
Mehr als vier Monate nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad bleibt die Zahl freiwilliger Rückkehrer aus Deutschland gering. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind bislang lediglich 464 Syrer mit Unterstützung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in ihre Heimat zurückgekehrt. Jedoch werden nicht alle Ausreisen von den Behörden erfasst: „Ohnehin haben die Behörden nicht immer Kenntnis davon, wenn ein Mensch Deutschland freiwillig verlässt“, so ein Ministeriumssprecher.
Laut Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind seit Dezember rund 400.000 Syrer aus umliegenden Ländern wie der Türkei, dem Libanon oder Jordanien nach Syrien zurückgekehrt. Hinzu kommen mehr als eine Million Binnenvertriebene. Laut dem Bundesinnenministerium lebten Ende Oktober 2024 rund 974.100 syrische Staatsangehörige in Deutschland. Die meisten von ihnen kamen im Zuge des Bürgerkriegs seit 2011 ins Land.
Das Bundesprogramm sieht verschiedene finanzielle Hilfen vor: Erwachsene erhalten eine Starthilfe von 1.000 Euro, Minderjährige 500 Euro. Hinzu kommen eine Reisebeihilfe von 200 Euro für Erwachsene und 100 Euro für Kinder sowie die Übernahme medizinischer Zusatzkosten von bis zu 2.000 Euro. Pro Familie werden maximal 4.000 Euro als Starthilfe gezahlt.
Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einer Regelung, die es syrischen Schutzberechtigten erlauben soll, zeitweise nach Syrien zu reisen, ohne ihren Schutzstatus zu verlieren – jedoch nur unter strengen Bedingungen. Solche Reisen sollen nach Angaben des Innenministeriums der „Vorbereitung einer dauerhaften Rückkehr“ dienen, nicht etwa dem Familienbesuch oder Urlaub.