Russland setzt Drohnenangriffe nach Waffenruhe fort

vor 3 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Nach dem Ablauf einer dreitägigen Feuerpause hat Russland nach Angaben aus Kiew erneut Drohnenangriffe auf die Ukraine gestartet. In der Nacht sowie am Morgen meldeten Kiew, Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk verstärkte Luftalarme und Attacken unbemannter Fluggeräte. Informationen über Schäden lagen zunächst nicht vor. In der Hauptstadt rief Bürgermeister Vitali Klitschko die Bevölkerung auf, Schutzräume aufzusuchen.

Die Waffenruhe war von Wladimir Putin anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs angeordnet und lief um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) aus. Eine weitergehende, von Präsident Wolodymyr Selenskyj und mehreren europäischen Partnern geforderte 30-tägige Kampfpause ab Montag will Russland vorerst nicht umsetzen.

Im Vorfeld hatte eine Delegation westlicher Spitzenpolitiker in Kiew auf eine Fortsetzung der Feuerpause gedrängt. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer sowie Polens Regierungschef Donald Tusk forderten von Moskau einen bedingungslosen Waffenstillstand ab Montag und drohten im Falle einer Ablehnung mit weiteren Sanktionen. Nach eigenen Angaben hatten sich die vier Regierungschefs zuvor mit Donald Trump abgestimmt, der seit längerem eine Waffenruhe fordert.

Der britische Premierminister Keir Starmer, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der französische Präsident Emmanuel Macron, der polnische Premierminister Donald Tusk und der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz sprechen vor einer Pressekonferenz in Kiew.

In der Nacht auf Sonntag schlug Wladimir Putin seinerseits direkte Verhandlungen mit der Ukraine vor. Als Termin nannte er den 15. Mai in Istanbul. Inhaltlich sollen die Gespräche an dem Punkt wieder aufgenommen werden, an dem sie 2022 abgebrochen wurden. Putin erklärte: „Russland [ist] zu einer Lösung des Konflikts bei Gesprächen ohne Vorbedingungen bereit.“ Er ergänzte: „Die Entscheidung liegt nun bei den Ukrainern und ihren Kuratoren.“ Gemeint seien damit die Vereinigten Staaten und die Europäische Union. „Diejenigen, die wirklich Frieden wollen, können nicht umhin, dies zu unterstützen“, sagte er. Auf den westlichen Vorschlag einer einmonatigen Waffenruhe ging er dabei nicht konkret ein.

Der frühere US-Präsident äußerte sich am Wochenende zuversichtlich. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er: „Ein möglicherweise großer Tag für Russland und die Ukraine.“ Und weiter: „Denkt an die Hunderttausenden Leben, die gerettet werden können, wenn dieses endlose ‚Blutbad‘ hoffentlich zu einem Ende kommt.“ Er kündigte an, sich weiter für Fortschritte einzusetzen: „Ich werde weiter mit beiden Seiten arbeiten, um sicherzustellen, dass dies geschieht. Eine große Woche steht bevor!“

Ob Trumps Äußerungen auf Putins Gesprächsangebot, die westliche Forderung nach einer Feuerpause oder beide Aspekte gemünzt waren, blieb unklar. In seiner Mitteilung bezog sich Trump nicht ausdrücklich auf einen der Vorschläge.

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