Die private Geldanlage als Störenfried: Schwarz-Rot startet Frontalangriff auf Selbstständige & Normalverdiener

vor 15 Tagen

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Der schwarz-rote Koalitionsvertrag hat kein Konzept für ordentliches Wirtschaftswachstum und eine erträgliche Abgabenlast. Aber nicht nur das, er hat auch den Millionen Deutschen, die trotz allem den Optimismus und die Disziplin haben, um am Kapitalmarkt zu investieren, nicht nur nichts zu bieten, sondern erschwert ihr Leben und verhöhnt sie regelrecht.

Es gibt nicht viele Möglichkeiten, wie man in Deutschland ein Eigenheim erwerben oder bauen kann. Der Traum vieler Bürger. Es gibt auch nicht viele Möglichkeiten, wie man in Deutschland einen dramatisch herabgesetzten Lebensstandard im Alter vermeiden kann. Der Albtraum vieler Bürger. Wie lässt sich der Albtraum vermeiden und der Traum erreichen? Auf der sichersten Seite sind Erben. Wer ein Haus oder ein relevantes Vermögen erbt, muss sich bei einigermaßen vernünftigem Umgang damit keine Sorgen um die Rente und das Eigenheim machen. Logisch. Diese Personengruppe ist auch am wenigsten von Koalitionsverträgen bedroht. Solange keine Marxisten an die Macht kommen, werden Erben weiterhin ein sehr komfortables Leben in Deutschland führen können, selbst bei zehn weiteren Jahren Stagnation und Rezession.

So sähe ein durchschnittliches Rentnerleben ohne gesetzliche Rentenversicherung aus.

Wenn wir mal die Lottogewinner ignorieren, sind sehr gut verdienende Arbeitnehmer und Selbstständige am zweitbesten aufgestellt. Wer ein locker sechsstelliges Jahreseinkommen hat, braucht sein Geld bei entsprechender Sparsamkeit noch nicht mal investieren, um ein Eigenheim finanzieren zu können. Für die Altersvorsorge wäre die Nutzung des Zinseszinseffekts natürlich klüger, aber der Sparbuch-Arztpraxisinhaber wird schon zurechtkommen. Solche Spitzenverdiener können durch schlechte Politik durchaus Wohlstandseinbuße erleben, haben aber genug Kontosubstanz, um die einigermaßen gelassen hinnehmen zu können.

Die Entwicklung des Hauspreisindex von 2000 bis 2024. Heute liegen die durchschnittlichen Kosten für das idealtypische Einfamilienhaus (150 Quadratmeter Wohnfläche, 500 Quadratmeter Grundstück) bei 500.000 Euro.

Wirklich angewiesen auf den Kapitalmarkt ist der ganze Rest. Jeder Mensch, der in Deutschland unterdurchschnittlich, durchschnittlich oder sogar überdurchschnittlich verdient und weder ein großes Erbe noch einen Lottogewinn noch ein Spitzeneinkommen in Aussicht hat, muss sein Geld investieren, um eine Chance auf das eigene Häuschen und eine gut erträgliche Rentenzeit zu haben. Diese riesige Mehrheit der Deutschen ist dank der viel zu hohen Abgabenlast auf ihr Einkommen nicht nur am abhängigsten von Wertzuwächsen im Depot, sondern auch am härtesten von wohlstandsfeindlicher Politik betroffen. Für sie ist der schwarz-rote Koalitionsvertrag die größte Katastrophe.

Es hätte natürlich schlimmer kommen können, schlimmer geht immer. Die höhere Kapitalertragsteuer ist vorerst vom Tisch, aber Schwarz-Rot zementiert im Koalitionsvertrag den miserablen Status quo der Anlegerfeindlichkeit und verschlimmert ihn noch.

Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). Er sagte bereits im Jahr 2024: „Bauen ist heute faktisch unmöglich. Wer heute baut, geht bankrott.“

Der mickrige Freibetrag von 1000 Euro pro Jahr bleibt. In den 90er-Jahren lag der mal bei umgerechnet über 3000 Euro. Aber warum sollte ein Freibetrag, der die Anleger entlastet, der Inflation angepasst oder wenigstens nicht abgesenkt werden? Wo kommen wir denn da hin? In ein Land mit von staatlichen Transferleistungen unabhängigen Bürgern? Besser nicht! Natürlich wird auch die ebenfalls mal existierende Spekulationsfrist für Kapitalerträge am Aktienmarkt nicht wieder eingeführt. Der Anleger mit langfristigem Horizont wird weiterhin zur Kasse gebeten.

Obendrein verhöhnt die neue Koalition Millionen Deutschen, die trotz allem den Optimismus und die Disziplin haben, um am Kapitalmarkt zu partizipieren. Der mündige Bürger findet im Koalitionsvertrag von Union und SPD einfach nicht statt. Aus Sicht von Markus Söder und Saskia Esken existieren offensichtlich keine Individuen, die ohne staatliche Aufsicht ihr Geld anlegen können. Der Kapitalmarkt wird nicht als Chance für den Bürger, sondern als Regulierungs- und Eingriffsobjekt wahrgenommen. Das lässt sich beispielsweise daran erkennen, dass die renditeferne Riester-Rente in ein neues „Vorsorgeprodukt“ überführt werden soll.

Der ehemalige Arbeitsminister Walter Riester ist Namensgeber der „Riester-Rente“, die 2002 eingeführt wurde.

Liebe deutsche Politik, wir Bürger brauchen kein neues in Berlin entworfenes Vorsorgeprodukt, es gibt schon ideale Anlagemöglichkeiten. Es wäre ganz nett, wenn ihr die Erträge aus den bereits bestehenden Produkten einfach nicht oder zumindest weniger besteuern würdet, anstatt Steuergeld für irgendwelche halbgaren Neuerfindungen zu verbrennen.

Einfach nur lächerlich ist die niedergeschriebene Idee der „Frühstart-Rente“. Monatlich will Schwarz-Rot für alle Kinder von sechs bis 18 Jahren stolze zehn Euro anlegen. 10 Euro pro Monat, die Verwaltungskosten werden jede Rendite zerstören. Es handelt sich dabei um wenig mehr als Placebo-Politik, die verschleiern soll, dass diese Koalition mit ihrer unverantwortlichen Rentenpolitik die jungen Generationen massiv belasten wird. Zum Glück ist Gerechtigkeit für Union und SPD ein Leitmotiv. Deshalb werden auch andere Gruppen massiv belastet.

Auf Selbstständige kommt ein Frontalangriff zu. Im Koalitionsvertrag eingeleitet wird der mit dem harmlos daherkommenden Satz: „Wir wollen Selbstständige besser fürs Alter absichern.“ Der gruseligste Sieben-Wörter-Satz, den die deutsche Sprache zu bieten hat. Dahinter steckt der Plan, alle neuen Selbstständigen, die keinem „obligatorischen Alterssicherungssystem zugeordnet sind“, „gründerfreundlich“ in die gesetzliche Rente zu zwingen. Ganz gründerfreundlich werden die Gründer für die Stabilisierung eines kaputten Systems ausgeraubt. In den Augen von Friedrich Merz und Lars Klingbeil können diese dämlichen Selbstständigen nämlich nicht selbst vorsorgen, die brauchen schwarz-rote Finanzgenies, die in ein paar Wochen Gelder in Billionenhöhe verteilen können, um nicht in der Altersarmut zu landen. So ist das.

Auch bei dieser Koalition dreht sich das ganze Denken um den Staat, um das Kollektiv. Der Staat als Lösung für alles, nicht als Unterstützer von privaten Lösungen. Kein Wunder, dass dabei so ein wohlstandsferner Maßnahmenkatalog entsteht.

Kein höherer Freibetrag, erst recht keine Wiedereinführung der Spekulationsfrist, das Zwängen von Selbstständigen in die gesetzliche Rente, der Kapitalmarkt als Bedrohung, die bestmöglich reguliert werden muss. Schwarz-Rot wird die nächste Koalition sein, die daran arbeitet, Normalbürger entweder ganz vom Kapitalmarkt fernzuhalten oder sie für langfristige Investitionen zu bestrafen. Schwarz-Rot wird die nächste Koalition sein, die den Traum vom Eigenheim und die solide Altersvorsorge für unzählige Menschen außer Reichweite besteuert und reguliert.

Der mündige Bürger soll in staatliche Vorsorgeprodukte investieren, sich nicht der staatlichen Rente entziehen dürfen, brav deftige Steuern auf seine Erträge zahlen und bloß nichts selbstständig tun. Betreutes Investieren von der ersten Klasse bis zum Einzug in das Pflegeheim, das ist die Vision der schwarz-roten Staatsreligion. Die private Geldanlage ist ein Störenfried in dieser Gemeinde, die von Abhängigkeiten lebt.

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