
Der kleine Kabinettssaal im Kanzleramt braucht neue Konferenz-Stühle. Deshalb hat die Bundesbehörde eine Ausschreibung veröffentlicht. „Im Rahmen einer Ersatzbeschaffung“ sollen die bisherigen Sessel „in qualitativer und modellgleicher Weise“ ersetzt werden. Die Bild hatte zuerst darüber berichtet.
Es sollen aber nicht irgendwelche Stühle sein: Gewünscht sind Designer-Sessel des Herstellers „Wilkhahn“, Modell „220/7 FS“. Auf der Wilkhahn-Website preist man den Stuhl mit Armlehne sowie Sitz- und Rückenbezug „aus schwarzem Semianilin-Leder“ als einen „Design-Klassiker“, der „seit Jahrzehnten in den Topetagen von Politik und Wirtschaft zu Hause“ sei.
Kostenpunkt pro Stück im Netz: 4091 Euro.
Der Wilkhahn 220/7 FS kostet im Netz knapp 4100 Euro.
Macht bei 26 Konferenzstühlen, die es im Kabinettssaal zu ersetzen gilt, stolze 106.336 Euro, abzüglich eines Mengenrabatts, die die Bundesregierung wegen der großen Bestellung bekommen könnte.
Die alten Stühle sind inzwischen 23 Jahre im Einsatz und wiesen, so eine Regierungssprecherin zu der Zeitung, einen „Abnutzungsgrad auf, der dem repräsentativen Standort nicht mehr angemessen“ sei. Die alten Stühle sollen jedoch an einem weniger öffentlichkeitswirksamen Ort im Kanzleramt in Gebrauch bleiben.
Mehr NIUS: Steuerverschwendung: Knapp eine Million Euro für Regensburger Luxus-Klo