Selbstbestimmungsgesetz? Ohne mich, ich werde da nicht mitmachen!

vor 6 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Im Jahr 2015, vor fast 10 Jahren veröffentlichte ich mein Buch „Gendergaga“ über die ausufernde Genderpolitik in Deutschland, die eine ganze Agenda an Themen in ihrem Fahrwasser schleppt und dabei ist, dieses Land mit gefährlichen und ideologischen Maßnahmen zu überrollen.

Ich schrieb über die Übersexualisierung von Kindern bis in die Schulen und Kitas hinein, über das Grauen der Gender-Sprache, die bald in zahlreichen Bereichen zur Pflicht werden würde, darüber, dass es vor allem Frauen und Kindern schaden wird, wenn sich jeder selbst demnächst zur Frau erklären darf und dass hier übelste Ideologen dabei sind, mit wenig toleranten Methoden ein ganz neues Menschenbild in die Politik zu tragen. Ich schrieb darüber, dass wir es im Namen von LGBT-Rechten und neuen „Queer“-Definitionen mit Leuten zu tun bekommen, die nicht nur Kinder in ihren Bann ziehen und verunsichern wollen, sondern dass es auch allerlei Kriminellen und selbst den Pädophilen im Land nutzen wird, was hier geschieht.

Veröffentlicht am 23. Februar 2015: Gendergaga

Die Reaktionen waren dreigeteilt. Die einen behaupteten schlicht, das sei alles nicht wahr, „Gender“ sei nur das neue internationale Wort für jene Frauenpolitik, die wir schon immer gemacht hätten, das sei alles nur Frauenförderung und da wolle man doch hier jetzt nicht etwa dagegen sein, oder? Die ein oder andere Frauenbeauftragte fing an, mich öffentlich zu hassen, weil sie nicht wahrhaben wollte, dass mit ihrer eigenen Umbenennung in erst Gleichstellungs- und dann Diversity-Beauftragte, nicht auch eine ganz neue Agenda dazu käme.

Die zweite Gruppe fand es lustig, was man verstehen kann, die aberwitzigen Ideen und die Auswüchse der sogenannten gendergerechten Sprache bedrohten zeitweise alle Komiker im Land mit Arbeitslosigkeit. Sie taten es ab als lustige Anekdoten aus den Selbsthilfegruppen feministischer Uni-Stuhlkreise, frei nach dem Motto, „nun lass sie doch spielen, das ist so irre, das setzt sich sowieso niemals durch“.

Über 160 Genderlehrstühle später ist so manchem das Lachen inzwischen im Halse stecken geblieben.

Völlig erwartbar waren die Angriffe aus dem Lager der angeblich Toleranten der LGBT-Szene, die ihre Geschlechtsfindungsstörungen mit immer neuen Buchstabenreihen ausprobierten und sich heute auf „Queer“ geeinigt haben. Für diese Leute, die mich regelmäßig anpöbelten, ich solle doch mal achtsamer sein, war ich natürlich homophob, transphob, antifeministisch, rechts, rassistisch, reaktionär, eine Verschwörungstheoretikerin – und das sind nur die jugendfrei zitierbaren Titulierungen.

Unter anderem hatte ich in dem Buch Männern geraten, sich demnächst einfach einen Rock überzustreifen und zu behaupten eine Frau zu sein, denn damit sei ihnen ein Frauenquotenplatz im nächsten DAX-Vorstand jedenfalls sicher.

Zitat aus dem Buch Gendergaga, 2015

Nicht wenige warfen mir wegen solchen Passagen Polemik vor. Nun, was soll ich sagen? Zehn Jahre später heißt die Polemik Markus „Tessa“ Ganserer und sitzt als billige Frauenparodie verkleidet mit Hilfe eines Frauenquotenplatzes für die Grünen im Deutschen Bundestag. Quod erat demonstrandum.

Ganserer im Deutschen Bundestag

Gestern war der letzte Tag, an dem man das vielleicht noch gefahrfrei aussprechen kann, ohne dass die gesamte Staatsgewalt mit Hilfe des sogenannten Selbstbestimmungsgesetzes es kriminalisiert, einen Mann als das zu bezeichnen, was er ist, egal was er sich mit Hilfe von Kleidung, Make-Up und den Fertigkeiten der plastischen Chirurgie selbst antut: eben auch nur ein Mann.

Manchmal ist es nicht schön, recht gehabt zu haben. Ich greife aber zurück, um vor allem eines zu betonen: All das war voraussehbar und kommt nicht überraschend. Es brauchte keine prophetischen Fähigkeiten, um zu erkennen, was hier anrollt, man musste nur lesen, was diese Leute schrieben und zuhören, was sie sagten. Es handelt sich ja nicht um einen Geheimbund, der Deutschland handstreichartig übernommen hat, sondern um Lobbyisten und Aktivsten, die nicht selten mit staatlichen Geldern seit Jahren ihre Agenda vorantreiben dürfen. Es handelt sich um frei und demokratisch gewählte Abgeordnete unserer Parlamente, die offen darüber sprechen, was sie vorhaben und dass ihnen völlig egal ist, dass die Mehrheit in Deutschland das alles gar nicht will.

Auch jene Ministerin, die laut Arbeitsplatzbeschreibung eigentlich die Interessen von Frauen und Kindern vertreten soll, hat nämlich nicht nur beschlossen, sich stattdessen lieber den Rechten jeder noch so kleinen sexuellen Minderheit zu widmen, sie hat auch all jene Frauen zu ihren Feinden erklärt, die sich gegen das Selbstbestimmungsgesetz wehren, weil sie um ihre Rechte und ihre körperliche Unversehrtheit fürchten. „Reaktionär“ und „menschenverachtend“ sind für sie all jene Bürger und explizit auch Frauen, die hier rebellieren. Sie steht lieber an der Seite von Frauenhassern wie Jan Böhmermann, die mit dem Slogan „Transfrauen sind Frauen“ die Rückabwicklung von 100 Jahren Frauenrechten frenetisch beklatschen und Frauen wie mich als „Scheißhaufen“ beschimpfen.

Heute tritt nun das sogenannte „Selbstbestimmungsgesetz“ in Kraft, es hatte einen langen Vorlauf, ist schon vor vielen Jahren mit grüner Feder geschrieben und durch die stolz bekennende Mitarbeit zahlreicher Transverbände veredelt worden. Man hatte bereits in der Zeit der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD einmal versucht, das Gesetz im Rechtsausschuss einzubringen, was sich aber durch sofortigen Protest noch verhindern ließ.

In der bunten Ampelkoalition war nun endlich möglich, was vorher noch durch ein paar wackere Unions-Leute abgewendet werden konnte: Ab heute darf jeder Bundesbürger sein Geschlecht wechseln und ebenfalls ab heute wird jeder bestraft, der diesen Zirkus nicht mitmachen will und lieber seinen Augen und Ohren trauen möchte als der Behauptung eines Fremden oder der Anordnung seiner Regierung.

Familienministerin Lisa Paus bei einer Kundgebung zum Selbstbestimmungsgesetz.

Damit ist mit dem 1. November 2024 auch das Datum historisch festgehalten, an dem eine deutsche Bundesregierung die Rechte einer Handvoll Aktivisten in Damenschuhen für wichtiger einstuft als die Rechte der halben Bevölkerung Deutschlands: Mädchen und Frauen.

Mit Reem Alsalem meldete sich vor zwei Tagen bereits zum zweiten Mal die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu Wort und äußerte ihre Besorgnis über die Auswirkungen des deutschen Gesetzes auf die Menschenrechte von Frauen und Mädchen.

Reem Alsalem, UN-Sonderberichterstatterin zu Gewalt gegen Frauen.

Deutschland wird also bereits international wegen dieses Gesetzes gerügt, das alle bisherigen rechtlichen und auch medizinischen Hürden für eine Geschlechtsumwandlung aufhebt und damit laut UN „aber die Sicherheit, Privatsphäre und andere Menschenrechte von Frauen und Mädchen untergräbt, insbesondere von Frauen und Mädchen, die von männlicher Gewalt betroffen sind.“

Zurecht kritisiert Alsalem, dass dem Gesetz jegliche „erforderlichen Schutzmaßnahmen“ fehlen, „um den Missbrauch des Verfahrens durch Sexualstraftäter und andere Täter von Missbrauch und Gewalt zu verhindern, auch in Räumen, die nur von Personen eines Geschlechts genutzt werden“.

Mit großer Klarheit benennt das Dokument der UN alle Probleme und Haken des neuen deutschen Gesetzes. Dass „die im Gesetz vorgenommene Vermischung von Geschlechtsidentität und Geschlecht schwerwiegende Auswirkungen auf die Sicherheit von Frauen und Mädchen in Räumen wie Notunterkünften, Toiletten und Umkleideräumen haben wird.“

Dass dadurch gerade die „spezifischen Bedürfnisse weiblicher Gewaltopfer nicht ausreichend berücksichtigt sind, die möglicherweise erneut traumatisiert werden oder sich gezwungen fühlen, sich selbst auszugrenzen, wenn sie gezwungen sind, Räume mit Personen zu teilen, die männlich geboren wurden, unabhängig davon, wie sie sich identifizieren.“ Genau das geschieht schließlich bereits international in all jenen Ländern, die diesen Weg bereits vorausgegangen sind: Frauen meiden Frauenumkleiden wegen männlichen Kollegen, die sich teilweise medienwirksam den Zugang als „Transfrau“ juristisch erkämpfen. In Frauengefängnissen werden die Frauen gar staatlich gezwungen mit männlichen Gewalttätern als vermeintliche „Transfrauen“ unter einem Dach zu leben.

International hat man zudem begriffen, dass das mit integrierte sogenannte „Offenbarungsverbot“ ein Maulkorb für jeden, aber vor allem für jene Frauen ist, die direkt mit Transfrauen in ihren vorher geschlechtsspezifisch definierten Bereichen konfrontiert sind. Ihnen allen wird ab heute der Mund verboten, ihren Unwillen, ihre Angst und ihre Meinung noch auszusprechen, weil man sie mit Ordnungsgeldern bis zu 10.000 Euro bedroht, wenn sie das biologische Geschlecht und den Namen einer Person ohne deren Zustimmung offenlegen, anzweifeln oder auch nur erfragen. „Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf die Meinungs- und Redefreiheit sowie auf die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.“, heißt es in dem Papier der UN.

Lesen Sie auch: Der Trans-Wahnsinn geht schon los: Frauen, die nicht mit Männern duschen wollen, sollen Strafe zahlen

Aber auch die besonderen Gefahren für Kinder hat man jedenfalls bei der UN erkannt, auch wenn sie bis heute bis in Regierungskreise hinein geleugnet werden, obwohl zahlreiche Facharztverbände Alarm schlagen aber auch sogenannte „Detransitioners“ immer häufiger ihre leidvolle Geschichte teilen, weil sie die Reise „einmal Trans und zurück“ hinter sich haben, und es bitter bereuen.

Weltweit rudern inzwischen zahlreiche Länder zurück und verbieten den Einsatz von Pubertätsblockern und die Geschlechtsumwandlung bei Kindern, nur in Deutschland will man nahezu antizyklisch jetzt besonders eifrig den Weg einschlagen, der dazu führt, dass gesunde Kinderkörper chemisch unfruchtbar gemacht und chirurgisch verstümmelt werden.

Es liest sich nahezu wie eine Binsenweisheit, was Reem Alsalem als Gefahr für Kinder durch das deutsche Selbstbestimmungsgesetz formuliert:

„Die Streichung der bisherigen Anforderung einer therapeutischen Begleitung kann dazu führen, dass Kinder aufgrund ihres Alters und ihrer Reife unangemessenem Druck ausgesetzt sind oder die langfristigen Auswirkungen ihrer Entscheidungen nicht vollständig verstehen. Angesichts des Zusammenhangs zwischen sozialer und medizinischer Transition versäumt es das Gesetz, das Wohl der Kinder, insbesondere der Mädchen, zu schützen und den Schutz ihres Rechts auf den höchstmöglichen Gesundheitsstandard und die Wahrung ihrer Identität zu gewährleisten“.

Informationsflyer des Bundesfamilienministeriums für Eltern von transgeschlechtlichen Kindern.

Jene Eltern, deren Kinder bereits heute in die Mühlen einer staatlich alimentierten und gut durchorganisierten Translobby geraten sind, drohen bereits jetzt ihre Elternrechte und den Zugriff auf ihre Kinder zu verlieren, wenn sie sich gegen den Geschlechterwechselwunsch ihrer Kinder wehren und versuchen, ihre Kinder vor übereilten Entscheidungen zu bewahren. Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes wird es fortan für den Staat noch viel einfacher, einem das Kind aus dem Haus zu holen, weil man es angeblich an der freien Entfaltung seiner Geschlechtsidentität behindert.

Es ist leider nicht zu erwarten, dass die deutsche Bundesregierung in dieser Zusammensetzung der Aufforderung der UN-Sonderberichterstatterin folgen wird, „unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um diese kritischen Mängel zu beheben, unter anderem durch die Einführung von Maßnahmen, die einen Missbrauch des Gesetzes verhindern, und durch die Sicherstellung, dass Räume für Frauen und Mädchen nach Geschlechtern getrennt und vorrangig erhalten bleiben.“

Und weil dies nicht zu erwarten ist, werden sich die Menschen in Deutschland schon selbst helfen müssen, um dieses Gesetz wieder rückabzuwickeln und der erste Schritt ist ganz einfach: Nicht mitzumachen, wenn die Regierung einen sogar mit Gesetzen zwingt, über Tatsachen zu lügen und Lügen zur Wahrheit zu erklären.

Ich werde nicht mitmachen, denn der Preis ist zu hoch, auch wenn der ein oder andere gerade durchrechnet, ob er es sich ganz banal leisten kann, bis zu 10.000 Euro Bußgeld zu riskieren, um seine Meinung noch frei äußern zu können. Die Frage ist doch vielmehr: Was wird es uns alle kosten, wenn wir diesem Wahnsinn nicht widersprechen?

Die Wahrheit ist: Es kommt uns alle viel teurer zu stehen, wenn wir mitmachen. Denn in offiziellen Zahlen werden nur jene gerade in Statistiken gezählt, die ihr Geschlecht ab heute auf deutschen Standesämtern wechseln wollen, aber nicht jene, die unter diesem Gesetz leiden werden. Wie viele Frauen und auch Mädchen wird man zwingen, sich beschämt und unwohl zu fühlen, weil man ihnen zumutet, sich in einer Frauenumkleide neben einem Mann zu entkleiden? Wie viele dieser Frauen und Mädchen werden freiwillig das Feld räumen und dort nicht mehr hingehen? Wie viele Menschen werden darunter leiden, dass man ihnen Angst macht, den Mund verbietet, sie einschüchtert, wie viele wird es brechen? Und werden sie bei einem anderen Thema noch jemals wagen, gegen den Staat zu rebellieren?

Wie viele Frauen und Mädchen werden den Spitzensport aufgeben, weil sie gegen die Männer und Jungen, gegen die sie heute schon antreten müssen, nicht ankommen? Wie viele werden Niederlagen hinnehmen müssen und sich dann auch noch anhören müssen, dass dies im Namen von Geschlechtergerechtigkeit geschieht? Frauenrechtlerinnen zählen auf einer Internetseite für jeden nachlesbar bereits jetzt über 3.000 gestohlene Siege in zig Sportarten.

Die wichtigste Frage bleibt: Wie hoch ist der Kollateralschaden einer Gesellschaft, die freiwillig darin einwilligt, dass Wahrheit und Lüge Dinge wären, die von der herrschenden Klasse willkürlich und immer wieder neu definiert werden können?

Das Selbstbestimmungsgesetz nimmt die Geschlechterwahl zum Anlass, ist aber in Wahrheit eine Machtprobe, wie weit man die Bürger in die Knie zwingen kann. Dieses Gesetz markiert einen Wendepunkt. Es beendet das Projekt der Aufklärung und ersetzt es durch das neue Paradigma der Beliebigkeit. Die dabei verwendeten Mechanismen der Unterdrückung durch Sprache sind Jahrtausende alt. Krieg ist Frieden. Hass ist Liebe. Wahrheit ist Lüge. Mann ist Frau.

Wer aber gezwungen wird, einen Mann als Frau zu bezeichnen, ist nicht frei, sondern gefangen. George Orwell, der Meister der Entlarvung, presste diese Erkenntnis in eine gewaltsame Folterszene in seinem dystopischen Roman „1984“: „Wie viele Finger halte ich hoch, Winston?“ – fragt sein Folterer O’Brien so lange, bis Winston sich wünscht, endlich fünf, statt der vier hingehaltenen Finger zu sehen, nur damit die Folter endlich aufhört. In einer Gesellschaft, in der uns Gesetze zwingen, über die Realität zu lügen, werden alle irgendwann beteuern, fünf Finger ­– oder eben eine Frau ­– zu sehen.

Ab heute ist Gefahr im Verzug für jedes Mädchen und jede Frau und deswegen werde ich nicht mitmachen. Tun Sie es auch nicht.

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