
Am Sonntagmorgen schlug eine Rakete der Huthi-Miliz auf dem Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv ein. Vier Personen wurden leicht verletzt, wie die Times of Israel berichtet, zwei Personen erlitten eine Panikattacke. Derweil wurden zehntausende Reservisten von der israelischen Armee einberufen, weil der Einsatz im Gazastreifen ausgeweitet werden könnte.
Der Flughafen Ben-Gurion wurde für etwa eine Stunde gesperrt, geht nun aber wieder seinem Betrieb nach. Mohammed al-Bukhaiti, ein hochrangiger Vertreter der Huthi-Miliz im Jemen, sagte gegenüber dem katarischen Fernsehsender Al-Araby TV, dass es „keine roten Linien“ im Kampf gegen Israel gebe. Der Raketenangriff sollte eine Demonstration sein, dass die Miliz empfindliche Ziele in Israel treffen könne.
Der israelische Verteidigungsminister warnte: „Wer uns schadet, den werden wir siebenfach schlagen.“ Bisher hatte Israel auf die Angriffe der Huthi-Miliz nicht reagiert und sich auf Bitten der USA zurückgehalten, weil die USA gegen die Huthis vorgehen wollten. Wie ein Insider gegenüber der Jerusalem Post berichtet, überdenkt Israel nun seine Haltung.
Wie die Jerusalem Post ebenfalls berichtet, verschickt die israelische Armee seit Sonntag zehntausende Einberufungsbefehle an Reservisten, weil die Gazaoffensive ausgeweitet werden soll. Premierminister Benjamin Netanjahu signalisierte bereits am Freitag seine Zustimmung zu einer Ausweitung des Einsatzes. Es wird erwartet, dass das Sicherheitskabinett am Sonntag zustimmt.
Trotz der zahlreichen Einberufungsbefehle liegt die Zahl weiter unter der Zahl der Einberufungen kurz nach dem 7. Oktober 2023, als die Hamas rund 1.200 Israelis tötete und etwa 250 Geiseln entführte. Seit das IDF die Kämpfe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen hat, hat die Armee etwa 40 Prozent des Gazastreifens unter Kontrolle gebracht. Aktuell befinden sich noch 59 Israelis als Geiseln im Gazastreifen, jedoch sind wahrscheinlich nur noch 24 von ihnen am Leben.
Die Ausweitung des Krieges im Gazastreifen könnte bereits in den nächsten Wochen beginnen. Aktuell kämpfen drei Divisionen im Gazastreifen. Ziel des Einsatzes sei es, die Hamas zu einer Fortsetzung des Geisel-Deals zu bewegen, wie die Times of Israel berichtet. Sollte es nicht bald zu einem Abkommen über die Freilassung der Geiseln kommen, werde es eine großangelegte Offensive im Gazastreifen geben, die auf die Vernichtung der Hamas abziele, warnte das israelische Militär.
Die Reservisten könnten im Libanon, Westjordanland oder in Syrien eingesetzt werden, damit die dort stationierten Soldaten im Gazastreifen kämpfen können. Das israelische Militär hatte verkündet, dass es das wichtigste Ziel des Krieges sei, die Geiseln zurückzuholen.