
Seit der Bundestagswahl ringt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) um Aufmerksamkeit in den öffentlichen Debatten und hadert mit den Fehlern bei der Auszählung. Man werde notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, sagt Parteichefin Sahra Wagenknecht im Gespräch bei „Schuler! Fragen, was ist“. Auf die Einteilung der Parteien in Rand und politische Mitte will sich Wagenknecht beim Gespräch in Saarbrücken nicht einlassen.
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Wenn sich Union und SPD in der Bundesregierung als „Mitte“ und andere Parteien als „Rand“ bezeichnen, sei das „dreist“, sagt sie. Dieses sogenannte „Bündnis der Mitte zerstört die Mittelschicht. Da passt ja irgendwas nicht. In Deutschland wird die Mittelschicht gerade regelrecht zerrieben.“ Es sei ja richtig, dass es „einen nach wie vor wachsenden Reichtum an der Spitze“ der Gesellschaft gebe. „Die großen Vermögen wachsen weiter, trotz Wirtschaftskrise und trotz all der politischen Fehlentscheidungen. Und wir haben aber auf der anderen Seite einen erheblichen Teil der Mittelschicht, der in den letzten Jahren abgestiegen ist und wirklich große Angst davor hat, sich das nicht mehr leisten zu können, was mal ganz normaler Wohlstand in Deutschland für Mittelschichtfamilien war. Und das ist Ergebnis von Politik. Deswegen ist das keine Politik der Mitte, auch wenn die immer so tun, als wäre es das.“
Sahra Wagenknecht im Gespräch mit Ralf Schuler
Auch die gängige Definition von AfD und Linkspartei als „Rand“ will Wagenknecht nicht akzeptieren. „Ich halte das für schwierig. Nicht, dass ich irgendwie Sympathien für die AfD habe, aber die wird inzwischen von über 20 Prozent gewählt, was ja Ergebnis dieser fatalen und falschen Politik ist. Da kann man eigentlich schlecht sagen, 20 Prozent der Bevölkerung sind Rand. Also wenn 20 Prozent Rand sind, was sind dann 13 Prozent, die noch SPD wählen? Und im Osten ist es ja noch viel, viel krasser. Also wenn wir uns anschauen, wie sich die Bevölkerung aufstellt und wenn man sich Umfragen anschaut, sind es inzwischen Mehrheiten, die sich eine andere Politik wünschen. Und diese Mehrheiten werden nicht vertreten und haben keine Stimme. Und ich finde, das muss sich dringend ändern.“
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