Millionen-Kosten für Personenschutz: Skandal-Pastorin erfand über Jahre rechtsextreme Drohungen

vor etwa 16 Stunden

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Die schwedische Geistliche Cathrine Nordqvist hat über Jahre hinweg rechtsextreme Morddrohungen gegen sich selbst fingiert und dadurch erhebliche Kosten für Sicherheitsmaßnahmen verursacht – vom schwedischen Steuerzahler bezahlt. Wie die schwedische Zeitung Nya Dagbladet berichtet, verurteilte nun ein Gericht Nordqvist, die seit dem Herbst 2021 wiederholt Drohungen gegen sich mit religiösen Referenzen verfasst hatte. Wie sich vor Gericht herausstellte, gab es jedoch nie eine wirkliche Bedrohung – die Drohbriefe waren von der Vikarin der Gemeinde in Bro selbst verfasst.

Die Drohungen begannen im Herbst 2021. Nordqvist erhielt Schreiben, die oft mit biblischen Referenzen versehen waren, etwa Jesaja-Zitaten. In einem Schreiben hieß es etwa: „Deine Zeit ist fast vorbei. Dann wirst du sterben, und ich komme, um dich zu befreien.“ Andere Briefe enthielten gar Messer, und die Behauptung ging um, die Frau sei wegen ihrer Arbeit innerhalb der Kirche verschärfter Gewalt ausgesetzt.

Die Drohungen sind auch vor dem Hintergrund brisant, dass sich Nordqvist vehement für die Aufnahme von Flüchtlingen aussprach und Migration nach Schweden begrüßte. So soll sie gepredigt haben, nicht zwischen Menschen zu unterscheiden und sich der Verantwortung Schwedens in der Welt zu stellen. „In der aktuellen Flüchtlingssituation, in der der Bedarf an Hilfe groß ist, will die Gemeinde beitragen, was sie kann. Die Gemeinde öffnet ihre Türen für die Sammlung von Kleidung und mehr“, schrieb sie etwa.

Eine Brücke in der Gemeinde Bro in Schweden.

Auch deshalb richtete die 51-Jährige selbst den Verdacht auf rechte Gruppierungen. So teilte sie der Polizei mit, dass es Mitglieder der rechten „Nordischen Widerstandsbewegung“ (Nordiska motståndsrörelsen) in ihrer Stadt gebe, die sich gegen die Kirche verschworen hätten. Auch während des Prozesses, der 2024 begann, sagte die Pastorin aus, dass „Rechtsextreme“ und zionistisch-christliche Netzwerke hinter den Briefen stehen könnten.

Nordqvist behauptete zudem bei mehreren Gelegenheiten, dass jemand sie verfolgt habe, was zu etwa 20 Aussagen bei der Polizei führte, ohne dass ein mutmaßlicher Täter je verhaftet wurde. Die Polizei nahm den Sachverhalt ernst und stellte ihr zwischenzeitlich Personenschutz zur Verfügung, der, wie es in Medien heißt, gemeinsam mit der gesamten angefallenen Polizeiarbeit Millionen schwedischer Kronen kostete.

Die Drohbriefe auf Schwedisch enthielten biblische Referenzen. (Quelle: Schwedische Polizei)

Im Jahr 2023 eskalierte die Situation weiter, und Nordqvist behauptete, dass ein maskierter Mann sie angegriffen habe. Mit Hämatomen und Blutergüssen wurde Nordqvist ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie behandelt wurde. Gleichzeitig äußerten Polizei und Krankenhauspersonal Zweifel an ihrer Geschichte, weil der Angriff, wie es heißt, übertrieben dargestellt worden sei.

Während der Ermittlungen stellte sich heraus, dass sie sich selbst Schläge und Wunden zugefügt und Drohbriefe wiederholt gefälscht hatte. Das Gericht sprach sie wegen „Falschalarm“ in zehn Fällen schuldig. Obwohl das Gericht urteilte, dass die Frau systematisch kriminell vorging, wurde sie nicht zu einer Gefängnisstrafe, sondern lediglich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Darüber hinaus erhielt sie eine Entschädigung in Höhe von 870.000 Kronen, weil ihr die Weiterarbeit in der Pfarrei untersagt wurde.

Auch bei NIUS: Die Lüge der rechten Angriffe: Warum die Statistik der politisch motivierten Kriminalität manipulativ ist

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