
Auf den Stadtteil Rödelheim im Westen Frankfurts kommen Veränderungen zu: Die Stadt hat kürzlich bekannt gegeben, dass neben der bestehenden Asylbewerberunterkunft „In der Au“ eine zweite Unterkunft geplant ist. Gleichzeitig entsteht nur 200 Meter weiter entfernt, in der Westerbachstraße, ein neues Moschee-Projekt des „Bosnischen Kulturzentrum Frankfurt“ (BKC). Das berichtet die Frankfurter Neue Presse (FNP).
Bisher gibt es fünf Asylbewerber- und Obdachlosenheime in Rödelheim. Insgesamt bieten sie Platz für mehr als 700 Personen. Die größte davon befindet sich in der Straße „In der Au“, wo 330 Menschen leben. Wie Ende Oktober publik wurde, soll nur zwei Hausnummern neben dieser Unterkunft eine weitere entstehen: ein vierstöckiges Gebäude in Modulbauweise, das künftig 280 Asylanten beherbergen soll. Damit würde die Kapazität für Asylbewerber im Stadtteil auf 1.000 Personen ansteigen.
Der Stadtteil Rödelheim im Frankfurter Westen verändert sich zunehmend demographisch – und auch das Stadtbild könnte sich bald anpassen.
Auch deshalb regte sich bei einer Bürgersprechstunde Ende Oktober großer Unmut, wie die Hessenschau berichtet. Eine Anwohnerin soll etwa kritisiert haben, dass im Vorfeld „keinerlei Kommunikation stattgefunden“ habe. Die ruhige Seitenstraße, in der sie wohne, sei inzwischen zu einer Durchfahrtsstraße verkommen. Zudem beklagen andere Anwohner, dass der Stadtteil belastet würde – und etwa Schulen und Kindertagesstätten an ihre Belastbarkeitsgrenze stießen. In Facebook-Gruppen sind Asylbewerberunterkünfte dabei immer wieder Diskussionsthema.
Die CDU Rödelheim teilte unlängst in einer Pressemitteilung mit, man „fordere im Namen aller Bürgerinnen und Bürger eine transparente, faire und gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf alle Stadtteile Frankfurts“.
Doch bei den zwei Asylbewerberunterkünften „In der Au“ bleibt es nicht. Denn 200 Meter neben den Heimen in Rödelheim wird aktuell eine Prestigemoschee gebaut. Die neue Gebetsstätte soll auf drei Stockwerken und insgesamt 1000 Quadratmetern Fläche eine Art muslimisches Kulturzentrum werden. Der Gebetsraum, so die FNP, soll dabei im obersten Stockwerk untergebracht sein, während in der ersten Etage Räume für Frauen, Klassenzimmer und Büros vorgesehen sind. Auch ein Restaurant im Erdgeschoss und Parkmöglichkeiten sollen auf dem Gelände entstehen. Bauherr ist der Verein „Bosnisches Kulturzentrum Frankfurt“ (BKC).
Mehrere Stockwerke, darunter Gebetsräume und Aufenthaltsräume für Frauen, ein Restaurant, Klassenzimmer und Büros: Das neue bosnische Kulturzentrum wird ein Anlaufpunkt in Rödelheim. (Quelle: Facebook/BKC)
Die Baugenehmigung für das Riesenprojekt wurde dabei bereits 2022 erteilt. Nachdem Spenden gesammelt wurden, begann im Februar 2024 der Bau. „Wir haben lange vor Baubeginn die Nachbarn und den Ortsbeirat informiert und die Mitglieder eingeladen, vorbeizukommen“, berichtet der Vereinsvorsitzende Said Ceric. Der Rödelheimer Ortsvorsteher Johannes Lauterwald (Grüne) erklärte, dass die Pläne als „unkritisch“ bewertet würden. „Wir sind eine multikulturelle Stadt, da ist das nichts Ungewöhnliches“, so Lauterwald. Auf Facebook dokumentiert die bosnische Glaubensgemeinschaft emsig jeden Baufortschritt.
Dass einige Anwohner kritisierten, dass eine neu entstehende Moschee nicht gerade förderlich für Integration sei und man von Asylbewerbern ja durchaus erwarte, die Kultur des Gastlandes anzunehmen, bezeichnete Lauterwald als „Schwachsinn“. Bosnien und Herzegowina sei demnach ein sicherer Drittstaat in Europa; derzeit gibt es keine Geflüchteten aus diesem Land in Frankfurt, so Lauterwald in der FNP.
Das bosnische Kulturzentrum hingegen zeigt sich mehr als erfreut über den neuen Standort. „Rödelheim war unser Wunschstadtteil, weil viele unserer Mitglieder durch Arbeit, Sport oder Wohnen hier verwurzelt sind.“ Der Rohbau für die Mega-Moschee soll im Februar 2025 fertig werden, das Kulturzentrum samt Moschee im Frühjahr 2026 eröffnet werden. „Wir freuen uns sehr auf das neue Gebäude und auf Rödelheim.“ Und vermutlich auch auf einige neu eingewanderte Moscheebesucher.
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