
Was für eine dramatische, aber gute Wende im schrecklichen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine: Mitten in der Nacht – um 23.00 Uhr – stellte der ukrainische Präsident ein Selfie-Video ins Netz, in dem er sich bereit erklärt, einer 30-tägigen Waffenruhe zuzustimmen. Diese müsse aber „echt“ sein, mahnte Wolodymyr Selenskyj.
Kurz vor dem Videodreh hätte er mit US-Präsident Donald Trump gesprochen, berichtet Selenskyj. Trump dürfte also vermutlich nicht unbeteiligt gewesen sein, dass nun auch die ukrainische Staatsführung einer Waffenruhe zugestimmt hat.
Und das schreibt Wolodymyr Selensky dazu auf X:
„Die Ukraine ist bereit für einen vollständigen Waffenstillstand, der sofort beginnt – 30 Tage lang. Aber dieser muss echt sein. Keine Raketen- oder Drohnenangriffe, keine Hunderte von Angriffen auf die Front. Die Russen müssen angemessen reagieren – indem sie den Waffenstillstand unterstützen. Sie müssen ihre Bereitschaft beweisen, den Krieg zu beenden. Dies ist nicht das erste Mal, wir bieten dies erneut an. Dreißig Tage könnten der Beginn jahrelangen Friedens sein. Ein dauerhafter und verlässlicher Waffenstillstand wird ein echter Indikator für eine Entwicklung hin zum Frieden sein. Amerika kann dabei helfen. Die Welt braucht Amerika heute genauso wie vor 80 Jahren.“
Noch vor wenigen Tagen meinte der ukrainische Präsident, er könne für die Sicherheit der Staatsgäste bei der großen Militärparade am Roten Platz„nicht garantieren“. Im Kreml wurde das als Drohung gewertet. Wie berichtet ging die Initiative für diese Waffenruhe von Wladimir Putin aus – er wollte sicherstellen, dass es während der heute stattfindenden großen Siegesparade keine Drohnen-Angriffe auf Moskau gibt.
Bei dieser Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau empfängt Präsident Wladimir Putin 29 ausländische Staats- und Regierungschefs, darunter Chinas Präsident Xi Jinping, Brasiliens Präsident Lula da Silva und den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko. Die Parade dient nicht nur dem Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs, sondern auch der Demonstration militärischer Stärke Russlands.
Neben der Präsentation von Panzern, Raketen und Kampfflugzeugen nehmen auch Soldaten aus verbündeten Nationen an der Parade teil. Die Veranstaltung findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt – aufgrund der noch immer anhaltenden Spannungen im Ukraine-Konflikt. Während einige westliche Länder der Parade fernbleiben, nutzen andere Staaten die Gelegenheit, ihre Unterstützung für Russland zu demonstrieren.