„Rechtsnationaler Schwurbler“: Stern irritiert mit Attacke gegen verstorbenen Felix Baumgartner in Nachruf

vor 9 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner ist bei einem Paragliding-Flug in Italien tödlich verunglückt. Wie mehrere italienische Medien übereinstimmend berichten, verlor der 56-Jährige offenbar aufgrund gesundheitlicher Probleme die Kontrolle über seinen Gleitschirm. Baumgartner war immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer – weltweite Bekanntheit erlangte er im Jahr 2012 mit seinem Sprung aus der Stratosphäre, bei dem er aus einer Höhe von fast 39 Kilometern absprang.

Dabei stellte er mehrere Weltrekorde auf, unter anderem als erster Mensch, der im freien Fall die Schallmauer durchbrach. Mit einer Geschwindigkeit von 1342,8 Kilometern pro Stunde schrieb er Geschichte. Die Aktion wurde live vom Nachrichtensender ntv übertragen und erreichte mit 7,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern die höchste Einschaltquote in der Sendergeschichte.

Bei seinem letzten Abenteuer in Italien starb er. Der Unfall ereignete sich demnach in Porto Sant’Elpidio, einem Badeort an der Adriaküste. Baumgartner stürzte laut Berichten in den Pool einer Hotelanlage. Eine Mitarbeiterin des Hotels wurde dabei verletzt, befindet sich aber in stabilem Zustand. Weitere Gäste, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks ebenfalls im Pool aufhielten, blieben unverletzt.

Kurz vor dem tödlichen Unfall hatte Baumgartner noch ein Video auf Instagram geteilt, das ihn beim Flug mit einem Motorgleitschirm zeigt. In seiner letzten Instagram-Story schrieb er zu einem Foto eines Flugplatzes: „Zu viel Wind.“

Doch statt eines würdigen Nachrufs für einen mutigen Abenteurer schießt man sich in der deutschen Presse auf politische Äußerungen des Verstorbenen ein. So schreibt der Stern in einem Nachruf: „Er hätte ein Held sein können. Doch er erging sich in rechtsnationalen Schwurbeleien und verzwergte sich selbst.“ Die vom Stern erwähnten „rechtsnationalen Schwurbeleien“ waren im Kern nicht mehr als Kritik an dem Migrationskurs von Deutschland und seinem Heimatland Österreich. So erklärte er 2016: „Ein Land, in dem Angeln ohne Angelschein bestraft wird und Menschen ohne Pass die Grenze überqueren, können nur Idioten regieren“. Auch, dass er den ungarischen Premierminister Viktor Orbán lobte und gar für seine Migrationspolitik den Friedensnobelpreis forderte, schien dem Stern sauer aufzustoßen.

Dass sich Baumgartner für seinen waghalsigen Sprung aus dem All selbst feierte, beschreibt der Stern als eine „Selbstmusealisierung, die jeden verstören“ müsse. Laut Stern gab es „kaum ein Interview, in dem er nicht selbst sein eigenes Werk vermaß“ – und doch: Wie könnte man ihm das eigentlich verübeln?

Dass er in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt haben soll, „es sei immer ein Traum von ihm gewesen, ‚der Menschheit etwas zu hinterlassen‘ – wie etwa Mozart“, wird abschätzig kommentiert. Ebenso stößt auf Kritik, dass er sich im Handelsblatt „in eine Reihe mit Neil Armstrong, dem ersten Menschen auf dem Mond, und mit Sir Edmund Hillary, dem Erstbesteiger des Mount Everest“ stellte.

Mit seinem letzten „Karrieredrittel“ habe er sich „selbst ins Abseits gestellt“, schreibt der Stern. Man habe „nur noch einen Schwurbler reden“ hören und nicht mehr den „Helden, der einst vom All auf die Erde gesprungen war“.

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