
Die einzig positiven Worte, die zum Rentenpaket der Bundesregierung zu hören sind, stammen von der Bundesregierung selbst. Darüber hinaus: nichts als vernichtende Kritik. „Deine Rente bleibt stabil“, jubelt die CDU in den sozialen Medien. SPD-Ministerin Bärbel Bas behauptet gar, dass „besonders die Jüngeren“ profitieren würden.
Dabei entstehen durch die Festlegung des Rentenniveaus auf 48 Prozent und die sogenannte Mütterrente rund 200 Milliarden Euro an Mehrkosten bis 2040 – zusätzlich zu den Rentenbeiträgen, die monatlich abgeführt werden und steigen sollen und den inzwischen 122,5 Milliarden Euro, die an Steuergeld in den Rententopf fließen müssen.
Abseits der frohlockenden Regierungs-Erzählungen gibt es einzig Kritik – heftige Kritik.
Die Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm fordert dringende Reformen bei der Rente.
Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm sagt, das Rentenpaket gehe „in die falsche Richtung“. Wörtlich erklärte sie im Deutschlandfunk: „Es führt zu zusätzlichen Ausgaben, die überhaupt nicht finanzierbar sind. Die Mütterrente kostet ab 2027 rund 5 Milliarden Euro jährlich. Das stabile Rentenniveau schlägt dann ab 2029 mit knapp zehn Milliarden Euro jährlich zu Buche bei stark steigender Tendenz.“
Sie warnt, dass für all diese Ausgaben gar kein Geld da sei: „Die Finanzierung dafür ist gar nicht gegeben und deswegen geht das in die falsche Richtung. Man müsste Reformen anstrengen, um die Ausgaben zu dämpfen. Und davon sieht man von der Bundesregierung bisher gar nichts.“
Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender von „Die jungen Unternehmer“ schimpft: „Die Generationengerechtigkeit wird mit Füßen getreten. Statt das Rentensystem zukunftssicher zu machen, wird auf Schulden und Beitragserhöhungen gesetzt – auf Kosten der jungen Generation.“ Ähnlich klingt Rainer Dulger, Chef des Arbeitgeberverbandes: „Der heutige Kabinettsbeschluss ist ein Fehler mit langfristigen Folgen. Das geplante Rentenpaket wird zum Boomerang für kommende Generationen.“ Mit Kosten von mehr als 50 Milliarden Euro allein bis 2031 spricht Dulger vom „teuersten Sozialgesetz dieses Jahrhunderts“.
Die Mehrheit der Deutschen will eine grundlegende Reform der Rente.
Auch in der Bevölkerung ist angekommen, dass es bei der Rente nicht einfach so weitergehen kann: Die Mehrheit der Deutschen (49 Prozent) spricht sich für eine grundlegende Reform aus. Weitere 36 Prozent halten gezielte Anpassungen für notwendig. Das zeigt der neue Deutschlandtrend von Infratest dimap im Auftrag der ARD. Gleichzeitig traut eine Riesenmehrheit (81 Prozent) der Deutschen der Regierung Merz nicht zu, die Rente zukunftssicher zu machen.
81 Prozent der Deutschen glauben nicht, dass die Bundesregierung die Rente zukunftssicher machen kann.
Die Lobbygruppe „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ hat berechnet, dass die Sozialabgaben insgesamt von heute 42,5 Prozent des Bruttolohns in den nächsten zehn Jahren auf 45,5 Prozent steigen werden – mindestens. Dieser Wert beschreibt das Optimal-Szenario. Im schlimmsten Fall könnten die Sozialabgaben auf 53 Prozent anwachsen.
Die Sozialabgaben werden in den kommenden zehn Jahren steigen, das ist sicher.
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