
Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten in Deutschland ist so hoch wie nie zuvor. Nach Angaben des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erreichte die Teilzeitquote im zweiten Quartal 2025 mit 40,1 Prozent einen neuen Rekord. Insgesamt arbeiteten 16,971 Millionen Menschen in Teilzeit – ein Plus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dagegen sank die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 0,7 Prozent auf 25,352 Millionen.
In den 1990ern war Teilzeit noch die Ausnahme. Heute ist sie mit 17 Millionen Beschäftigten Normalität, so IAB-Experte Enzo Weber. Im Schnitt arbeiten Teilzeitkräfte inzwischen 18,62 Stunden pro Woche – ebenfalls ein Höchstwert. Vollzeitbeschäftigte kommen dagegen auf durchschnittlich 38,31 Stunden. Verantwortlich für die Entwicklung seien laut IAB vor allem wachsende Branchen mit hohem Teilzeitanteil wie Pflege und Erziehung.
Insgesamt stieg die Zahl der Erwerbstätigen im zweiten Quartal auf rund 46 Millionen. Das bedeutet einen neuen Höchststand, auch wenn die Beschäftigung saison- und kalenderbereinigt gegenüber dem ersten Quartal stagnierte. „Selbst nach zwei Rezessionsjahren gibt es einen neuen Beschäftigungsrekord, die Vollzeitjobs liegen aber schon mehr als 200.000 unter Höchststand“, erklärte Weber.
Parallel dazu wächst auch die Zahl der Menschen mit einem Nebenjob. Sie legte binnen Jahresfrist um 2,5 Prozent zu und erreichte 4,64 Millionen – ein Trend, der sich laut IAB bereits seit Jahren fortsetzt.
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