanzierung von zwielichtigen, staatlich finanzierten Lobbyvereinen aufzudecken.

Als der Moderator Philipp Amthor in der Veranstaltung „Wem kann ich heute noch glauben? Desinformation und soziale Medien“ die Frage stellt „Sehen Sie Correctiv dann eher als NGO in so einer Einreihung?“, betont Amthor daraufhin, dass er Correctiv zwar als journalistisches Medium sehe, aber die „Frage der Finanzierung gewisser Organisationen“ beantwortet haben wollte, um zu wissen, wie die Bundesregierung „das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ausgibt“. Der Moderator fragt Amthor: „Hätten sie das nicht einfach auf der Homepage von Correctiv nachlesen können, wie die sich finanzieren?“ Daraufhin bricht ein hysterisches Klatschen im Publikum aus. Kritisches Hinterfragen bezüglich Correctiv in der Podiumsdiskussion oder vom Publikum? Fehlanzeige.

Während Correctiv auf dem ganzen evangelischen Kirchentag vier Panels hatte und vom Publikum unkritisch gefeiert wurde, sah es bei anderen Akteuren anders aus. Beispielsweise bei dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump oder seinem Vize JD Vance.

Trotz zahlreicher Predigten über „Vielfalt“, „Buntheit“ und „Diversität“ zeigte sich auf dem Kirchentag kein Platz für diverse Meinungen, wenn es um das Thema Amerika ging. So wurde in verschiedenen Veranstaltungen, beispielsweise dem Podium „Mit Gott gegen die Demokratie. Was das Beispiel USA uns in Deutschland lehrt“ immer wieder gegen den 45. und 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewettert und christlichen Trump-Wählern wurde per se „christlicher Nationalismus“ vorgeworfen. Die Stimmung während der ganzen Veranstaltung wirkte amerikafeindlich.

Trotz Vielfaltsvorsatz warf die Theologin Prof. Dr. Hanna Reichel JD Vance in ihrer Abschlusspredigt „erbärmlichen, kleinen Rassismus“ vor und sagte in Bezug auf Nächstenliebe:

„Nichts kann uns trennen? Uns trennen Gräben! Auch gesellschaftlich. Da können wir nicht einfach mit Liebe drüber bügeln. So nach dem Motto ‚Das musst du halt aushalten, dass ich ein faschistischer Kotzbrocken bin.‘“

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