Sächsische Posse wird zur Lachnummer: Wer hat bloß den falschen Zebrastreifen gemalt?

vor etwa 1 Stunde

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Es ist einfach nur ein Zebrastreifen – aber leider ein falscher!

Auf der viel befahrenen Glacisstraße in der Dresdener Neustadt haben Unbekannte vor kurzem einen Zebrastreifen aufgepinselt, um Kindern einen sicheren Zugang zu einer Musikschule zu ermöglichen, wie die Berliner Zeitung berichtet. Die Stadt Dresden sieht dies allerdings als nicht hinnehmbaren Zustand an. Verantwortliche ließen prompt den Übergang sperren und Warnbalken aufstellen. Schulkinder und Anwohner müssen seitdem mehrere Hundert Meter weiterlaufen, um die Straße sicher zu überqueren.

Diese Posse scheint der Stadt aber noch nicht zu reichen. Dresden hat einen Strafantrag gegen Unbekannt gestellt. Der Vorwurf: Sachbeschädigung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Demnach stellen eigenmächtig angebrachte Verkehrszeichen eine Ordnungswidrigkeit nach der Straßenverkehrsordnung dar. „Da die Entfernung der aufgebrachten Farbe beziehungsweise das rechtssichere temporäre Auskreuzen mittels gelber Markierungsfolie fehlschlug, musste die Sperrung des Fußgängerüberweges vorgenommen werden“, erklärte die Dresdner Verwaltung. Man hört den Amtsschimmel bis nach Berlin wiehern.

Die Stadt Dresden hat einen Strafantrag gegen Unbekannt gestellt.

Für Stefan Kraft, den Vorsitzenden des Kreiselternrates Dresden, grenzt das Verhalten der Stadt an eine Posse, „Niemand läuft 300 Meter nach links oder nach rechts, um die Straße zu überqueren.“ Kraft kümmert sich seit fünf Jahren um das Thema Schulsicherheit und wies darauf hin, dass im Umfeld der Straßenquerung mehrere Schulen und eine Kindertageseinrichtung befinden.

Die Dresdner SPD findet klare Worte: „Das Verwaltungsversagen macht unsere Stadt zur bundesweiten Lachnummer“, erklärte Vizefraktionschef Stefan Engel. Schon seit Jahren kämpften Eltern um eine Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Glacisstraße. „Hier besteht akuter Handlungsbedarf.“

Mal sehen, wie lange die Posse von Dresden noch geht – lustig ist sie eigentlich nicht. Denn es geht um die Sicherheit der Kinder.

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