Sie müssen gar nicht selber spielen: Fußball macht glücklich

vor etwa 4 Stunden

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Es gibt Statistiken, die man gar nicht kennt, aber es scheint, als habe man sie schon immer in sich gefühlt. Die neue Studie der Universität Freiburg und dem SKL-Glücksatlas ist so eine. Sie besagt: Fußballgucken macht glücklich – auch in der Liebe.

Die Bundesliga beginnt – ein Freude-Faktor für Millionen Menschen. Sowohl die Lebenszufriedenheit als auch die Liebe profitieren. Wer viel Fußball schaut, ob vor dem Fernseher oder live im Stadion, ist auf einer Skala von null bis zehn im Durchschnitt 0,6 Punkte zufriedener als Fußball-Abstinenzler.

Diese Untersuchung zeigt, dass 61 Prozent der Befragten Fußball schaut, ein Viertel davon mindestens einmal pro Woche. Wer oft Spiele verfolgt, erreicht bei der Lebenszufriedenheit im Schnitt 7,0 Punkte auf einer Skala von null für „gar nicht zufrieden“ bis zehn für „völlig zufrieden“ und liegt damit 0,3 Punkte über dem Gesamtdurchschnitt. Selbst gelegentliche Fußball-Zuschauer sind nach der Analyse im Schnitt zufriedener als „diejenigen, die völlig darauf verzichten“, schreibt die Agentur AFP, die über die Untersuchung berichtet. Gründe für die größere Zufriedenheit sind vor allem das gemeinsame Erleben beim Fußballgucken und die „emotionale Beteiligung“.

Herrlich ehrlich und nie zimperlich: Fußball ist eine emotionale Angelegenheit.

Jetzt verlassen wir mal die Statistik und gehen gemeinsam auf den Fußballplatz. Ich nehme sie mit zum SV Zernien. Dieser wunderbare Verein spielt in der 1. Kreisklasse Heide-Wendland Süd, das ist immerhin die siebthöchste Spielklasse in Niedersachsen. Der SV Zernien ist gerade aufgestiegen, das wichtigste und schönste Ereignis in der ländlichen Fußballwelt.

Es spielen viele Landwirte, die gerade noch die Felder bestellt haben. Sie spielen, wie sie leben und arbeiten – nicht gerade zimperlich. „Hau ihn weg“, ist der klassische Anfeuerungsruf dort. Die Zuschauer stehen neben dem Spielfeld, Sitze gibt es keine, im Vereinshaus gibt es Wolters Bier, das holen die Fans und bringen die Flaschen zum Spielfeldrand. „In die Hacken, los!“ Wie gesagt: In so einer herrlich ehrlichen Fußballwelt ist keiner zimperlich. In der Niederlage nicht, die Freude über einen Sieg aber donnert über den Platz und ist 300 Meter rauf bis zur Bundesstraße 101 zu hören.

Warum ich so ausführlich über einen Kreisliga-Verein berichte – weil er im Kleinen verkörpert, was Fußball im Großen ausmacht: Fußball ist Leben. Wofür oder wogegen du immer bist – reg dich auf oder freue dich. Du bist dabei, auch wenn du nicht spielst. Du bist glücklich mit deinem Verein, du weinst mit ihm.

Und: Beim Fußball gibt es nicht klein und groß. Fußball ist immer groß.

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