„Sie hat Deutschland Schaden zugefügt"

vor 5 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Sehnlichst erwartet, viel besprochen, 736 Seiten für 42 Euro: Die Merkel-Biografie mit dem Titel „Freiheit“ ist auf dem Markt. Ein Buch, das 16 Jahre Politik wiedergibt, die Deutschland mehr gespalten, geschadet und gescholten haben als genützt. Darüber sprachen am Dienstag Pauline Voss und Alexander Kissler bei NIUS Live.

„Es sind 700 Seiten, die wirklich Gründe liefern, warum es keinen Anlass gibt, Merkel zu vermissen“, kommentiert Kissler. Nicht nur der Preis von 42 Euro sei eine Frechheit, sondern auch der Titel. „Sie hat sich in ihrer Regierungszeit als Anwältin der Unfreiheit gezeigt“. Während der Flüchtlingskrise ließ sie Menschen ungehindert ins Land, während der Pandemie wurden Grenzen problemlos geschlossen, Bürger unter die Maske gezwungen, Spaziergänge unter Strafe gestellt und Parkbänke eingezäunt. „Sie fühlte sich scheinbar den ausländischen Staatsbürgern stärker verpflichtet als den Inländern“, fügt Pauline Voss hinzu.

„Ich vermisse Frau Merkel nicht. Diese 16 Jahre liegen uns immer noch schwer auf der Seele“. Eine Politikerin, die ihren Amtseid ernst nimmt, hätte sich anders entscheiden müssen, ist Kissler überzeugt. „Auch Frau Merkel hat geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Mit einer solchen Haltung hat sie Deutschland sogar Schaden zugefügt.“ Europäische Nachbarländer zeigten, dass es auch anders gehe. Egal, ob die Niederlande, Polen oder Dänemark – überall gelte ein strengerer Kurs in der Migrationspolitik. „Kein Land dieser Erde ist dazu verpflichtet, Menschen anderer Staatsbürgerschaft in unbegrenzter Zahl aufzunehmen“. Obwohl das stets, so auch in ihrem Buch, eine Behauptung von Merkel war.

Mit ihrem Kurs habe die Kanzlerin für eine „programmatische Entfernung der CDU“ gesorgt, so Kissler. Nicht nur das Atom-Aus, das Annähern an die Grünen, sondern jegliche Abneigung gegen alles, was als „rechts“ wahrgenommen werden könnte, durchzog ihre Amtszeit. Rechts sein war ihr „großes Angstszenario“, analysiert Kissler. Die CDU sei zwar formell die Partei von Angela Merkel, sie habe diese jedoch „wie eine Kugel Eis“ ausgewählt, zitiert Kissler einen Kollegen. Aus dem vorhandenen Angebot hätten die Christdemokraten nach der Wende am besten gepasst, aber „sie hat von Anfang an gefremdelt“. Für empfehlenswert hält Kissler die Merkel-Biografie nicht. „Sie war bei allem selbstgerecht und eitel“. Kritische Selbstreflexion: Suche man bei ihr vergeblich.

Die ganze Folge NIUS Live:

Lesen Sie auch einen Kommentar von Ben Brechtken: Das schamlose Comeback von Angela Merkel

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