Schlägereien, Messer und Familien in Angst: Freibäder werden schon am ersten heißen Wochenende zum Ort der Gewalt

vor etwa 6 Stunden

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Bildquelle: Apollo News

Schon am ersten sommerlichen Wochenende kam es in Deutschlands Freibädern wieder zu Chaos und Gewalt: Am Wochenende waren es erstmals über 30 Grad in Deutschland und die Massen strömten in die Freibäder. Was früher ein friedlicher, ruhiger Badetag war, endet heute immer öfter in Gewalt.

Bereits drei schwere Auseinandersetzungen sind öffentlich bekannt geworden – offenbar ist die Gewalt inzwischen so normal, dass es die Vorfälle gar nicht mehr bundesweite Aufmerksamkeit erzielen. Ein Überblick:

Im beschaulichen Strandbad des Tenderingssees zwischen Dinslaken und Voerde in Nordrhein-Westfalen kam es zu einer schweren Gewalttat. Nachdem es bis 16 Uhr am Samstag ruhig war, kam gegen Nachmittag ein Unwetter auf. Aus Sicherheitsgründen sah sich das Strandbad am Tenderingssee dann gezwungen, den Badebetrieb einzustellen und den Zugang zum Steg zu sperren.

Ein Vater wollte das nicht einsehen: So berichtet Der Westen, dass der Mann die Anweisungen des Freibadbetreibers ignorierte und gemeinsam mit seiner Tochter trotz der Sperrung den Freibadbereich betrat. Als zwei Mitarbeiter des Freibads den Mann darauf ansprachen, zeigte er sich weiterhin uneinsichtig und beleidigte das Personal. Eine dritte Aufsichtskraft kam zur Beruhigung hinzu – dann folgte ein bislang unbekannter Badegast, laut Der Westen möglicherweise ein Bekannter des Mannes, und versetzte kommentarlos einem 19-jährigen Mitarbeiter der Badeaufsicht einen Faustschlag ins Gesicht.

Auch ein anderer Mitarbeiter der Badeaufsicht kam während der körperlichen Auseinandersetzung zu Fall. Die beiden unbekannten Badegäste flohen zum Parkplatz des Strandbads, wo die Situation nach der Schließung weiter eskalierte. Laut Der Westen kamen weitere Personen hinzu, die ebenfalls in den Freibadbereich drängen wollten – allein dank des Sicherheitsdienstes konnte das verhindert werden. Besonders erschreckend: Zwei Personen führten dabei einen Cricket-Schläger und ein Messer mit sich. Zum Einsatz kamen diese zum Glück nicht.

Die Polizei sucht jetzt zwei der beteiligten Männer: Beide werden mit „dunklerer Hautfarbe“ beschrieben. Beide sollen zwischen 20 und 35 Jahren alt sein.

Im saarländischen Sankt Wendel kam es zu ähnlich erschreckenden Szenen. Das beliebte Sankt Wendeler Freibad, in dem sich zum Tatzeitpunkt auch viele Familien befanden, musste bereits gegen 19 Uhr bei Temperaturen von über 30 Grad schließen. Der Grund: Zwei große Jugendgruppen prügelten sich heftig.

Wie ein Sprecher der Polizei in der Kreisstadt gegenüber der Saarbrücker Zeitung berichtete, sollen sich etwa 20 Personen, alle im Alter von 15 bis 16 Jahren, gestritten haben. Anschließend kam es zu einer heftigen körperlichen Auseinandersetzung und unter anderem zu heftigem Schubsen. Die Polizei musste die Beteiligten voneinander trennen, die Bademeister wären mit der Situation überfordert gewesen und hätten ein Eingreifen vermieden.

Ob es dabei Verletzte gab, ist bisher unklar. Unklar sei ebenso, was der Auslöser für den Streit war. Auch wolle die Polizei noch herausfinden, woher die Beteiligten stammen, berichtet die Saarbrücker Zeitung. Wie die St. Wendeler Land Nachrichten berichten, seien viele Familien mit Kindern aus Sorge um ihre Sicherheit fluchtartig aus dem Bad geströmt.

Auch in Reutlingen (Baden-Württemberg) blieb es am Samstag nicht friedlich. Im Freibad wurde gegen 17 Uhr der Polizei eine Schlägerei zwischen Badegästen, dem Bademeister und der Security gemeldet. Am Becken des Freibads konnten unter anderem die Security-Mitarbeiter angetroffen werden, die einen 29-jährigen Mann aus Reutlingen festhielten.

Dieser habe sich auch nach seinem Festhalten noch aggressiv gezeigt, heißt es von der Polizei. Der Mann, der offenbar stark alkoholisiert war, sollte eigentlich von den Mitarbeitern der Security und dem Bademeister des Freibades verwiesen werden. Dieser Aufforderung war der Mann zunächst nicht nachgekommen. Ein Streit zwischen ihm und der Security eskalierte daraufhin. So habe der Mann den beiden Security-Mitarbeitern ins Gesicht geschlagen. Gegen den Täter sowie dessen Begleitung wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen ein Hausverbot erteilt und ein Strafverfahren eingeleitet.

Auch in der Hauptstadt kam es zu Tumulten in einem Freibad. Am Samstagnachmittag rückte die Berliner Polizei zu einem größeren Einsatz im Sommerbad Wilmersdorf aus. Eine Gruppe Jugendlicher hatte sich gewaltsam Zutritt zum Gelände verschafft. Laut Angaben der Polizei vom Sonntagabend wurde eine Hundertschaft entsendet. Nachdem das Sicherheitspersonal mitgeteilt hatte, dass wegen Überfüllung keine weiteren Besucher mehr eingelassen würden, reagierten viele der Besucher mit Unmut. Besonders eine Gruppe von fünf Personen habe sich dabei „deutlich aggressiv“ verhalten, so die Polizei in ihrer Stellungnahme.

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In den Sozialen Medien ließen sich auch Videos von dem Geschehen in Wilmersdorf finden.

Dem Einsatz waren tumultartige Szenen vorausgegangen.

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