Sensation in Polen: Rechter Außenseiter Nawrocki gewinnt Präsidentschaftswahl

vor 14 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Polen hat einen neuen Präsidenten: Der nationalkonservative Kandidat Karol Nawrocki hat sich in der Stichwahl knapp gegen seinen Herausforderer Rafal Trzaskowski durchgesetzt. Wie mehrere führende polnische Medien am frühen Montagmorgen berichten, liegt Nawrocki nach Auszählung von über 99 Prozent der Stimmen vorn.

Der 42-jährige Historiker, der bislang kaum politische Erfahrung hat, erreichte demnach rund 51 Prozent der Stimmen. Trzaskowski, amtierender Bürgermeister von Warschau und als proeuropäischer Kandidat angetreten, kam auf etwas mehr als 49 Prozent. Das offizielle Endergebnis der Wahlkommission wird im Laufe des Tages erwartet.

Nawrocki gilt als EU-skeptisch und steht für eine streng konservative Linie. Beobachter rechnen mit einer Kursveränderung in der polnischen Innen- und Außenpolitik. Der Wahlausgang dürfte insbesondere in Brüssel, Berlin und Kiew aufmerksam verfolgt werden – denn Polen spielt als Mitglied der EU und der Nato eine zentrale Rolle in der europäischen Sicherheits- und Migrationspolitik.

Nawrocki trat zwar als unabhängiger Kandidat an, wurde jedoch maßgeblich von der nationalkonservativen PiS-Partei unterstützt. Für Parteichef Jarosław Kaczyński stand schon am Wahlabend fest: „Wir werden gewinnen, weil wir Recht haben.“

Noch vor wenigen Wochen hätte kaum jemand mit diesem Ausgang gerechnet. In Umfragen zur Stichwahl lag Nawrocki teils deutlich hinter seinem Kontrahenten Trzaskowski. Auch am Wahlabend sah zunächst alles nach einem Sieg des proeuropäischen Bewerbers aus – bis kurz vor Mitternacht führte er. Dann die Überraschung: Nawrocki dreht das Rennen in letzter Minute.

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