Sicherheits-Skandal bei Salzburgs Festspielen, Lärm-Attacke auf Weidel in Berlin

vor etwa 4 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Die Inszenierung eines Schock-Moments ist den Aktivisten, die am Samstag in der Salzburger Felsenreitschule plötzlich pro Gaza- und pro Palästina-Transparente direkt hinter dem Vizekanzler der Republik Österreich entrollten, tatsächlich gelungen: Immerhin hätte noch mehr folgen können – im Publikum saßen neben den Politikern auch Dutzende betuchte Unternehmer. Nicht auszudenken, wenn islamistischen Terroristen ebenso leicht der Zugang zu einem der bedeutendsten Kultur-Highlights Europas gelungen wäre – ein zweites Bataclan wäre durchaus möglich gewesen.

Die sechs Aktivisten haben sich mit „nicht schlecht gemachten“ (so die Festspiel-Leitung) Mitarbeiterausweisen Zutritt verschafft: Derzeit würde es aber 6.000 Personen mit solchen Mitarbeiterkarten geben. „Nicht jeder Ausweis kann da detailliert gesichtet werden“, meinte Lukas Crepaz, der kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, dazu.

Die Kontrolle müsste der hauseigene Sicherheitsdienst garantieren – in dem Fall hat er dabei versagt. Warum sich Österreichs Verfassungsschutz bei der Anwesenheit von Staatsgästen, Industriellen, Unternehmern, etc. bei den Sicherheitskontrollen auf die Hausmeister der Felsenreitschule verlassen, muss von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erst erklärt werden. Immerhin wurde aufgrund der laschen Polizeikontrollen der größte Sicherheits-Skandal seit Jahren ermöglicht.

Die sechs festgenommen Aktivisten sollen zur „Letzten Generation“ zählen – auch das zeigt eine zunehmende Radikalisierung dieser Klimaschützer. Von den bisher bekannten Störern habe eine Person eine deutsch-französische Doppelstaatsbürgerschaft, eine Person sei Österreicher mit Migrationshintergrund, hinzu komme eine Österreicherin. Die anderen drei Protestteilnehmer seien noch unbekannt, diese hätten keine Ausweise bei sich gehabt. Alle sechs wurden in Polizeigewahrsam genommen und am Samstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt. Die bekannte Wiener Rechtsanwältin und Pro-Palästina-Aktivistin Astrid Wagner vertritt diese Aktivisten.

Die auffällige Unbekümmertheit der österreichischen Exekutive bei der Sicherung des Festspiel-Auftakts erinnert an die Untätigkeit der deutschen Polizeikräfte bei der Störaktion gegen AfD-Chefin Alice Weidel bei deren ARD-Sommerinterview: „Was für eine Häufung der unerklärlichen Störaktionen derzeit: Ein „unbemerkter“ riesiger Bus sorgt für eine Lärmkulisse beim ARD-Interview mit Alice Weidel. Und in Salzburg bei den Festspielen gelingt es Aktivisten sogar, die Bühne zu kapern, bei der ihnen die gesamte österreichische Staatsspitze gegenüber sitzt.

Das riecht beides verdammt nach Zufall“, schreibt dazu der bekannte österreichische Plagiatsjäger Stefan Weber. Der Verfassungsschutz, der Zeit und Muße hat, in Deutschland auch gegen die Verfasser von regierungskritischen Postings auf X vorzugehen, sah in Berlin also nicht den Bus, aus dem Scharfschützen die populärste Rechtspolitikerin ausschalten hätten können. Und Österreichs Nachrichtendienst versagt beim Schutz des einzigen europäisch bedeutenden Festakts in Salzburg, er lässt sechs Extremisten in Schuss-Distanz zu Prominenten und Staatsgästen.

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