Rüstungshersteller Renk kritisiert Merz-Politik – Verlagerung der Produktion in die USA möglich

vor etwa 3 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Der deutsche Rüstungskonzern Renk warnt vor den Folgen des von Friedrich Merz verhängten Exportstopps für israelische Rüstungsprojekte – und denkt laut über eine Produktionsverlagerung in die USA nach. Die Entscheidung des CDU-Kanzlers, Waffenexporte nach Israel zu blockieren, hat damit erstmals spürbare wirtschaftliche und strategische Konsequenzen.

Getroffen hat es ausgerechnet einen Schlüsselbereich: die Lieferung von Getrieben für israelische Kampfpanzer. Renk-Chef Alexander Sagel erklärte gegenüber der Financial Times, dass man sich als deutsches Unternehmen verantwortlich sehe, zur Verteidigungsfähigkeit Israels beizutragen – und zwar nicht nur im Gazastreifen, sondern auch an anderen Bedrohungsachsen.

Weil Deutschland offenbar nicht mehr liefern will, zieht Renk nun konkrete Konsequenzen ins Auge: Sollte der politische Kurs nicht korrigiert werden, werde man das Geschäft verlagern – etwa in die Vereinigten Staaten. Die Umsetzung könnte zwar acht bis zehn Monate dauern, doch der Wille ist klar: „Wenn es keine Bewegung gibt, werden wir es tun“, so Sagel.

Die betroffenen Getriebe sind für den Kampfpanzer Merkava IV bestimmt – ein Kernstück der israelischen Bodenstreitkräfte, das vor allem im Häuserkampf eine entscheidende Rolle spielt. Auch ältere Modelle wie der Merkava III wurden bereits mit Renk-Technologie ausgestattet, teils in Lizenzproduktion vor Ort in Israel.

Zwar machen die Lieferungen an Israel laut Unternehmensangaben nur zwei bis drei Prozent des Gesamtgeschäfts aus – politisch ist das Signal jedoch deutlich. Renk wendet sich offen gegen die Exportpolitik der Bundesregierung, die derzeit Waffenlieferungen unterbindet, die im Gazakonflikt eingesetzt werden könnten.

Das Thema ist in der Union brisant: Die Kritik an Merz kommt nicht nur aus der Industrie, sondern auch aus Teilen der eigenen Partei. Doch der CDU-Chef hatte sich offenbar ausgerechnet in dieser Frage auf eine politische Koalition mit SPD und Grünen eingelassen – ausgerechnet mit jenen Kräften, die regelmäßig mit antiisraelischer Rhetorik und israelfeindlichen Sympathisanten auffallen.

Merz’ einsame Entscheidung zum Exportstopp darf somit als ein Appeasement-Geschenk an die SPD gewertet werden – ein Signal der Unterwerfung unter den linken Antizionismus der Koalitionspartner. Nun liegt mit der Reaktion des Konzerns Renk eine erste konkrete Folge auf dem Tisch. Und es dürfte nicht die letzte sein.

Während Renk auf Verlässlichkeit in der Sicherheitspartnerschaft mit Israel pocht, verliert die Bundesregierung sich in taktischen Abwägungen zwischen Hamas-Rhetorik und außenpolitischer Symbolik. Israels Sicherheitskabinett indes verfolgt klare militärische Ziele: Entmilitarisierung von Gaza, Befreiung der Geiseln, langfristige Sicherheitskontrolle durch israelische Kräfte – und eine neue Zivilverwaltung durch neutrale Akteure.

In Berlin jedoch will man es lieber allen recht machen – den eigenen Koalitionspartnern, der Tagesschau und den NGO-Lautsprechern. Die Frage, wie lange man sich einen solchen Kurs in Zeiten weltpolitischer Klarheit noch leisten kann, stellt sich mit jedem Tag schärfer. Renk hat geantwortet.

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