Schmiergelder in sechsstelliger Höhe: Auch CDU-Landrat soll in Schleuser-Affäre Bestechungsgelder angenommen haben

vor 2 Monaten

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Die Ermittlungen rund um den Schleuserskandal im Kreis Düren bringen mehr und mehr Erkenntnisse hervor. Insgesamt stehen 38 Personen unter Verdacht, Teil der kriminellen Bande zu sein. Etwa 350 Personen mit chinesischer Staatsbürgerschaft sollen nach Deutschland eingeschleust worden sein. Jens Bröker, ehemaliger SPD-Stabsleiter in der Dürener Verwaltung, war bereits geständig und gab zu, 300.000 Euro für seine kriminellen Aktivitäten erhalten zu haben. Offen blieb bislang jedoch noch, inwiefern die CDU und Amtsträger der Partei in den Skandal involviert waren.

Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf soll der suspendierte CDU-Landrat von Düren, Wolfgang Spelthahn, für jeden vermittelten Aufenthaltstitel eines Familienvorstands Schmiergelder zwischen 1.000 und 10.000 Euro kassiert haben. Die Affäre weitet sich auch auf die Landespartei aus. Die CDU Nordrhein-Westfalen, unter der Führung von Ministerpräsident Hendrik Wüst, hat eingeräumt, Zuwendungen in Höhe von mindestens 52.000 Euro von Mitgliedern der mutmaßlichen Schleuserbande erhalten zu haben.

Zudem gerät ein weiterer prominenter CDU-Politiker ins Visier der Ermittler. Werner Stump, ehemaliger langjähriger Landrat des Rhein-Erft-Kreises, steht ebenfalls unter Korruptionsverdacht. Die Staatsanwaltschaft untersucht, ob auch er Bestechungsgelder im Zusammenhang mit dem Schleuserskandal angenommen hat. Der Staatsanwaltschaft zufolge hätten die Beteiligten die Bestechungsgelder unter sich aufgeteilt. Wolfgang Spelthahn könnte folglich eine Summe erhalten haben, die sich im Bereich derer von Jens Bröker bewegt.

Laut Berichten des Kölner Stadt-Anzeigers sollen der Landrat und Bröker entgegen der Empfehlung einer Sachbearbeiterin durchgesetzt haben, dass Migranten ihre Aufenthaltstitel nicht mehr persönlich abholen mussten. Zudem wird ihnen vorgeworfen, sich in die Verlängerung von Aufenthaltsgenehmigungen für Kinder von Migranten eingemischt zu haben. Darüber hinaus sollen Bröker und Spelthahn Druck auf Behördenmitarbeiter ausgeübt haben, Arbeitsverhältnisse anzuerkennen und somit Aufenthaltstitel zu verlängern, obwohl die betreffenden Personen keine Sozialabgaben entrichteten.

Neben Aussagen von Beteiligten stützen sich die Vorwürfe gegen den suspendierten CDU-Landrat Wolfgang Spelthahn auf Bankdaten, E-Mails und abgehörte Telefonate. Auch der 1. FC Düren, dessen Präsident Spelthahn ist, soll von Schmiergeldern profitiert haben. Ein inhaftierter Geschäftsmann überwies dem Verein 120.000 Euro. Die Ermittlungen laufen seit 2024 und umfassen zahlreiche Durchsuchungen. Spelthahns Anwalt bestreitet alle Vorwürfe und betont die Unschuld seines Mandanten.

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