
Nach der Kollision eines Containerschiffs mit einem Tanker vor der britischen Nordseeküste ist der Kapitän des Containerschiffes verhaftet worden.
Es bestehe der Verdacht auf fahrlässige Tötung, hieß es von der Polizei. Wie außerdem bekannt wurde, soll es sich bei dem 59-Jährigen um einen russischen Staatsbürger handeln. Das bestätigte die in Hamburg ansässige Reederei Ernst Russ, der das Schiff gehört, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Die Brandspuren an dem Schiff sind deutlich sichtbar.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist auch am Mittwoch, zwei Tage nach dem Unglück, unklar. Der unter US-Flagge fahrende Tanker Stena Immaculate sei nach Angaben des Betreibers Crowley vom Containerschiff Solong gerammt worden, als er nahe der Mündung des Flusses Humber vor Anker lag. Beide Schiffe gerieten in Brand und wurden schwer beschädigt.
Nach dem Unglück waren 36 Besatzungsmitglieder von beiden Schiffen gerettet und an Land gebracht worden. Ein Besatzungsmitglied gilt als vermisst. Die Behörden gehen davon aus, dass der Seemann bei dem Unglück ums Leben gekommen ist.
Als problematisch gilt die Fracht: Der Tanker hat Treibstoff geladen, der für die US Airforce bestimmt ist. 222.000 Barrel, das sind etwa 35 Millionen Liter, sollen sich an Bord befunden haben. Noch ist unklar, wie viel Treibstoff ins Meer gelangt sein könnte. Laut Crowley hat eine erste Überprüfung ergeben, dass das Kerosin im Feuer verdampft ist. Der Treibstoff sei auf 16 Tanks verteilt gewesen, hieß es. Mindestens einer dieser Tanks sei beschädigt worden.
Nach dem Schiffsunglück in der Nordsee steigen Rauchschwaden auf.
Ein Sprecher der britischen Küstenwache bestätigte, dass die Bedrohung erheblich reduziert sei. Es würden aber weiterhin Vorbereitungen für eine mögliche Verschmutzung getroffen. Experten erklärten, der Treibstoff sei erheblich giftiger als Rohöl. Die Auswirkungen auf Lebewesen im Meer könnten demnach verheerend sein. Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander geht jedoch nicht davon aus, dass der Tanker sinken oder auf Grund laufen wird.
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