Rufmordkampagne gegen missliebige Dozenten: Linke Studenten an der Uni Würzburg wollen konservative Historiker canceln

vor 25 Tagen

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An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sehen sich zwei Historiker, Professor Peter Hoeres und sein Mitarbeiter Dr. Benjamin Hasselhorn, einer Hexenjagd durch linksgerichtete Aktivisten ausgesetzt. Ein schäbiger Versuch, im Sinne der Cancel Culture politisch missliebige Dozenten mit dem Vorwurf „neurechts“ zu sein, in Verruf zu bringen.

Das Studentenparlament, das von der Grünen Hochschulgruppe und der Linken Liste dominiert wird, hat in einem Beschluss vom 12. März behauptet, an Professor Hoeres’ Lehrstuhl nehme die Neue Rechte mit ihren Haltungen „Einfluss auf die Lehre“. Die Resolution unterstellt eine „neurechte Diskursverschiebung“ des Lehrstuhls und bringt ihn sogar mit der Unterstellung in Misskredit, es gebe Lehrpersonal mit „Kontakten in offen rechtsextreme Kreise“.

Peter Hoeres, Professor für Neueste Geschichte, gilt als konservativ, verfasste unter anderem Artikel für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und den Cicero sowie mehrere Bücher, darunter „Zeitung für Deutschland: Die Geschichte der FAZ“. Der Historiker, der selbst Anfeindungen ausgesetzt ist, unter anderem, weil er sich kritisch mit der „Genderfehlschreibung“, der vermeintlich neutralen deutschen Wikipedia und der ähnlich eingeordneten Bundeszentrale für politische Bildung (Hoeres: „linksgrüne Vorfeldorganisation“) auseinandergesetzt hat, stellt sich hinter seinen wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Benjamin Hasselhorn, auf den sich die linken Aktivisten eingeschossen haben.

Diesen stößt etwa Hasselhoffs Autorenschaft in Zeitschriften wie der Blauen Narzisse auf. 2007, im Alter von 21 Jahren, hatte Hasselhorn auf Wunsch der Redaktion der Schülerzeitung aus Chemnitz einige Texte, etwa über das Christentum, verfasst. Das Blatt, das schon damals als konservativ galt, bewegte sich später weiter nach rechts, und Hasselhorn zog seine Artikel drei oder vier Jahre nach ihrer Veröffentlichung zurück, weil der Autor die ideologische Ausrichtung der Neuen Rechten nicht teilt. Im Mai 2020 gab er in einer Erklärung bekannt, dass er sich „nicht mit der ideologischen Ausrichtung der ‚Neuen Rechten‘ identifiziere“ und „völkisches, ‚identitäres‘ Denken“ ablehne.

Dr. Benjamin Hasselhorn, evangelischer Theologe und Historiker, wird von linksaußen attackiert.

Gleiches gilt für einen Artikel, den Hasselhorn vor über einem Jahrzehnt, nämlich 2014, für die Zeitschrift Sezession verfasste, in dem er unter Verweis auf Friedrich Meinecke für die freiheitlich-demokratische Grundordnung argumentierte. Hasselhorns Artikel richtete sich also keineswegs gegen die Demokratie und für eine rechte Alternative, sondern forderte vielmehr, ein Bekenntnis zur Demokratie auch von rechts. Zu viel der Differenzierung für die linken Aktivisten, denen auch eine alte Kamelle als Munition taugt bei ihrem Versuch, die Karriere eines nicht-linken Nachwuchswissenschaftlers zu zerstören.

Hinter der Kampagne stecken, so Prof. Hoeres, „Zuri Klaschka von den Grünen, Daniel Janke von den Jusos, Jonas Keim von der Linken Liste – er ist der Vorsitzende des Studentenparlaments – und Lucas Gäde. Gäde ist der einzige Geschichtsstudent, der sich einmal für ein Seminar von Benjamin Hasselhorn angemeldet, es dann aber gar nicht besucht hat. Diese Gruppe ist vernetzt mit einem Grünen-Aktivisten, Konstantin Mack, der zugleich der Vorsitzende der Ortsgruppe der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Würzburg ist.“ Offenbar hat Mack die Würzburger DIG-Arbeitsgemeinschaft gekapert, jedenfalls wiederholt diese die Vorwürfe des Studentenparlaments.

Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Und das, obwohl Hoeres neurechter oder gar antisemitischer Umtriebe völlig unverdächtig ist. Es war der Professor, der sich nach dem Terrormassaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 öffentlich klar an die Seite Israels stellte und sogar aus dem Historikerverband austrat, weil dieser sich nicht dazu durchringen konnte. Ebenso wenig wie das „Studierendenparlament“, das nach dem Überfall der Hamas auf Israel kein Bekenntnis zum Existenzrecht Israels abgeben mochte.

Hoeres verteidigt Hasselhorn – was sich vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und der Universitätsleitung in Würzburg nicht sagen lässt. Und das, obwohl die Kampagne der linken Studenten klar darauf abzielt, so Hoeres, „dass Hasselhorns Vertrag nicht verlängert wird und er nach seiner gerade erfolgten Habilitierung keinen Ruf auf eine auswärtige Professur erhält.“ Hoeres argwöhnt, damit solle darauf eingewirkt werden, dass Dozenten eingestellt werden, „die der eigenen politischen Agenda entsprechend unterrichten. Damit greifen sie auch massiv die grundgesetzlich geschützte Lehrfreiheit an“, wie er dem Cicero sagte: „Man hat sich einen gerade zum Vater gewordenen jungen Wissenschaftler in einer sensiblen Karrierephase ausgesucht, den man meint, fertigmachen zu können. Das ist niederträchtig. Man muss hier das Grundgesetz und die darin garantierte Freiheit von Forschung und Lehre verteidigen.“ Im Übrigen sei der Vorwurf, an seinem Institut würden einseitig rechte politische Ziele verfolgt, haltlos: „Die Historikerinnen und Historiker an meinem Lehrstuhl vertreten ganz unterschiedliche politische Einstellungen. Eine ist übrigens auch Mitglied der Jusos.“

Professor Peter Hoeres kämpft gegen die Diffamierung an.

Mittlerweile soll die Universitätsleitung eine „Task Force“ eingerichtet haben, „zur zügigen Aufarbeitung und Prüfung des Sachverhalts“, eine klare Absage an den schäbigen Versuch, Hasselhorn irreparabel zu beschädigen, erfolgte nicht. Dafür nahmen laut eines BR-Berichts aktuelle und ehemalige studentische Hilfskräfte den jungen Historiker in Schutz: „Mit ihnen habe das Studierendenparlament nicht gesprochen. Die Vorwürfe gegen den Lehrstuhl seien haltlos“. Sie wiesen alle gegen den Lehrstuhl für Neueste Geschichte erhobenen Anschuldigungen entschieden zurück, heißt es in einem Schreiben. Dort sagt auch ein ehemaliger Student aus: „Immer war es mir möglich, in meinen Arbeiten Haltungen zu vertreten, die mein Professor nicht zwingend geteilt hat, ohne schlechtere Noten befürchten zu müssen.“

Auch der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Bayern stellte sich hinter den Angegriffenen. Weder hätte das Studentenparlament Veranstaltungsteilnehmer gefunden, von denen dieser Verdacht erhärtet hätte werden können, noch würden die Lehrevaluationen darauf hindeuten, dass Studenten unzufrieden mit der Lehre seien. Einzig ein Student (!) habe sich angemaßt, anhand der Literaturliste eine Beschwerde beim Prodekan einzureichen.

Prof. Hoeres kündigte im Interview mit dem Cicero rechtliche Schritte an, „weil es um nicht nur hochschulrechtlich justiziable Vorwürfe wie üble Nachrede (§ 186 StGB) und falsche Verdächtigungen (§ 164 StGB) geht“. Vor allem werde er nicht schweigen, sondern sich publizistisch wehren. Das wird wohl so lange nötig sein, wie die Diskurshoheit im akademischen Milieu knalllinks ist und die Universitätsleitungen die Ideologie hinter den Kampagnen entweder teilen oder sich scheuen, den Kulturkampf anzunehmen. Amerika ist uns auch hier wieder einmal voraus.

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