Frauke Brosius-Gersdorf zieht Kandidatur zur Wahl als Verfassungsrichterin zurück

vor etwa 12 Stunden

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Die SPD und Frauke Brosius-Gersdorf hatten sich ohne Not in eine aussichtslose Lage manövriert. Und statt beizeiten nach einem Ausweg zu suchen, haben sie ihre Möglichkeiten mit ehrpuseligem Genöle immer weiter verengt. Jetzt, wo es definitiv zu spät war, haben sie sich zu einem beleidigten und vorwurfsvollen Verzicht entschlossen. Dieser Verzicht nach all dem Gedröhne, jeden zu verklagen, der auf ihr problematisches Rechtsverständnis und ihr offensichtlich noch problematischeres akademisches Verständnis hinweist, kann nur als ein vollumfängliches Eingeständnis der Richtigkeit aller gegen sie vorgebrachten Vorwürfe gewertet werden.

Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, dass im linken Milieu ein tiefes Bedürfnis nach bürgerlichen Auszeichnungen vorhanden ist. Man will Titel und vor allem will man die anderen zur Ehrerbietung zwingen, die man selbst in seinem obrigkeitshörigen Duckmäusertum mit diesen Titeln verknüpft. Was man aber auf keinen Fall will, ist sich die Mühe machen und die nötige Arbeit leisten, die mit diesen Titeln, so man sie denn ordentlich erlangen will, verbunden wären. Und wie alle, die gerne flunkern, ist man vollkommen humorlos, wenn man bei den eigenen Machenschaften erwischt wird, die man obendrein noch schlampig, ohne sich dabei allzu viel Mühe gemacht zu haben, erledigt hat.

Josef Kraus schrieb vor kurzem, nachdem das Gutachten von Wagner veröffentlicht worden war in TE:

„Die Gefolgschaft von Brosius-Gersdorf witterte umgehend eine ‚rechte‘ Verschwörung – wegen der Plagiatsvorwürfe, aber auch eine Verschwörung gegen die liberalen Vorstellungen der Kandidatin in Sachen Abtreibung, gegen ihr Liebäugeln mit einem Verbot der AfD usw. ARD, ZDF und DLF gossen Öl ins Feuer, indem sie eine ‚rechte Kampagne‘ (inklusive TE) unterstellten. 300 Juristen sprachen sich für die ‚hochkarätige Juristin‘ Brosius-Gersdorf aus, Kanzler Merz wollte die Wahl von Brosius-Gersdorf mit seinem Gewissen vereinbaren können, Bischöfe entschuldigten sich für den Umgang mit der Kandidatin. ZDF-Mann Markus Lanz gewährte der Kandidatin einen Soloauftritt, wie ihn nur ein Bundespräsident oder ein Kanzler bekommt. Die SPD hielt an dieser Nominierung fest und schlug einen Besuch von Brosius-Gersdorf in der CDU/CSU-Fraktion vor. Die Betroffene selbst ließ eilends ein Gutachten anfertigen, das die Plagiatsvorwürfe entkräften sollte. Führende Unionsleute sahen schon den Bundesrat am Zug für eine Wahl. Kurz: Die Wagenburg stand.“

Die Wagenburg stand aber ganz offensichtlich nicht so fest. Spannend wird jetzt, ob das Team Brosius-Gersdorf jetzt die Klage gegen Dr. Stefan Weber zurückziehen wird? Nach unten ist noch Luft.

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