Bei seiner Ankunft zum Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska erregte der russische Außenminister Sergej Lawrow mit einem Kleidungsstück Aufsehen. Vor seinem Hotel in Anchorage trug Lawrow einen Pullover mit der kyrillischen Aufschrift „CCCP“ unter der Jacke – die russische Abkürzung für „UdSSR“, also die offizielle Bezeichnung der Sowjetunion. Das berichtet die russische regierungsnahe Zeitung Iswestija und der amerikanische Sender CNN.
Russian Foreign Minister Lavrov arrives for US talks in Alaska wearing a sweater with the inscription "USSR". pic.twitter.com/Cbpi7g3cDQ
— Visegrád 24 (@visegrad24) August 15, 2025
In einer kurzen Stellungnahme gab Lawrow, der bereits seit über 20 Jahren als russischer Außenminister amtiert, einen Ausblick auf die russische Position für den Alaska-Gipfel. So hoffe man auf die Fortsetzung der „nützlichen Gespräche“, die man bereits beim vorherigen Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau gehabt habe. Darüber hinaus gab er sich selbstbewusst: „Wir machen nie Pläne im Voraus. Wir wissen, dass wir Argumente haben, eine klare, verständliche Position. Wir werden sie präsentieren.“
Lawrow trat bislang vehement für den Krieg in der Ukraine ein und vertrat auch bei Auftritten im Westen immer wieder die russische Maximalposition für einen möglichen Frieden in der Ukraine: In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CBS forderte er etwa eine Abrüstung der Ukraine und ein Ende der westlichen Hilfen an das Land als Vorbedingung für einen Waffenstillstand im Krieg (Apollo News berichtete). Ebenso bestand Lawrow immer wieder auf deutliche Geländegewinne Russlands – die ukrainische Armee solle sich nach Kriegsende aus der Ostukraine komplett zurückziehen.
Dass Lawrow nun zu einem solchen historischen Treffen in einem Pullover mit der Aufschrift „UdSSR“ eintrifft, muss als bewusste Provokation aufgefasst werden. Zum Zeitpunkt der Sowjetunion war die Ukraine als Sowjetrepublik mit Russland vereint – ebenso wie zahlreiche andere Staaten, etwa die amerikanischen NATO-Verbündeten im Baltikum. Damit scheint Lawrow klar auf weitere Landgewinne Russlands abzuzielen.
Dabei könnte das Treffen zwischen Putin und Trump in Alaska historisch werden: Es wird das erste direkte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Staatschefs seit 2019 und das erste Aufeinandertreffen zwischen einem US-Präsidenten und Putin seit 2021 sein. Trump hat sich bereits zum Ziel gesetzt, bei dem Gipfeltreffen einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen. Das war bisher immer wieder an Putin gescheitert – fraglich ist, ob sich an der russischen Verhandlungsposition überhaupt etwas geändert hat oder sich noch ändern wird. Das wird auch durch Lawrows Inszenierung während seiner Ankunft deutlich.
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