Russische Drohnen flogen 265 Kilometer weit in polnischen Luftraum – über Warschau bis an die Ostsee

vor etwa 4 Stunden

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Nach dem nächtlichen Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum werden immer mehr Details bekannt: So kommt nun heraus, dass die mehr als dutzend Drohnen viel weiter als gedacht in polnisches Gebiet eindrangen – mehr als 265 Kilometer im extremsten Fall.

So schlugen einzelne Drohnen nicht nur im Grenzgebiet zur Ukraine und Weißrussland ein, sondern etwa auch südwestlich von Polens Hauptstadt Warschau in Mniszków. Eine einzelne Drohne flog gar viel weiter nördlich bis an die polnische Ostseeküste nahe Danzig.

Ein so tiefes Eindringen so vieler Drohnen in den polnischen Luftraum lässt daher immer mehr Beobachter nicht mehr von einer versehentlichen Kursabkehr im Rahmen des Ukrainekrieges ausgehen sondern eher auf eine geplante Aktion zum Austesten der NATO-Flugabwehr schließen.

Wie inzwischen bekannt wurde, waren auch deutsche Soldaten am Abfangen der Drohnen beteiligt, denn eine deutsche „Patriot“-Flugabwehrbatterie der Bundeswehr in Polen naher der ukrainischen Grenze identifizierte mehrere der Drohnen.

Polens Ministerpräsident Tusk erklärte, man habe es „mit einer groß angelegten Provokation“ zu tun. Sein Land sei bereit, diese abzuwehren. „Die Lage ist ernst, und wir müssen uns ohne Zweifel auf verschiedene Szenarien vorbereiten.“ Sein Land hat inzwischen auch den Artikel-4-Fall des Nordatlantikvertrags der NATO ausgelöst. Dieser sieht verpflichtende Konsultationen des Bündnisses vor und gilt als schwächere Variante des Artikels 5, der im Fall eines Angriffs auf NATO-Gebiet die Beistandspflicht auslösen würde.

Derweil erhöhen die polnischen Streitkräfte ihre Einsatzbereitschaft, gerade in den vier östlichen Woiwodschaften. In Podlachien, Masowien, Lublin und Karpatenvorland müssten Soldaten und Reservisten sich besonders bereit halten. Sie müssten innerhalb von sechs Stunden einsatzbereit sein.

Der Abschuss von russischen Drohnen stellt eine neue Eskalationsstufe zwischen Polen und Russland dar. Bereits am Dienstagnachmittag ließ das osteuropäische Land die Grenze zu Belarus schließen, nachdem Russland gemeinsam mit seinen Verbündeten dort das Militärmanöver „Sapad“ (zu Deutsch: „Westen“) nahe der polnischen Grenze abhalten möchte.

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