SPD-Berlin zahlt 55.000 Euro für neues Social-Media-Studio

vor 3 Tagen

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Um ihre mediale Reichweite zu steigern, richtet sich die Berliner SPD-Fraktion ein neues Studio im Abgeordnetenhaus ein – Kostenpunkt: 55.000 Euro. Grund ist die bisherige schwache Resonanz in den sozialen Netzwerken wie etwa Instagram. Dort zählt der offizielle Kanal der Fraktion aktuell nur rund 2.800 Follower, berichtet die BZ.

Ein internes Konzeptpapier nennt als Ziel eine „moderne, zielgruppenspezifische Ansprache“ und betont das angestrebte „Follower-Wachstum“ sowie eine möglichst große Reichweite. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, Fraktionschef Raed Saleh wolle sich stärker in Szene setzen. Mehrere Abgeordnete vermuten, er bereite eine Spitzenkandidatur für das kommende Jahr vor.

Relevante Reichweite sieht anders aus. Das Instagram-Profil der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus kratzt gerade einmal an der 2.900 Follower-Marke

Der Löwenanteil des Budgets fließt in Technik: Mehr als 18.000 Euro sind für Videoausstattung vorgesehen, etwa 5.500 Euro für Beleuchtung. Auch verdunkelnde Rollos schlagen mit 1.500 Euro zu Buche. Finanziert wird das Ganze aus den allgemeinen Fraktionsmitteln – also aus öffentlichen Geldern.

Im internen „Umsetzungspapier für die Öffentlichkeitsarbeit“ ist auch von personellen Umstellungen die Rede: Die Leitung der Pressestelle übernimmt künftig eine enge Vertraute Salehs, die bisher als persönliche Referentin für ihn tätig war. Ein Mitglied der Fraktion kommentiert gegenüber der BZ: „Dann wird sich wohl künftig alles um den großen Vorsitzenden drehen.“

Auch Salehs zweite Referentin erhält eine neue Aufgabe – sie soll sich künftig um die Social-Media-Strategie der Fraktion kümmern. Ein Abgeordneter sieht darin ein klares Kalkül: „Saleh will damit seine Machtposition verfestigen.“

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