
Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Heidi Reichinnek, hat sich im Interview mit dem Spiegel zur Kampagne gegen die Moderatorin Julia Ruhs geäußert. Der NDR hatte diese Woche bestätigt, dass Ruhs die Sendung „Klar“ nicht mehr moderieren wird, wenn sie vom NDR produziert wird. So werde sie nur noch für den Bayerischen Rundfunk (BR) moderieren, nicht mehr für den NDR. Das gab der BR am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt. Nach einer monatelangen Kampagne von politisch links orientierten Kollegen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) verlor Ruhs die Moderation.
Eine Entscheidung, die selbst die Linken-Fraktionschefin Reichinnek kritisiert: „Es ist halt wirklich hochproblematisch, wenn auf Druck von irgendeiner Seite etwas abgesetzt wird“, so Reichinnek. Die Linken-Politikerin habe zwar die Sendung von Julia Ruhs „sehr schlecht“ gefunden, dennoch sei es ihrer Ansicht nach nicht richtig, politische oder wirtschaftliche Einflussnahme auf die Medien zuzulassen, so Reichinnek. „Medien haben nicht die Aufgabe, Meinung zu machen. Sie sollen Austausch und Information ermöglichen, möglichst neutral, damit die Leute auch was davon mitnehmen“, findet die Linken-Chefin.
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Ruhs selbst hatte sich über die Entscheidung des NDR geschockt gezeigt. Am Mittwoch schrieb die Moderatorin auf der Social-Media-Plattform X: „Ich bin zutiefst enttäuscht, ja fassungslos über die Entscheidung des NDR, genauso wie mein gesamtes KLAR-Team. Dass ich KLAR für den NDR nicht mehr moderieren darf, ist ein Armutszeugnis. Geht es beim NDR mit dem Format weiter, wird auch die Redaktion (+Chef) eine andere sein“. Wie aus dem X-Beitrag von Ruhs hervorgeht, wird beim NDR nicht nur Ruhs und ihr Team ausgetauscht, sondern auch der Redaktionsleiter Thomas Berbner. Er ist immer wieder durch regierungskritische Kommentare in den „Tagesthemen“ aufgefallen.
„Ich glaube, dass SPD und Grüne beim NDR sehr genau hingeschaut haben. Ihnen gefiel nicht, wie wir das Format umgesetzt haben“, sagt Ruhs zur Absetzung in einem Interview mit Cicero.„Also wurde die Ansage gemacht: Meinungsvielfalt ist schön und gut – aber wir bestimmen, wo sie aufhört“. Sie glaube das ihre Absetzung beim NDR auch politische Gründe hatte.