
„Warm, eng: So kannst du dir ganz easy eine Taschenmuschi bauen. Das fühlt sich richtig gut an.“ Im gebührenfinanzierten RBB-Jugendformat „safespace“ erklärt eine junge Frau, wie Männer sich ein Hilfsmittel für die Masturbation bauen können.
18,36 Euro muss jeder Haushalt in Deutschland monatlich an Rundfunkgebühren zahlen – ansonsten droht im schlimmsten Fall eine Haftstrafe. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eine Demokratieabgabe. Er sichert eine unabhängige Berichterstattung, die nicht von kommerziellen oder politischen Interessen geleitet ist. Er fördert Bildung, Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt – alles Grundpfeiler einer funktionierenden Demokratie.“ Mit diesen Worten verteidigte der damalige WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn 2012 diesen verpflichtenden Rundfunkbeitrag.
Nur: Mit Demokratie haben die TikTok-Beiträge des RBB-Jugendformats „safespace“ wenig zu tun.
Der ÖRR-Blog berichtete zuerst über das Format, in dem eine junge Frau eine genaue Anleitung für den Bau der „Taschenmuschi“ gibt. Sie erklärt: „Als Erstes nimmst du ein Geschirrhandtuch und faltest es einmal in der Mitte. Danach nimmst du dir einen Gummihandschuh und legst ihn in etwa so hier drauf. Ey, und übrigens: Das sind alles Dinge, die du ganz easy bei deinen Eltern zu Hause abziehen kannst. Und jetzt rollst du es auf, so eng, wie du es eben brauchst. Das, was hier oben jetzt vom Handschuh herausschaut, klappst du einfach um. Jetzt brauchst du nur noch eine Socke. Damit beim Benutzen nichts verrutscht, ziehst du die Socke einfach bis ganz nach oben. Dann ist das alles richtig schön tight.“
In einem weiteren Video, das vor kurzem hochgeladen wurde, erklärt die Moderatorin, was man sich so alles in den Po stecken kann, wenn es einem zu langweilig wird, den Finger darin verschwinden zu lassen. Ihr Vorschlag: Ein Kugelschreiber – der allerdings einen Stopper haben sollte, damit er nicht im Po verschwindet. Auch eine Flasche, die den „Pfirsich“ nicht verletzt, wird als adäquate Alternative zum Finger genannt.
Auch wenn der Service-Charakter der Anleitungen unbestritten ist und das Bastelergebnis der Socken-Montage den Nutzer im Einzelfall beglücken mag – eine Vergemeinschaftung der Kosten für dieses Privat-Vergnügen ist absurd und ein weiteres Beispiel dafür, warum es kaum mehr tragbar ist, Bürger zur Zahlung der Zwangsgebühr zu nötigen.
Mehr NIUS: Jugend-Format „safespace“ wirbt auf TikTok für Brustamputationen