
Schockierende Tat in der baden-württembergischen Kleinstadt Sigmaringen: Am vergangenen Montag kam es in der 17.000-Einwohner-Stadt zu einem gewaltsamen Vorfall, bei dem ein 17-Jähriger eine 37-jährige Frau schwer verprügelt hat. Die Tat ereignete sich am Nachmittag vor den Augen mehrerer Zeugen und soll durch einen Streit um Essensmüll ausgelöst worden sein.
Demnach soll die Frau, eine 37-jährige slowakische Staatsbürgerin, gegen 13 Uhr einen jungen Mann darauf aufmerksam gemacht haben, seinen Müll nicht auf die Straße zu werfen, sondern ihn aufzuheben und in den Mülleimer zu schmeißen. Nachdem dieser vorgegeben hatte, kein Deutsch zu sprechen, machte die Frau ihn mit Nachdruck auf die Mülltonne auf der Straße aufmerksam. Daraufhin soll der 17-Jährige ausgerastet sein, die Frau mehrfach ins Gesicht geschlagen sowie gegen Rippen und in den Schritt getreten haben. Passanten unweit des „Kaufland“-Supermarkts alarmierten daraufhin Polizei und Rettungsdienst. Auch die Schwaebische Zeitung hatte über den Gewaltvorfall berichtet.
Die Frau kam mit Verletzungen ins Krankenhaus. Ein Arztbrief, der NIUS vorliegt, attestiert unter anderem Schädel- und Hüftprellungen, zudem eine „prominente Schwellung und Hämatomverfärbung im Bereich der linken Augenbraue“. Zudem soll die Frau emotional aufgewühlt gewesen sein und mehrfach geweint haben bei der ärztlichen Untersuchungen.
Das Hämatom am linken Auge.
Nach Informationen von NIUS handelt es sich bei dem Angreifer um einen 17-jährigen Afghanen, der vor vier Jahren als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland kam und Schüler der örtlichen Billharzschule ist. Dieser soll die Frau noch am Tatort mehrfach bedroht und gerufen haben: „Ich schlage dich, bis du behindert bist.“ Nach Eintreffen der Polizei wurde die Frau ins Krankenhaus gebracht, der Jugendliche festgehalten. Beide erstatteten Anzeige.
Auf Anfrage von NIUS bestätigte ein Sprecher der Polizei Ravensburg entsprechenden Sachverhalt. Demnach ermittelt die Polizei wegen Körperverletzung. Sowohl die 37-Jährige als auch der Jugendliche wurden leicht verletzt, „gegen beide Beteiligten wird wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung ermittelt“, so der Sprecher. Der genaue Ablauf der Tat werde noch geklärt.
Der Ehemann der Frau, Vater von drei Kindern, zeigte sich unterdessen schockiert: „Dass gegen meine Frau jetzt auch ermittelt wird, ist skandalös“, so der Mann gegenüber NIUS. Er verteidigt seine Frau, die den Angreifer nur leicht gekratzt und mit den Händen Angriffe abgewehrt haben soll. „Wer ist hier das Opfer? Wer ist hier der Täter?“ Angesichts der Drohungen, die der 17-Jährige noch am Tatort geäußert hatte, fürchtet er um die Sicherheit seiner Familie. „Sigmaringen ist ein kleiner Ort, hier kennt man sich, hier begegnet man sich wieder.“
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