Rechtsgrün vereint im Israel-Hass – warum das Greta-Compact-Foto Bände spricht

vor 3 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Greta Thunberg posiert mit einem Compact-Redakteur – und landet mitten im ideologischen Sumpf. Das Foto aus Tiflis ist mehr als ein Schnappschuss: Es zeigt, wie sich grüne Klima-Ikonen und rechtsradikale Antiimperialisten im Hass auf Israel treffen – vereint durch dieselbe Hamas-Propaganda.

Kürzlich sorgte ein Foto in den sozialen Medien für Wirbel: Die Klimaaktivistin Greta Thunberg posiert mit Dominik Reichert, einem Redakteur des Magazins Compact. Aufgenommen wurde das Bild – nach Reicherts eigener Schilderung – in Tiflis (Georgien), wo Thunberg auf der Durchreise Station machte.

Compact gilt weithin als rechtsextrem – und anders als bei inflationären Etikettierungen, mit denen man zu Recht vorsichtig sein sollte, trifft diese Einordnung hier zu. Das monatlich erscheinende Magazin kultiviert einen aggressiven Anti-Amerikanismus, einen ebenso aggressiven Anti-Zionismus und die Obsession einer „deutschen Souveränität“, die angeblich gegen „imperiale Fesseln“ des Westens errungen werden müsse.

Jürgen Elsässer im Jahr 2000 bei einer Buchpräsentation – damals publizierte er noch in ausdrücklich linken Printmedien.

Herausgeber Jürgen Elsässer kommt aus der radikalen Linken, schrieb früher etwa für die Jungle World und bewegte sich im antiimperialistischen Milieu. Seine publizistische Kehrtwende besteht darin, den alten linken Antiimperialismus auf rechts zu drehen – die Erzählung bleibt, nur die Helden und Feindbilder werden ausgetauscht. In dieser Sicht erscheint Israel nicht als kleiner jüdischer Staat, der sich in seiner historischen Heimstätte vielfältigen Bedrohungen erwehren muss, sondern als Speerspitze des „US-Imperialismus“.

Schon die Nationalsozialisten kleideten ihren antisemitischen Vernichtungswillen in die Parole von der „Befreiung der Völker“ – konkret: von der angeblichen Herrschaft des „Weltjudentums“. Wer heute „Befreiung“ ruft, aber Israel meint, steht gedanklich näher an dieser Tradition, als er zugeben möchte oder ihm selbst bewusst ist. Das gilt besonders dort, wo Zionisten ausdrücklich zum Feind erklärt werden.

In dieses Weltbild fügt sich eine zweite Compact-Linie: die Opfer-Umkehr. Eine Ausgabe des Magazins suggeriert, den Deutschen sei nach 1945 ein Unrecht widerfahren, das in seiner Dimension mit dem Schicksal der Juden vergleichbar sei – etwa anhand der Rheinwiesenlager. Die historische Forschung veranschlagt dort 8.000 bis 40.000 Tote – weit entfernt von den Hunderttausenden, die rechte Propaganda daraus macht. Doch für Compact taugt der Mythos, um die Täter-Opfer-Rollen zu relativieren und die Alliierten in eine Schreckensdimension mit den Nationalsozialisten zu stellen.

„Compact“ erfindet Konzentrationslager, in denen Deutsche systematisch umgebracht wurden.

In derselben Bildsprache und -logik geht auch der Compact-Redakteur vor. Der folgende Screenshot stammt von seinem Telegram-Kanal.

Der Amerikaner als Totengräber – ein wiederkehrendes Motiv des ordinären Antiamerikanismus

Greta Thunberg, inzwischen prominente Stimme in pro-palästinensischen Kampagnen, trifft auf einen Compact-Redakteur, der öffentlich über eine iranische Atombombe „gegen Israel“ fabulierte – und sich dennoch als „Friedensfreund“ inszeniert. Wer Israel mit einer Atombombe bedroht sehen will und gleichzeitig Frieden predigt, entlarvt seine Logik: Friede heißt hier nicht Verständigung, sondern die Schwächung Israels. Zwei Milieus, die sich sonst verachten, finden so mühelos zur gemeinsamen Pose – im Hass auf Israel, in der Mär vom „Befreiungskampf“ gegen den Zionismus, in der Bereitschaft, die eigene Ideologie über jede Realität zu stellen.

Der Hass auf den jüdischen Staat artikuliert sich heute bevorzugt in der Behauptung, Israel begehe Verbrechen an den Palästinensern bis hin zum „Genozid“. Doch die Zahlen und „Daten“, die diese Anklage stützen sollen, stammen im Kern aus einer einzigen Quelle: dem sogenannten Gesundheitsministerium in Gaza, vollständig unter Kontrolle der Hamas. Eine unabhängige Überprüfung existiert nicht; westliche Medien referenzieren im Ergebnis die Verlautbarungen einer Terrororganisation.

Dass diese Propaganda – inklusive inszenierter Bilder – willig reproduziert wird, hat historische Kontinuität: Der Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, verband bereits in den 1940er Jahren islamistischen Judenhass mit deutschem und europäischem Antisemitismus.

1941: Islamismus und Nationalsozialismus im Antisemitismus vereint – schon vor der Gründung Israels

Die Hamas steht in dieser Tradition. Wer heute ihre Propaganda teilt, folgt de facto einer nationalsozialistischen Weltanschauung.

Spätestens seit 2023/24 hat Thunberg ihren Aktivismus sichtbar erweitert – von Klima-Protesten hin zu Gaza-Kampagnen. Ein Bericht des Nahost-Blogs Mena-Watch über ihre Teilnahme an einer Gaza-Flottille und Recherchen zu deren Organisatoren lassen sie als Aktivistin erscheinen, die nicht mehr bloß aus professionellen Kreisen gesteuert wird, sondern auf eigene Faust Allianzen eingeht, die ihren Ruf ruinieren.

Greta Thunberg in trauter Geselligkeit mit einem Hamas-Funktionär.

Thunbergs Allianzen werben mit humanitärer Rhetorik, docken tatsächlich aber nahtlos an die antisemitische Propaganda der Hamas an. Eben deshalb ist das Foto aus Tiflis kein Ausrutscher, sondern fügt sich in ein größeres Muster.

Alle Zahlen, die den angeblichen „Genozid“ belegen sollen, gehen auf eine einzige Hamas-Datenbank zurück, alle Fake-Geschichten werden ebenfalls unter dem Einfluss der Terrororganisation produziert. In der Reproduktion dieser Propaganda laufen die Fäden zusammen: fanatische Linke, rechtsradikale Antiimperialisten und Islamisten werden sich in der Diffamierung Israels als „genozidales Verbrecherregime“ einig. Judenhass ist der Kitt, der all diese unterschiedlichen Lager verbindet.

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