
Als Hauptgrund des wachsenden Ungerechtigkeitsempfindens wird die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich genannt – 22 Prozent der Teilnehmer verweisen darauf. Weitere häufig genannte Gründe sind die hohe Steuer- und Abgabenlast (13 Prozent), der geringe Abstand zwischen Erwerbseinkommen und Sozialleistungen (13 Prozent) sowie die wahrgenommene Bevorzugung von Ausländern oder Asylbewerbern (11 Prozent).
Besonders in der Diskussion um das Bürgergeld und mögliche Sanktionen für Empfänger zeigt sich, wie sehr die Meinungen auseinandergehen. Während 50 Prozent der Befragten die derzeitigen Sanktionsregelungen für angemessen halten, fordern 35 Prozent strengere Maßnahmen gegen Leistungsbezieher. Für zwölf Prozent hingegen gehen die Sanktionen bereits zu weit.
Die Erhebung, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der ARD, basiert auf den Antworten von 1312 wahlberechtigten Bürgern und gilt als repräsentativ.
Auch bei der geplanten Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro im Jahr 2025 und später 14,60 Euro im Jahr 2027 gehen die Meinungen auseinander:
Die Einschätzungen variieren dabei stark nach politischer Zugehörigkeit:
Die Ergebnisse zeigen: Viele Bürger fühlen sich vom politischen und wirtschaftlichen System nicht ausreichend vertreten oder entlastet. Während die einen gerechtere Löhne und bessere Unterstützung fordern, befürchten andere eine Überforderung des Sozialstaats und fordern strengere Regeln.