
Wieder einmal wird in den deutschen Medien geschäumt: Die Wahlveranstaltung der Republikaner im New Yorker Madison Square Garden soll ein rassistisches Hass-Event gewesen sein. Dabei waren unter den 20.000 Anhängern in der Halle auch viele Schwarze, Latinos und Juden.
Die Wahlkampfveranstaltung der US-Republikaner im legendären New Yorker Madison Square Garden, wo sonst die New York Knicks Basketball spielen, war ein beeindruckendes Event. 20.000 Zuschauer feierten Präsidentschaftskandidat Donald Trump und etwa 20 Redner, darunter Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance, Tech-Milliardär Elon Musk, der Ex-Demokrat Robert F. Kennedy Junior und der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani.
Die etablierten Medien in Deutschland sahen allerdings etwas anderes: eine Art Reichsparteitag. Sie pickten sich ein, zwei Witze des Comedians Tony Hinchcliffe über Puertoricaner heraus, um die ganze Show in die Tonne zu treten: Die Tagesschau witterte „Beleidigungen und Rassismus“, bei ZDF heute hieß es: „Großveranstaltung in New York: Trump wettert gegen Harris und Migranten.“ Von „zum Teil umstrittenen Rednern“ sprach der Spiegel, von denen einige „durch rassistische und frauenfeindliche Äußerungen“ aufgefallen seien.
19.500 Anhänger der Republikaner jubeln. Die Karten für das Event waren im Nu vergriffen.
Wieder einmal hört sich alles so an, als schriebe ein Blatt oder Sender vom anderen ab. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland nahm wie der Spiegel „rassistische und sexistische Ausfälle“ wahr, n-tv spricht von einer „bizarren Trump-Show“; der Komiker habe „rassistische und vulgäre Bemerkungen über Latinos, Schwarze, Palästinenser und Juden“ gemacht.
Der Wirklichkeit sprechen diese Behauptungen Hohn: Unter den 20.000 Zuschauern und den 75.000 draußen fanden sich jede Menge Latinos, Schwarze, Araber und Juden. Anders als in deutschen Medien suggeriert wird, deren Erzählungen zufolge Trump nur von alten weißen Männern gewählt wird, sind die Ethnien durchaus keine homogenen Wählerblöcke. In Zeiten des Kulturkampfes verlaufen die Frontlinien nicht zwischen „Identitäten“, sondern zwischen unterschiedlichen Auffassungen davon, welche Werte das Land prägen oder wie es sich wirtschaftlich aufstellt.
Weiße, Schwarze, Latinos, Juden: Trumps Wählerschaft ist bunt und vielfältig.
Nicht alle Juden wählen Demokraten, auch wenn sie das traditionell mehrheitlich tun. Die pro-israelische Haltung Trumps und die eher israelfeindliche von Kamala Harris und vor allem die ihrer Partei im gegenwärtigen Nahostkrieg treibt viele jüdische Wähler ins Lager der Republikaner.
Dann sind da die Latinos, Einwanderer aus Mittel- und Südamerika, vor allem aus Ländern wie Mexiko, Puerto Rico und Kuba. 36 Millionen von ihnen sind diesmal wahlberechtigt und machen daher 15 Prozent des Wahlvolks aus. Insbesondere in großen Bundesstaaten wie Kalifornien, Florida und Texas und auch in einigen „Swing States“ wie Arizona und Nevada können sie das Wahlergebnis stark beeinflussen. Wie die jüdischen Amerikaner tendieren die Latinos grundsätzlich eher zu den Demokraten (im Fall der aus Kuba geflohenen US-Bürger, die ihre Erfahrungen mit einem kommunistischen Regime nicht vergessen haben, allerdings eher zu den Republikanern).
Eine aus Peru stammende Bürgerin ist Trump-Fan.
Laut einer Umfrage Ende September/Anfang Oktober der New York Times würden derzeit 52 Prozent der Latinos für Harris stimmen, aber auch 40 Prozent für Trump. Würden sie das tun, wenn die Republikaner Rassisten wären, die Latinos für minderwertig hielten?Tatsächlich wurde auch bei der Veranstaltung im Madison Square Garden durchaus ein Unterschied zwischen legalen und illegalen Migranten gemacht. Und mit kriminellen illegalen Einwanderern haben auch Latinos ein Problem, schließlich sind sie nicht weniger von Verbrechen betroffen als andere Amerikaner.
Auch jede Menge „People of Color“ besuchten die Trump-Show.
Dennoch erwecken linke Medien und Politiker den Eindruck, Trump bediene rassistische Klischees von Weißen. Und das nicht nur in Deutschland, denn auch linke Medien und Politiker in den Vereinigten Staaten ziehen, wenn es für sie argumentativ eng wird, die Nazi- und Faschistenkarte. Nicht nur Kamala Harris bezeichnet Trump als „Faschisten“, auch Hillary Clinton greift zur Nazi-Keule: Vor einigen Tagen verglich sie Trumps Wahlkampfveranstaltung in New York mit einem Aufmarsch von Sympathisanten der deutschen Nationalsozialisten im Jahr 1939 an gleicher Stelle. Ein unsäglicher Nazi-Vergleich, der dem Sender MSNBC gleichwohl gefiel.
Der Sender MSNBC verglich die Show mit einem Aufmarsch von Nazis im Jahr 1939.
Der aus Russland stammende britische Autor, Podcaster und Satiriker Konstantin Kisin hat dazu folgendes zu sagen:„Ich ging zu der Kundgebung, um mich selbst davon zu überzeugen. Die Schlange draußen war voll von Juden und allen anderen Bevölkerungsgruppen, die sich wie alte Freunde unterhielten. Drinnen waren große israelische Flaggen zu sehen, die von mehreren Gruppen von Teilnehmern zur Schau gestellt wurden. Mehrere Redner erklärten stolz ihre und Trumps Unterstützung für Israel. Die israelfreundlichen Redner ernteten einige der größten positiven Reaktionen des Abends. Die Vorstellung, dass es sich um eine Nazikundgebung handelt, ist eine ekelhafte Lüge, die das Andenken an die Opfer der tatsächlichen Nazis missachtet.“
Und der Ex-Biotech-Unternehmer Vivek Ramaswamy, Spross einer indischen Hindu-Familie, sagte: „Ich werde Ihnen einen weiteren Grund geben, Trump zu wählen. Die Medien im Hintergrund werden nicht darüber reden ... Donald Trump ist tatsächlich der Präsident, der dieses Land vereinen wird.“ Radiomoderator Sid Rosenberg, der bei der Kundgebung war: „Ich bin gerade aus Israel zurückgekommen ... und sie fragen: Sid, willst du bei dieser MSG-Sache sprechen? Ich sagte: ‚Sicher – es passt nicht zu mir, auf einer Nazikundgebung zu sprechen. Ich war gerade in Israel.‘ Aber ich habe den Auftritt angenommen.“
Ein Nazi-Vergleich geht auch unter linken Amerikanern immer.
Auf der Plattform X wehrte sich eine Teilnehmerin der Veranstaltung gegen den absurden Rassismus-Vorwurf mit der Aussage: „Hören Sie, wie eine jüdische New Yorkerin erzählt, wie viele jüdische, schwule, schwarze und hispanische Menschen auf dieser Kundgebung waren.“ Die eben auch Witze über sich wegstecken können, die voreingenommenen Journalisten und anderen Trump-Hassern als Beleg für ihre Rassismus- und Nazi-Vorwürfe dienen.
Was geschah wirklich auf der Veranstaltung in New York (Trumps Heimatstadt, aber seit 40 Jahren mehrheitlich für den jeweiligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten stimmend): Donald Trump stellte fest, dass Amerika nach fast vier Jahren Biden/Harris-Regierung schlechter dasteht als zu seiner Amtszeit. Er kündigte an, das Chaos im Nahen und Mittleren Osten zu beenden und einen Dritten Weltkrieg zu verhindern: „Mit Ihrer Stimme bei dieser Wahl werde ich die Inflation beenden, ich werde die Invasion von Kriminellen in unser Land stoppen, und ich werde den amerikanischen Traum zurückbringen.“
Auch Elon Musk wurde von der Menge gefeiert.
Zwei ehemalige demokratische Politiker wurden ebenfalls gefeiert: Tulsi Gabbard („Eine Stimme für Kamala Harris ist eine Stimme für Dick Cheney, und es ist eine Stimme für Krieg, mehr Krieg, wahrscheinlich WW3 und Atomkrieg“) und Robert F. Kennedy Junior („Nicht ich habe die Demokratische Partei verlassen, die Demokratische Partei hat mich verlassen“).
Und der Profi-Wrestler Hulk Hogan rief unter Riesenbeifall der Menge: „Ich sehe hier keine stinkenden Nazis. Ich sehe nur hart arbeitende Amerikaner.“
Warum sollte ein Schwarzer zu einem rassistischen Event gehen?
Im Einwanderungsland Amerika muss sich nur eine Gruppe von Einwanderern Sorgen machen, wenn Trump wieder ins Weiße Haus einzieht: die illegalen, und insbesondere die kriminellen unter ihnen. „Am ersten Tag werde ich das größte Deportationsprogramm in der amerikanischen Geschichte starten“, versprach Donald Trump seinen Anhängern. „Ich werde jede Stadt und jeden Ort retten, der überfallen und erobert wurde.“ „Sanctuary Cities“, die sich weigern, mit der Bundesregierung bei der Durchsetzung der Einwanderungsgesetze zusammenzuarbeiten, werde er verbieten und das Gesetz „Alien Enemies Act“ aus dem Jahr 1798 zur Abschiebung von Einwanderern mit Vorstrafen anwenden.
Und es werden nicht Latinos, Schwarze oder Juden unter den Amerikanern sein, die etwas dagegen hätten. Auf der vermeintlichen Hass-Veranstaltung im New Yorker Madison Square Garden waren viele von ihnen dabei und jubelten fröhlich den Rednern der Republikaner zu, ohne Rücksicht auf das betonierte Weltbild des deutschen Kommentariats.
Mehr NIUS: Donald Trump wäre ein Segen für Deutschland: Wir müssen endlich politisch erwachsen werden