So haben Medien mal wieder versagt: Erst auf Seite 16 steht die Bluttat von Aschaffenburg

vor 3 Monaten

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Wie schon so oft in ähnlichen Fällen wird die dramatische Bedeutung migrantischer Gewalt in den Nachrichten heruntergespielt. Das politisch und gesellschaftlich heiße Eisen wird nur mit ganz spitzen Fingern angefasst, wenn überhaupt. Hier lesen Sie, was wir erfahren – und was nicht.

Die Bluttat von Aschaffenburg ereignete sich am Mittwoch gegen 11.45 Uhr. Gut eine Stunde später, um 12.52 Uhr, meldete die Polizei Unterfranken einen Einsatz im Schöntal-Park. In einem Update um 13.12 Uhr hieß es, es gebe noch keine Hinweise auf Tatverdächtige, vom Afghanen war um 14.36 Uhr zum ersten Mal die Rede.

Die Nachrichtenredaktion des Deutschlandfunks hielt um 13.00 Uhr erst einmal andere Themen für wichtiger: eine Verlautbarung des Instituts der deutschen Wirtschaft, die Forderung Donald Tusks an Europa, mehr Geld in die Verteidigung zu stecken und die Staatstrauer in der Türkei nach einem Hotelbrand.

Um 14.00 Uhr ging es sieben Minuten lang unter anderem wieder um die demnächst unbeschäftigten Diversity-Beschäftigten, die Anklage gegen eine „Reichsbürgerin“, eine Kampagne der NS-Gedenkstätten gegen Geschichtsvergessenheit, Klimaschutz, wieder Tusk, um Zölle und einen drohenden „Handelskrieg“ und ein Urteil eines niederländischen Gerichts in Sachen Stickstoffemissionen. Erst dann wurde von Aschaffenburg berichtet, die Hintergründe seien noch unklar.

Kampagnen-Slogans sind dem Deutschlandfunk wichtiger als Aschaffenburg.

Die Nachrichten um 15.00 Uhr: Dobrindt zum Fall Gelbhaar, Haseloff für Aufklärung, Scholz & Macron sind für ein starkes Europa, wieder die Kampagne der Gedenkstätten („Hashtag geradejetzt“ und „Demokratie braucht Erinnerung“). Eine „starke Zivilgesellschaft“ sei das „Fundament einer gelebten Demokratie“. Ganz zum Schluss Aschaffenburg, diesmal wird gemeldet, dass der Täter Afghane ist.

In der Tagesschau um 14.00 Uhr wird Eckhart Querner aus München zugeschaltet, er kann noch nichts über die Identität der Opfer oder des Täters sagen. Eine Stunde später erwähnt Barbara Ecke, es handle sich um einen 28-jährigen Afghanen.

Sie wird auch um 20.00 Uhr konsultiert, weiß diesmal zu berichten, dass es keinen Hinweis auf ein islamistisches Motiv gibt. Der Täter sei 2022 nach Deutschland gekommen, habe Ende 2024 angekündigt, in seine Heimat zurückzukehren, außerdem habe er sich in psychiatrischer Behandlung befunden. Dass Enamullah O. bereits durch drei Gewalttaten aufgefallen war, hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann da schon längst mitgeteilt, aber das erfährt der Tagesschau-Zuschauer nicht. Dafür erfährt man, dass „die Aschaffenburgerinnen und Aschaffenburger“ entsetzt seien, dass große Betroffenheit herrsche, es aber auch Kundgebungen der AfD gebe, „also auf der einen Seite tiefe Trauer und Anteilnahme, auf der anderen Seite schon wieder eine Politisierung der Tat“.

Barbara Ecke muss tadelnd erwähnen, dass die AfD das Verbrechen thematisiert.

Im heute journal des ZDF spricht Dunja Hayali mit Wulf Schmiese. Scholz, so Schmiese, habe von einer Terrortat gesprochen, aber „nicht im juristischen Sinne“, eher so als Schreckenstat, es gebe „keine Hinweise auf Terror“, ein „psychisch Kranker“ war der Täter. Auch im moma heißt es, es gebe „keine Hinweise auf ein islamistisches Motiv“.

Am nächsten Morgen ist das Thema für den Deutschlandfunk schon wieder von nachrangiger Bedeutung. Um 6.00 Uhr wird gemeldet, der US-Kongress verschärfe das Migrationsrecht, fast die Hälfte des Stroms in Europa stamme aus „Erneuerbaren Energien“ und ein „deutscher Film“ habe die Chance, für einen Oscar nominiert zu werden (übrigens kommt „Die Saat des heiligen Feigenbaums“, im Iran von einem iranischen Regisseur gedreht, ohne deutsche Schauspieler und ohne auch nur ein Wort Deutsch aus).

Die Tageszeitungen erscheinen am Donnerstagmorgen, bis auf Bild ist Aschaffenburg auf den Titelseiten der großen Blätter entweder nicht oder nur am Rande zu sehen.

Für die Süddeutsche Zeitung sind Scholz und Macron wichtiger, die Meldung „Zwei Tote nach Angriff in Aschaffenburg“ steht unterm Bruch, also nicht auf der am Kiosk sichtbaren oberen Hälfte des Blattes. Und man muss lange blättern, um auf den Bericht zu stoßen: Der findet sich erst auf Seite 16.

Auf den Titelseiten der Welt und der taz ist Aschaffenburg gar nicht zu finden, obwohl: bei der taz überrascht es auch nicht, sie macht groß mit der Gardinenpredigt der Bischöfin beim Gottesdienst mit Trump auf.

Die „taz“ braucht zwei Drittel der Titelseite fürs Trump-Bashing.

Nur am Rande melden FAZ (mit Steinmeier-Foto, Scholz und Trump im Zentrum), Hamburger Abendblatt und Stuttgarter Zeitung das Verbrechen von Aschaffenburg. Die erodierende Sicherheit im öffentlichen Raum, die Gefährdung der Schwächsten (Kinder!), die wachsende Gefahr, urplötzlich zum Zufallsopfer eines illegal eingereisten Irren oder eines fanatischen Islamisten zu werden – für die Redaktionen der Hauptstrommedien immer noch keine Themen, die die Nachrichten beherrschen könnten.

Aschaffenburg mit der Lupe suchen, Top-Thema sind U-Bahn-Sperrungen.

Die deutschen Medien haben inzwischen einige Übung darin, Messermorde, Vergewaltigungen durch Migranten und islamistische Terroranschläge unter „ferner liefen“ abzuheften, das Thema wird – so gut es geht – kleingehalten. Auch der Ex-Tagesschau-Mitarbeiter Alexander Teske berichtete in seinem Enthüllungsbuch „Inside Tagesschau“ davon, dass solche Verbrechen nur dann zum Thema werden, wenn es sich partout nicht mehr vermeiden lässt.

Dabei wäre es Aufgabe der vierten Gewalt, den ins Auge springenden Missstand zu thematisieren, damit die Politik endlich Abhilfe schafft – schließlich hat sie die verantwortungslose „Willkommenskultur“ ausgerufen. Und was sagt Wulf Schmiese im heute-journal? „Die Politiker wollen zeigen: Wir sind genauso wütend wie Ihr und fordern Konsequenzen.“ Als wären es nicht sie selbst, die uns das Riesenproblem der aus archaischen Stammeskulturen eingewanderten jungen Männer beschert haben.

Die von dem Afghanen verübte Mordtat von Aschaffenburg ist jedoch geeignet, endlich die überfällige Kehrtwende zu vollziehen. Die Politik steht unter Druck, zumal in Wahlkampfzeiten, aber auch, weil das Maß bereits übervoll ist: Ein Verbrechen nach dem anderen passiert, und nichts ändert sich. Täter Asylbewerber, polizeibekannt, ausreisepflichtig, psychisch gestört – man kann es nicht mehr hören. Der Ruf nach Konsequenzen wird immer lauter – und es wird immer schwieriger, den Elefanten im Raum zu verstecken. Das Problem der weit überproportional von muslimischen Migranten verübten Verbrechen lässt sich nicht mehr bemänteln.

Und auch die ausgeprägte Scheu und die gebetsmühlenhaften Warnungen davor, von Migranten verübte Verbrechen zu marginalisieren, weil sonst die politische Opposition davon profitieren könnte, werden das Problem nicht in der Versenkung verschwinden lassen. Eher im Gegenteil. Zeit, diese Lektion endlich zu lernen – das nächste Verbrechen kommt bestimmt.

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