
Das russische Verteidigungsministerium hat mit Blick auf den Alaska-Gipfel in dieser Woche vor einer „Provokation“ ukrainischer Geheimdienste gewarnt. Die Aktion habe das Ziel, die Gespräche der beiden Präsidenten Donald Trump (USA) und Wladimir Putin (Russland) am kommenden Freitag in Anchorage, der Hauptstadt des US-Bundesstaates, zu konterkarieren. Demnach soll ein als russisch getarnter Angriff auf eine Stadt in der Ukraine mit vielen zivilen Opfern das Treffen überschatten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die ukrainische Seite hat sich dazu zunächst nicht geäußert.
Das Selenskyj-Regime in Kiew soll aber nach Moskauer Darstellung eine „Provokation“ vorbereiten, um die für den 15. August geplanten amerikanisch-russischen Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Krieges zu torpedieren. Das gehe laut russischen Medienberichten aus einer Warnmeldung des Verteidigungsministeriums in Moskau hervor. Tatsächlich wurde diese Darstellung vom russischen Außenministerium am Dienstag (12. August) in den sozialen Medien verbreitet. Entsprechende „übereinstimmende Informationen“ hätten Moskau angeblich „über mehrere Kanäle“ erreicht.
Westliche Journalisten angeblich schon „vor Ort“
Zu diesem Zweck soll der Meldung zufolge am 11. August eine Gruppe von Journalisten ausländischer Medien mit Fahrzeugen des ukrainischen Geheimdienstes SBU in die Stadt Tschugujew im Gebiet Charkow gebracht worden sein. Dies angeblich unter dem Vorwand, der Presse Reportagen über die Bewohner der an der Frontzone gelegenen Stadt zu ermöglichen.
In Wirklichkeit aber stecke laut russischer Darstellung etwas ganz anderes dahinter: Unmittelbar vor dem Gipfeltreffen am Freitag plane die ukrainische Armee einen provokativen Angriff mit Drohnen und Raketen auf eines der dicht besiedelten Wohnviertel oder ein Krankenhaus mit einer großen Zahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung. Dieser solle dann den Russen in die Schuhe geschoben werden. Entsprechende Bilder könnten von den herangekarrten westlichen Journalisten sofort live „festgehalten“ werden. Soweit jedenfalls das russische Verteidigungsministerium, das wörtlich warnt:
„Infolge der Provokation des Kiewer Regimes wird die gesamte Verantwortung für den Angriff und die Opfer unter der Zivilbevölkerung den Streitkräften der Russischen Föderation zugeschrieben, um ein negatives Medienbild und Bedingungen für die Störung der russisch-US-amerikanischen Zusammenarbeit bei der Beilegung des Konflikts in der Ukraine zu schaffen.“ Störaktionen seien demnach auch in anderen von der Ukraine kontrollierten Ortschaften möglich.
Fakt ist: Russische Stellen haben in der Vergangenheit mehrfach solche Warnungen aufgrund eigener nachrichtendienstlicher Erkenntnisse ausgesprochen. Zuletzt ging es um mutmaßliche aus Moskauer Sicht „Provokationen“ Kiews in der Ostsee, angeblich um über ein entsprechendes westliches Medienecho Ängste vor Russland zu schüren und Trumps diplomatisches Zugehen auf Russland zu konterkarieren.
Bis heute behauptet die russische Seite auch, das Massaker an der Zivilbevölkerung im Kiewer Vorort Butscha Ende März 2022 sei von der Ukraine selbst begangen worden. Die Gräueltaten hätten seinerzeit, so Moskau, als Vorwand für den Abbruch der Istanbuler Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gedient.